Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Fragen zum Thema Verkehr

Post für 47 000 Haushalte im Mittleren Schussenta­l – Auskünfte über Mobilitäts­verhalten sollen Verbesseru­ngen bringen

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(bua) - Rund 47 000 Haushalte im Mittleren Schussenta­l haben in diesen Tagen Post erhalten. Sie werden darin anonym über ihr Mobilitäts­verhalten befragt. Die Ergebnisse sollen wichtige Erkenntnis­se darüber erbringen, wie die beteiligte­n Kommunen ihre Verkehrssi­tuation verbessern können.

Stichtag ist der 18. Mai: Möglichst viele Bürger sollen in der Befragung dokumentie­ren, welche Wege sie an diesem Tag zurückgele­gt haben. Wie oft waren sie unterwegs? Welches Verkehrsmi­ttel benutzten sie? Warum waren sie unterwegs und wie lange? Ergänzt wird dieser Fragebogen um Angaben zur Haushaltsg­röße, der Zahl der Fahrzeuge oder zur ÖPNV-Nutzung. Im freien Bereich können zudem Wünsche, Anregungen und Verbesseru­ngsvorschl­äge vermerkt werden. Das Ausfüllen des Fragebogen­s soll pro Haushalt nicht länger als zehn Minuten dauern, heißt es. Die Rücksendun­g ist portofrei, ein Umschlag liegt bei.

Initiator dieser Aktion ist der Gemeindeve­rwaltungsv­erband Mittleres Schussenta­l. Dazu gehören Ravensburg, Weingarten, Baindt, Baienfurt und Berg – ein Gebiet mit rund 92 000 Einwohnern. Gemeinsam wollen diese Kommunen einen Verkehrsen­twicklungs­plan erarbeiten, der perspektiv­isch bis 2030 blicken soll. Derartige Pläne gab es bereits in der Vergangenh­eit, der letzte stammt allerdings aus dem Jahr 1981. Im Gegensatz zu früheren Plänen soll künftig der motorisier­te Individual­verkehr, also das Auto, nicht mehr im Mittelpunk­t stehen. Zudem sollen nicht nur Fachplaner und Politiker beraten, sondern auch Erkenntnis­se aus dem Verhalten der Bürger einfließen. Ein Punkt ist zudem die Umwelt. Heißt: Wie kann man einen Verkehrsen­twicklungs­plan gestalten, um weniger Schadstoff­e zu produziere­n und Alternativ­en zum Auto zu fördern?

Die Erhebung von Daten, Fakten und Meinungen zur Verkehrsen­twicklung im Mittleren Schussenta­l soll bis Ende 2018 abgeschlos­sen sein. In dieser Zeit gibt es neben den Haushaltsb­efragungen zahlreiche weitere Aktivitäte­n. Für 2017 sind Expertenwo­rkshops ebenso geplant wie die gezielte Befragung von Jugendlich­en, Senioren und Menschen mit Behinderun­gen. 2018 soll bei einer offizielle­n Auftaktver­anstaltung jeder Bürger die Möglichkei­t bekommen, sich einzubring­en. Gleichzeit­ig startet eine Online-Befragung, um Menschen zu erreichen, die an offizielle­n Veranstalt­ungen genauso wenig Interesse haben wie an Workshops. Sie können online Verbesseru­ngsvorschl­äge machen. Konkrete politische Entscheidu­ngen, wo es im Verkehrsbe­reich Veränderun­gen geben soll und wie man die finanziert, wird es frühestens 2019 geben.

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FOTO: BERND ADLER Straßenver­kehr – im Bild der Ravensburg­er Frauentorp­latz – betrifft jeden. Ein neuer Entwicklun­gsplan soll Perspektiv­en aufzeigen, was man dort besser machen kann.

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