Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Ein Stück Mount Everest fehlt
Massenansturm auf den höchsten Berg der Welt – Erneut Tote im Himalaya
(dpa) Das Verschwinden eines Stücks Felsen bewegt Bergsteiger weltweit. Der berühmte Hillary Step, mehr als 8760 Meter über dem Meeresspiegel, ist weg. Die rund zwölf Meter große Felsformation galt als letztes großes Hindernis beim Aufstieg auf den höchsten Berg der Welt, den Mount Everest. Vergangene Woche brachten die Berichte mehrerer Bergsteiger Klarheit: Den Hillary Step, den wir kennen, gibt es nicht mehr.
Es war eine ereignisreiche Woche auf dem „Dach der Welt“. Noch nie versuchten so viele Touristen, den mit 8848 Meter höchsten Berg der Welt zu besteigen wie in diesem Jahr. An insgesamt 375 Ausländer vergaben die nepalesischen Behörden eine entsprechende Lizenz. Einige von ihnen trugen sich bereits jetzt mit Bestleistungen in die Geschichtsbücher ein. Doch nicht alle Rekordversuche gelangen. Und bisher zwei endeten in diesem Jahr tödlich.
„Ein Stück Bergsteiger-Geschichte ist einfach verschwunden“, sagte der britische Bergsteiger Tim Mosedale der Zeitung „The Guardian“. Mosedale hatte als erster vom Ende des Hillary Step berichtet. Am Montag bestätigte auch der nepalesische Bergführer Pema Chhiri Sherpa, dass das markante Felsgebilde kurz unter dem Gipfel des höchsten Berges der Welt verschwunden sei. Bereits 2016 vermuteten Bergsteiger, dass der Hillary Step in einem schweren Erdbeben im April 2015 zerstört worden war. Doch der hohe Schnee und das Wetter verhinderten eine sichere Einschätzung. Bekannt war die Felsformation seit 1953, als der Neuseeländer Edmund Hillary als erster Mensch den Gipfel erklomm. Hillary bezwang damals die später nach ihm benannte Formation nur zusammen mit seinem nepalesischen Begleiter Tenzing Norgay. Später wurde Hillary Step jedes Jahr erneut mit Seilen gesichert, um den Aufstieg zu erleichtern. „Wir wissen noch nicht sicher, was das in Zukunft für Bergsteiger bedeutet“, sagte Sherpa nun über das Verschwinden der Felsformation. „Der Hillary Step war steil und nicht leicht zu erklettern. Aber ohne ihn dürfte es deutlich schwieriger werden, Seile dort zu befestigen.“
Blinder Gipfelstürmer
Trotz der geänderten Bedingungen gelangen in diesem Jahr bereits zwei Spitzenleistungen bei der Besteigung des Everest. Am Sonntag meldete das Team des österreichischen Extremsportlers Andy Holzer, dass es um 7.10 Uhr bei minus 26 Grad den Gipfel erreicht habe. Das Besondere: Holzer ist blind. Der 40-Jährige ist damit erst der zweite Blinde, der den Everest-Gipfel erreichen konnte. Er sei gemeinsam mit Wolfgang Klocker und Klemens Bichler am 3. April von München aus Richtung Kathmandu in Nepal und von dort auf den Mount Everest gestartet, meldete das Onlinemagazin Dolomitenstadt.at.
Ebenfalls am Sonntag gelang der Inderin Anshu Jamsenpa ein Rekord. In nur fünf Tagen stand sie zum zweiten Mal auf dem Gipfel, wie ihr Tourveranstalter Dream Himalaya Adventures mitteilte. Ihr erster Aufstieg war demnach am 16. Mai. Danach kletterte sie wieder mehr als 3000 Höhenmeter abwärts bis ins Basislager, nur um am 21. Mai erneut auf dem Gipfel zu stehen. Sie ist damit die einzige Frau, der ein solcher doppelter Aufstieg so schnell gelang.
Doch auch in dieser Saison trüben teils schwere Unfälle die Stimmung am Everest. Bereits vor drei Wochen war der Schweizer Extrembergsteiger Ueli Steck bei dem Versuch abgestürzt, den Everest über eine selten benutzte Route zu besteigen. Kurz darauf starb ein 85-jähriger Nepalese im Basislager. Er war für den Rekordversuch angereist, als ältester Mensch der Welt auf dem Gipfel zu stehen.
Am Sonntag stieg die Zahl der diesjährigen Todesopfer auf fünf. Ein Kletterer aus den USA starb nahe dem Gipfel ebenso wie ein Bergsteiger aus der Slowakei. Ein australischer Bergsteiger starb am selben Tag auf der chinesischen Seite des Berges, wie die lokale Zeitung „Himalayan Times“berichtete. Raumstation ISS nehmen, teilten das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt und die Stiftung Lesen am Montag mit.
Was sich die Kinder und Jugendlichen für sich und die Welt in 50 Jahren wünschen, soll in einer Zeitkapsel verpackt die Erde umkreisen. Gerst bringt die Kapsel dann zurück. Sie wird bis 2068 im Haus der Geschichte in Bonn gelagert. In 50 Jahren sollen die dann historischen Wünsche veröffentlicht werden.
ist der 30. Juni 2017. Teams von maximal fünf Schülern können ihre Wünsche unter einreichen.