Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Prost Fischblase!
Es gibt in Irland ein dunkles Bier, an dem man nicht vorbeikommt. Es schmeckt ungefähr so wie die belegten Brote, die es in irischen Pubs zu verzehren gilt. Obwohl solche Verköstigung eigentlich gar nicht nötig wäre, weil eingefleischte Trinker des dunklen Bieres, von dem wir in der engeren Umgebung so einige kennen, stur behaupten, das dunkle Zeugs sei so nahrhaft, dass man auf den Verzehr belegter Brote und anderer fester Nahrung getrost verzichten könne.
Es wird einige eingefleischte Irlandfans treffen, aber sie haben seit Jahrhunderten nicht nur Malz und Weizen konsumiert, sondern in gewisser Weise auch die Schwimmblase einer irischen Variante des Störs. Das klingt jetzt erst mal viel ekelhafter, als es in Wirklichkeit ist, denn die geschredderte Schwimmblase des Fisches wirkte segensreich beim Binden von, ja, auch das gibt es, liebe Irlandfreunde, kleinen Plastikpartikeln im schäumenden Bier.
Jetzt aber haben die Braumeister in Dublin laut Berichten der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“das Fischzeugs verbannt. Nicht, dass sie das selbst gewünscht hätten, warum sollte man denn etwas ändern, das funktioniert? Aber die Tierschützer von Peta haben sie dazu gedrängt. Die können einem sogar das Biertrinken versauen. Jetzt werden die Plastikpartikel und Schwebestoffe durch nicht tierische Substanzen gebunden. Was die Tierschützer damit angerichtet haben, wird in den nächsten Wochen in Irish Pubs zu beobachten sein: Biertrinker werden empört fachsimpeln, dass die nicht tierischen Stoffe den Geschmack des braunen Getränks ruinieren. (pla.)