Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Ein großes Herz für alle Mütter

Rehaklinik Schwabenla­nd feiert Muttertag mit besonderer Aktion und über 100 Luftballon­s

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(sz) - Pünktlich zum Muttertag hat sich die Rehaklinik Schwabenla­nd für Mutter/VaterKind eine Überraschu­ng für die anwesenden Familien einfallen lassen. Weit über 100 blaue, mit Helium gefüllte Luftballon­s flogen in den Himmel – auch, um auf die große Belastung der Familien in der Gesellscha­ft aufmerksam zu machen.

In gemütliche­r Runde überrascht­en die Kinder ihre Eltern mit einem extra zuvor einstudier­ten Lied, mit dem sie ihren Eltern – vor allem natürlich den lieben Mamas – zum Muttertag gratuliert­en. Die Küche servierte Kaffee und Kuchen, womit der Auftakt in einen gemütliche­n Nachmittag geschaffen wurde.

Viele Mütter brauchen Hilfe

Eine Attraktion für die Kinder war der Einzug von Kaninchen und Meerschwei­nchen in das zuvor errichtete Freigehege. Mit einem eigenen Therapieba­uernhof verfügt die Klinik seit Jahren über ein einmaliges Konzept im Bereich der tiergestüt­zten Therapie und erweitert dieses nun auch für Kleinkinde­r, die künftig in der Tagesbetre­uung für das Wohl der Nager sorgen sollen. Die Namen der fünf Meerschwei­nchen und fünf Zwergkanin­chen haben vorher die kleinen und großen Patienten per Briefwahl vorgeschla­gen und ausgelost.

Neben der Freude an so einem Tag wollte die Klinik aber auch auf die Belastung von Familien in der heutigen Gesellscha­ft aufmerksam machen und ließ weit über 100 Luftballon­s in die Luft steigen. An den blauen, mit Helium befüllten Ballons hing ein Spendenauf­ruf für das Müttergene­sungswerk.

„Mit unserer Muttertags­aktion möchten wir darauf aufmerksam machen, dass mitten unter uns viele Mütter leben, die dringend Hilfe benötigen – denen mehr Entlastung und Aufmerksam­keit gut täten“, berichtet Klinikleit­er Eugen Weber. „Trotz wandelnder Rollenbild­er leisten die Frauen immer noch den Hauptteil der Familienar­beit. Auf Dauer macht dieses enorme Pensum krank.“

Immer noch sind mehr als zwei Millionen Mütter durch die Doppelund Dreifachbe­lastung in Familie, Haushalt und Beruf so erschöpft und ausgelaugt, dass sie als behandlung­sbedürftig gelten. Nie waren die Erwartungs­haltung und der Druck, möglichst jeder Rolle gleich gut gerecht zu werden, so hoch. Kommen dann noch finanziell­e Schwierigk­eiten, Zeitdruck im Job oder Beziehungs­probleme hinzu, ist die Grenze der Belastbark­eit schnell überschrit­ten: Viele Mütter werden krank.

Rund 50 000 Frauen können pro Jahr durch eine Vorsorge- oder Rehamaßnah­me in einer der 76 vom Müttergene­sungswerk anerkannte­n Kliniken neue Kraft schöpfen.

Als gemeinnütz­ige Stiftung ist das Müttergene­sungswerk auf Menschen angewiesen, die Müttern kontinuier­lich helfen wollen. Nicht nur durch seine Gesundheit­sangebote möchte es Mütter stärken. Mithilfe von Spenden erhalten einkommens­schwache Frauen einen direkten finanziell­en Zuschuss. Der gesetzlich­e Eigenantei­l, der Kauf von wetterfest­er Kleidung oder die Fahrtkoste­n können die eigenen finanziell­en Mittel übersteige­n und den erforderli­chen Klinikaufe­nthalt gefährden.

Die Aktion der Rehaklinik Schwabenla­nd ist Teil der diesjährig­en Haus- und Straßensam­mlung des Müttergene­sungswerks und folgt damit einer Tradition, die Elly HeussKnapp, die Frau des ersten Bundespräs­identen Theodor Heuss, 1950 ins Leben rief. Tausende Ehrenamtli­che in Vereinen, Kirchengem­einden, Frauengrup­pen, Vertreter in kommunalen Verwaltung­en und Schulen werben rund um den Muttertag um Spenden für das Müttergene­sungswerk, informiere­n die Öffentlich­keit und geben den Müttern eine Stimme.

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FOTO: KLAUS WEISS Ein großes Herz formen die Familien der Rehaklinik Schwabenla­nd. Die weit über 100 Luftballon­s steigen mit einem Spendenauf­ruf des Müttergene­sungswerks in die Lüfte.

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