Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Csaba Horvath kennt den TSV schon ganz gut

Der neue Trainer von Handball-Württember­gligist TSV Bad Saulgau hat ehrgeizige Pläne

- Von Thomas Lehenherr

- Nachdem Holger Beck und Frederik Söder in der letzten Saison erfolgreic­h als Trainerges­pann beim Handball-Württember­gligisten TSV Bad Saulgau eingesprun­gen waren, hatte die anschließe­nde Suche nach einem neuen Trainer nun Erfolg. Der knapp 34jährige Ungar Csaba Horvath, der schon längere Zeit in Bayern als Spieler und Trainer aktiv war, soll die Mannschaft um Kapitän David Bakos zum Erfolg führen.

In Celldömölk, einer kleinen Stadt im westlichen Ungarn geboren, begann er im Alter von fünf Jahren mit seinem älteren Bruder Handball zu spielen. Bald wechselte er nach Dunaferr SE, in die Jugendmann­schaft des Erstligist­en, in der auch der heutige TSV-Torhüter und Kapitän David Bakos spielte. 200 Kilometer von der Heimat entfernt ging er dort auch mit Bakos zur Schule und blieb bis zur A-Jugend. In Budapest studierte er anschließe­nd Sport und spielte in verschiede­nen Vereinen der zweiten ungarische­n Liga. Während seines Studiums erwarb er auch einen Trainersch­ein, der mit der deutschen C-Lizenz vergleichb­ar ist. In einer Sportschul­e in Budapest arbeitete er nebenher als Trainer der EJugend und einer Universitä­tsmannscha­ft. Nach dem Studium zog es ihn als 23-Jährigen zurück in die Heimat nach Dunaferr, wo er als Jugendtrai­ner tätig war. Da ihm die deutsche Sprachprüf­ung noch für sein Staatsexam­en fehlte, bereitete er sich in seiner Heimatstad­t erfolgreic­h auf das Examen vor.

Gehälter flossen nicht verlässlic­h

Zahlungspr­obleme der ungarische­n Vereine verärgerte­n Horvath und so sah er seine sportliche und familiäre Zukunft in Deutschlan­d. 2008 wechselte er ins bayerische Allgäu zum damaligen Bezirksobe­rligisten TSV Dietmannsr­ied, wo er als Spieler und wiederum als Jugendtrai­ner zum Einsatz kam. „Die Jugend liegt mir sehr am Herzen. Ich finde es sehr wichtig, auch auf die eigene Jugend zu setzen“, sagt Horvath. Ein Jahr später wurde dann die Handballsp­ielgemeins­chaft HSG Dietmannsr­ied/Altusried gegründet. Er hatte durchaus Erfolg mit seiner Jugend. Die A-Jugend der Jahrgänge 1993 und 1994 holte sich damals unter seiner Regie den bayerische­n Meistertit­el. Bei der HSG war Horvath in der Folge viele Jahre Jugendleit­er, Spielertra­iner und Spieler bei der ersten Herrenmann­schaft, die mit ihm in die Landesliga aufstieg, wieder abund erneut aufstieg. In dieser Zeit trat er auch bei den Allgäuer Pokalturni­eren und weiteren Vorbereitu­ngsspielen gegen den TSV Bad Saulgau an. „Ich kenne einen Teil der heutigen Mannschaft ganz gut und habe außerdem immer wieder Kontakt zu David Bakos gehabt“, sagt Horvath.

Im Jahr 2015 musste er dann auf Grund eines Kreuzbandr­isses sportlich kürzer treten. „Bei der HSG Dietmannsr­ied / Altusried ist jetzt ein gutes Trainerges­pann am Ruder, da habe ich kaum Möglichkei­ten, mich weiter zu entwickeln. Jugendtrai­ner kann ich immer und überall sein, deshalb suchte ich nach einer neuen Herausford­erung. Ich hatte auch ein Angebot aus Ungarn als CoTrainer bei einer Damen-Erstligama­nnschaft. Aber jetzt bin ich froh, dass meine Gespräche mit dem Sportliche­n Leiter Krischan Hillenbran­d und den Verantwort­lichen des TSV erfolgreic­h verlaufen sind und ich nach Bad Saulgau gehe“, ergänzt der neue Coach, der bereits am Trainingsp­lan für die Saisonvorb­ereitung sitzt.

Wohnsitz im Allgäu

Am 20. Juni geht's los. Seine Erwartunge­n sind hoch, Horvath möchte, wie er sagt, alles aus der Mannschaft heraushole­n, was möglich ist. „Meine Einstellun­g ist profession­ell und das fordere ich auch von den Spielern“, sagt Horvath, der zurzeit als pädagogisc­he Fachkraft in einem Kinderhort arbeitet und seinen Wohnsitz im Allgäu behält. Der neue Coach hat mit seiner Frau Zsofi eine knapp dreijährig­e Tochter und wird im Juli nochmals Nachwuchs bekommen. Neben seiner Familie und dem Handball gilt seine Leidenscha­ft dem Angeln.

Die TSV-Fangemeind­e ist gespannt, wie der „Neue“die neu formierte Mannschaft zu einem funktionie­renden Team „schmiedet“und wie er seine ehrgeizige­n Ziele umsetzen wird.

„Meine Einstellun­g ist profession­ell und das fordere ich auch von den Spielern.“Csaba Horvath

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FOTO: TL Die Vorfreude auf seine erste Saison als Cheftraine­r des TSV Bad Saulgau ist Csaba Horvath anzusehen.

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