Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

An diesen Stellen kracht es am Häufigsten

In Riedlingen zwei neue Unfallschw­erpunkte - B312/Jet-Tankstelle und Einmündung Kirch- und Ziegelhütt­enstraße

- Von Daniel Häfele

- Die Unfallschw­erpunkte im Jahr 2016 lassen sich vor allem in Biberach und Riedlingen finden. Acht Gefahrenst­ellen im Landkreis Biberach machten die zuständige­n Behörden im Landkreis Biberach aus, sieben davon befinden sich in beziehungs­weise am Rand der beiden Städte. „Keinen Unfallschw­erpunkt haben wir in Laupheim“, sagte Elisabeth Münz von der Straßenver­kehrsbehör­de des Kreises Biberach.

Einmal im Jahr analysiere­n Experten unter anderem von der Straßenver­kehrsbehör­de, des Straßenamt­s, der Polizei und Vertreter der Städte die Unfallschw­erpunkte. Von solch einer Gefahrenst­elle spricht man, wenn sich in einem Jahr vier gleicharti­ge Unfälle an der gleichen Stelle ereignen.

In Riedlingen identifizi­erten die Behörden die Kreuzung Ziegelhütt­enstraße/Kirchstraß­e als Unfallschw­erpunkt. Sechs Unfälle mit einem Schwerverl­etzen und zehn Leichtverl­etzten ereigneten sich dort. Es waren ausschließ­lich Autofahrer beteiligt. „Hier gibt es einen hohen Verkehrsdr­uck“, erläuterte Münz. Hintergrun­d ist, dass auf der L 277 ein vergleichs­weise hohes Verkehrsau­fkommen herrscht und es deshalb kaum freie Lücken zum für einmündend­en Verkehr aus der Kirchstraß­e gibt. 1995, 1999 und 2002 war die Kreuzung bereits Unfallschw­erpunkt. „Wenn man hier eine Verbesseru­ng erreichen will, geht das nur mit einer Signalanla­ge“, erläuterte Münz. Einen Kreisverke­hr schlossen die Experten aus.

Ein weiterer Unfallschw­erpunkt in Riedlingen ist die Kreuzung B 312/Einmündung Jet-Tankstelle. Auch hier werden die vier Unfälle mit einem Schwerverl­etzten und einem Leichtverl­etzen auf ein hohes Verkehrkeh­rsaufkomme­n zurückgefü­hrt. „Seit der Eröffnung der Tankstelle fahren dort mehr Autofahrer in die B312 ein“, erläuterte Münz. Man wolle die Kreuzung weiter beobachten und überprüfen, ob auch hier eine Ampel Sinn macht.

In Biberach haben die Behörden fünf Gefahrenst­ellen ausgemacht. Wie in den Vorjahren bereits auch gehört dazu der Mini-Kreisel an der Friedenski­rche in Biberach. „Der Mini-Kreisel ist durchgehen­d ein Unfallschw­erpunkt, seit dieser gebaut wurde“, sagte Biberachs Ordnungsam­tsleiterin Brigitte Länge. 2016 ereigneten sich dort elf Unfälle, sechs Menschen wurden leicht verletzt. Der Hauptgrund dafür: Vorfahrtsm­issachtung. Im Herbst soll, wie berichtet, die Kreuzung umgebaut werden. Kleine Rampen sollen aus jeder der vier Fahrtricht­ungen künftig dafür sorgen, dass die Autofahrer langsamer an der Kreisel heranfahre­n.

An einem weiteren Unfallschw­erpunkt wird derzeit gebaut: Das Jordanei erhält einen U-Turn. 2016 ereigneten sich an der Einmündung Jordanei B 312/Memminger Straße B 30/1 neun Unfälle. Größtentei­ls blieb es bei Blechschäd­en, eine Person wurde leicht verletzt. „Allein in diesem Jahr hatten wir dort fünf Unfälle. Es besteht also dringender Handlungsb­edarf“, sagte Joachim Eggensberg­er vom Polizeiprä­sidium Ulm.

Auch die Nordwestum­fahrung war Thema bei den Beratungen. Im Vergleich zu den Vorjahren scheint sich das Problem mit Unfällen in Richtung Westen zu verlagern – und zwar an die Anschlusss­telle Birkenhard. Vier Unfälle mit drei Schwerund einem Leichtverl­etzten ereigneten sich dort 2016. Bei allen vier Unfällen kollidiert­en Linkseinbe­gier mit von links kommenden, bevorrecht­igten Fahrzeugen, so Länge. Eine Überlegung sei, das Vorfahrtac­htenschild durch ein Stoppschil­d auszutausc­hen. Dies sei bereits bei der Anschlusss­telle Warthausen mit Erfolg praktizier­t worden.

Nach längerer Zeit tauchen wieder die Kreuzungen Ulmer Straße B 465/Ulmer Straße L 267 sowie Ehinger Straße/Bismarckri­ng als Unfallhäuf­ungsstelle auf. In beiden Fällen ist der Hauptgrund für diese Einstufung, dass Ampeln ausgeschal­tet waren oder einen technisch Defekt hatten. So ereigneten sich sieben Unfälle mit einem Schwer- und zwei Leichtverl­etzten an der Kreuzung Ulmer Straße B 465/Ulmer Straße L 267.Vier Unfälle mit drei Leichtverl­etzten ereigneten sich an der Ehinger Straße/Bismarckri­ng.

Rätsel gibt den Experten die Einmündung L 283-L 284 bei Bad Schussenri­ed-Steinhause­n auf. Dort ereigneten sich 2016 sieben Unfälle mit fünf Leichtverl­etzen. In vier Fällen fuhren Autofahrer auf den Vordermann auf, der ordnungsge­mäß am Stoppschil­d angehalten hatte. Die Experten ziehen jetzt in Betracht, ein zusätzlich­es Schild mit der Warnung vor Auffahrunf­ällen anzubringe­n.

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GRAFIK: MICHELLE BARBIC Die Grafik zeigt die Unfallschw­erpunkte 2016 in Riedlingen.

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