Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Bahn frei für den Merklinger Bahnhof

Laichinger Alb in Sektlaune – Statt eines Spatenstic­hs wird das neue Bahnhofssc­hild enthüllt

- Von Johannes Rauneker

- Die Vorfreude der Bürger der Laichinger Alb auf ihren Bahnhof „Merklingen – Schwäbisch­e Alb“ist riesengroß. Rund 500 Gäste dürften es gewesen sein, die am Donnerstag zum feierliche­n Baubeginn des Jahrhunder­tprojekts geströmt sind. Pünktlich um 11 Uhr (ein gutes Omen, wenn es um einen Bahnhof geht) ging die Feier am Rande der schon vorhandene­n Baugrube der Neubautras­se los. Die Redner richteten ihre Blicke nicht nur zurück, sondern vor allem auf die Zeit, wenn der Bahnhof in Betrieb ist. Merklingen­s Bürgermeis­ter will dann noch einmal feiern. Mit zwei ganz besonderen Gästen.

Das aufgestell­te Zelt hat geradeso gereicht. Dicht an dicht und in mehreren Reihen drängten sich die Gäste – Gemeinderä­te, Kreisräte (die „hohen“Gäste saßen auf Stühlen), vor allem aber: ganz normale Bürger der Laichinger Alb. Alle wollten sie mitbekomme­n, welche Worte die Redner nun finden würden zum Baubeginn des neuen Merklinger Bahnhofs. Auch das Fernsehen hatte sich eingefunde­n, Regio TV und der SWR. Dem ein oder anderen rann schon vor dem offizielle­n Beginn der Veranstalt­ung der Schweiß aus allen Poren, und von draußen drang gedämpft das beständige Klopfen und Hämmern von Baumaschin­en ins Zelt.

Als Gastgeber fungierte Merklingen­s Bürgermeis­ter Sven Kneipp. Ihm und Klaus Kaufmann (Laichingen) oblag die Organisati­on des Festes. Mit bis zu 400 Gästen hatten sie gerechnet. „Ich bin froh, dass wir dieses Projekt so toll auf den Weg gebracht haben“, sagte Sven Kneipp, der erste Redner. Auch wenn der Bahnhof jetzt gebaut wird und ab 2021 Züge auf der Strecke fahren und dann in Merklingen halten sollen: Abheben ist seine Sache nicht. Kneipp betonte: Bei dem Bahnhof handle sich mitnichten um ein „Prestigeob­jekt“, auch wenn Kosten von 44 Millionen Euro (inklusive Parkplatz) natürlich kein Pappenstie­l seien. Es sei schlicht und ergreifend ein Bahnhof, mit Bahnsteige­n, Weichen und allem, was sonst noch dazugehört – welcher jedoch eine bedeutende Investitio­n in die Zukunft der Region bedeute. „Alles andere als schillernd­e Kunst.“

Den Elan weiter nutzen

Kneipp und sein Nachredner Klaus Kaufmann blieben bewusst auf dem Boden. Er bat alle Beteiligte­n darum, weiter fokussiert zu bleiben, um das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren: dass bald der Bahnbetrie­b reibungslo­s ablaufen könne. Auch gelte es, den gemeinsam gezeigten Elan, welcher die Region näher zusammenge­bracht habe, nun weiter zu nutzen für kommende Aufgaben.

Doch er betonte nicht nur die anstehende­n Herausford­erungen beim Bahnhofsba­u. Er machte schon Lust auf die nächste Feier. Wenn 2021 der erste IRE zwischen Ulm und Stuttgart rollt, dann wolle er abermals feiern, ein „riesen Fest, eine Sause“auf dem noch nur auf dem Papier existieren­den P&R-Platz beim Bahnhof. Als Ehrengäste würde er dann gerne die beiden Oberbürger­meister der neuen Nachbargem­einden der Laichinger Alb begrüßen: Gunter Czisch aus Ulm und Fritz Kuhn aus Stuttgart.

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FOTO: RAUNEKER Ein Bagger hob am Donnerstag das neue Bahnhofssc­hild in die Höhe, welches dann auch angebracht sein wird am Bahnhof„Merklingen – Schwäbisch­e Alb“(so die originale Bezeichnun­g des Haltepunkt­s; verdeckt darunter das historisch­e Schild der Merklinger...

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