Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
46-Jähriger verbrennt in seinem Auto
Zwei schwere Unfälle – In Scheer kippt ein LKW aus dem Raum Riedlingen auf ein Gebäude
- Zwei schwere Verkehrsunfälle haben sich am Samstag in der Göge und in Scheer ereignet. Zwischen Eichen und Hohentengen kam ein 46 Jahre alter Mann ums Leben, der gegen 8.40 Uhr auf der Landesstraße 283 in Richtung Hohentengen fuhr. Wie die Polizei berichtet, kam er mit seinem Toyota in einer langgezogenen Linkskurve nach rechts von der Fahrbahn ab, überschlug sich und blieb im Straßengraben auf dem Dach liegen.
Der Fahrer konnte das Auto nicht mehr verlassen, bevor es vollständig ausbrannte. Er starb noch an der Unfallstelle. Weitere Menschen befanden sich nicht im Auto. Im Einsatz waren neben der Polizei noch der Rettungsdienst mit Notarzt und rund 40 Einsatzkräfte der Feuerwehren Hohentengen und Mengen. Die Unfallursache ist noch unbekannt. Die Staatsanwaltschaft beauftragte einen Gutachter. Außerdem wurden von einem Hubschrauber aus Fotos aus der Luft gemacht, um den Verlauf rekonstruieren zu können, sagte ein Polizeisprecher der „Schwäbischen Zeitung“.
An der gleichen Stelle war am 20. Februar eine 20 Jahre alte Autofahrerin tödlich verunglückt. Sie war ebenfalls in der langgezogenen Kurve von der Straße abgekommen und gegen einen Baum gestoßen. Die Frau wurde eingeklemmt und starb in den Flammen.
„Es ist ein seltsamer Zufall, dass an der selben Stelle sich zwei so ähnliche Unfälle ereignen“, sagt Patrick Seeger, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Mengen und stellvertretender Kreisbrandmeister. Die Feuerwehrleute schnitten das Auto an der Tür seitlich auf, um den Leichnam zu bergen und ihn dem Bestatter zu übergeben.
„Für alle Helfer sind solche Einsätze sehr belastend“, sagt er. Zwar seien die Feuerwehrleute es gewohnt, an Unfallstellen gerufen zu werden, doch diesmal sei es ziemlich ungewöhnlich gewesen. „Es waren fast die gleichen Helfer wie bei dem Unfall im Februar“, berichtet er. „Da kommen die Bilder von dem Einsatz damals sofort wieder hoch.“Die Feuerwehrleute versuchen, die Eindrücke zu verarbeiten, indem sie miteinander darüber sprechen oder sich an Unfallseelsorger wenden.
LKW-Fahrer wird leicht verletzt
In Scheer ereignete sich ebenfalls ein schwerer Unfall. Dort entstand ein Schaden in Höhe von mehr als 100 000 Euro, als ein aus dem Raum Riedlingen stammender Lastwagen kurz vor 16.30 Uhr im Teilort Heudorf umkippte. Der 53 Jahre alte Fahrer wurde dabei leicht verletzt. Der Lastwagen, der mit Erdaushub und Grüngut beladen war, fuhr in nördlicher Richtung auf der Blochinger Straße, als er in einer Linkskurve nach rechts von der Fahrbahn abkam und in der Wilflinger Straße gegen ein Gebäude kippte. Laut Polizei wurde dabei eine Garagenwand eingedrückt, herabfallende Mauerteile beschädigten ein dort abgestelltes Auto.
„Wir hatten gerade unseren Blaulichttag im Feuerwehrgerätehaus, als wir alarmiert wurden“, berichtet Tobias Braig, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Scheer. Als die Feuerwehr an der Unfallstelle eintraf, hatten Rettungskräfte des Deutschen Roten Kreuzes den Fahrer bereits aus der Fahrerkabine befreit und in einem Rettungswagen versorgt. „Unsere Sorge war, dass noch jemand unter dem Lastwagen eingeklemmt sein könnte“, sagt Braig. Dies sei aber nicht der Fall gewesen, deshalb konnten die Einsatzkräfte ihre Arbeit dann in Ruhe machen. Es habe die Gefahr bestanden, dass Diesel ausläuft. Der Lastwagen sei mit knapp 200 Litern fast vollgetankt gewesen.
Der LKW hatte zudem ein Loch in die Hauswand gedrückt. Die Feuerwehr stützte die Wand ab und verschloss das Loch mit Holzplatten. Später reinigten die Einsatzkräfte noch die Straße. Die Wilflinger Straße blieb während der Bergungsarbeiten voll gesperrt, der Verkehr wurde örtlich umgeleitet. Die Feuerwehr Scheer war mit 24 Einsatzkräften und vier Fahrzeugen im Einsatz.