Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Doppelsieg für Mengen
Triathlon, LBS-Landesliga: 2. Saisonwettkampf in Neckarsulm
(sz) - Der Wettkampftag des TV Mengen hat am vergangenen Wochenende unter dem Motto „Oberland siegt im Unterland“gestanden. Am zweiten Wettkampftag der Triathlon-Landesliga am vergangenen Wochenende haben die Mengener Triathleten zwei Mannschaftserfolge aus Neckarsulm mitgebracht.
„Der Berg ruft!“, so lautetete der Slogan des Neckarsulmer Triathlons. Und das ist keine leere Floskel, denn direkt hinter dem brandneuen und topmodernen Sportbad erheben sich Weinberge, die von den Athleten sowohl mit dem Fahrrad als auch zu Fuß mehrfach erklommen werden mussten. Gerade die Radstrecke hatte es in sich: Schmale Sträßchen in Feldwegebreite, steile Rampen und gefährliche Abfahrten machten den fünf Kilometer langen Rundkurs, der viermal durchfahren werden musste, zu einer Herausforderung. Da es viel zu gefährlich wäre, auf dieser Strecke große Radgruppen zu riskieren, entschied der Veranstalter, bereits im Schwimmen Einzelstarts in Abständen von 30 Sekunden durchzuführen, um das Feld auseinanderzuziehen. Außerdem galt auf der Radstrecke Windschattenverbot. So entstand in allen drei Disziplinen ein sehr selektives Rennen, das den kompletten Athleten forderte. Keiner konnte sich im Windschatten seiner Konkurrenz verstecken. Für die Zuschauer war dieses Format allerdings anspruchsvoller, da aufgrund der Einzelzeitnahme das Ergebnis erst nach dem Zieleinlauf des letzten Teilnehmers feststand.
Das Mengener Männerteam startete mit den Topathleten Valentin Wernz, Frederic Henes und Fabian Göggel sowie mit Mario Lutz und dem Neuzugang Tobias Gärttner. Bereits nach dem Schwimmen vermeldete der Livekommentator Achim Seiter: „Valentin Wernz, Frederic Henes und Fabian Göggel liegen ganz weit vorne.“
Riegger stark im Schwimmen
Und tatsächlich: Die in der Bundesligavorbereitung befindlichen Starter des Stadtwerke-Teams des TV Mengen machten im hügeligen Gelände ihre Sache sehr gut. Mit einem Stundenmittel von mehr als 35 km/h jagten sie über den mit 400 Höhenmetern gespickten Parcours. Nach dem Wechsel auf die Laufstrecke hatten die Athleten den ebenfalls sehr welligen Rundkurs unter den Schuhen. Wieder hieß es: Viermal hoch in den Weinberg und wieder herunter, bis die fünf Kilometer voll waren. Am Schluss leuchtete an der Ergebnistafel die Eins für Valentin Wernz auf. Gleich dahinter platzierte sich der junge Frederic Henes. Auf Rang sieben reihte sich Fabian Göggel ebenfalls unter den besten Zehn ein. Das Mannschaftsergebnis wurde von Tobias Gärttner (27.) und Mario Lutz (48.) ergänzt. In der Addition der vier Mannschaftsbesten lag das Stadtwerke-Team am Schluss punktgleich mit dem Lokalmatador Neckarsulm auf dem ersten Platz und sicherte sich damit wichtige Zähler in der Meisterschaft. Dritter wurde das Team Silla Hopp aus Murr. Teamchef Stefan Vollmer bezeichnete den Wettkampf als „Hammerrennen, das von den Athleten alles abverlangt hat“.
Das Schwörer-Team des TV Mengen, also die Frauen in der Besetzung mit Lisa Miksch, Karoline Brüstle, Sarah Wilm und der in den Jugendrennen wieder erstarkten Lara Riegger machte sich ebenfalls Hoffnungen auf eine gute Platzierung. Trotz des ersten Platzes beim Ligaauftakt in Backnang war sich Teamchef Peter Heudorfer nicht sicher, ob sich dieser Erfolg auf der schweren Strecke in Neckarsulm wiederholen lässt. Das Rennen begann mit einem Paukenschlag. Lara Riegger lag nach der 700 Meter langen Schwimmstrecke auf Platz eins, noch vor der Weltklasseathletin und späteren Siegerin Ricarda Lisk (Waiblingen). Auch die anderen „Roten“absolvierten die erste Disziplin mit sehr guten Zeiten. Nun galt es, diese Vorgabe über die Berge zu tragen. Dies gelang Lisa Miksch, Sarah Wilm und Karoline Brüstle sehr gut; Lara Riegger büßte einige Minuten ein.
Um die vordere Platzierung nicht zu gefährden, durften sich die Mengenerinnen keine Schwäche auf der Laufstrecke leisten. Und sie zogen es durch, auch wenn die Qualen zunahmen. Lisa Miksch beendete das Rennen als Dritte, Sarah Wilm wurde Achte und Karoline Brüstle Elfte. Lara Riegger komplettierte das Mannschaftsergebnis auf Rang 27 in dem knapp 70 Starterinnen großen Feld. In der Endabrechnung bedeutete dies den Tagessieg vor Heidelberg und Ravensburg. „Meine Mädchen waren top in Form. Auf diesem schweren Kurs haben sie große Moral und Kampfeswillen gezeigt“, lautete das Fazit von Teamchef Peter Heudorfer.