Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Frank Steinhart wechselt nach Sigmaringen
Der Leiter der Beruflichen Schule Riedlingen wird Schulleiter der Ludwig-Erhard-Schule in Sigmaringen
- Der Leiter der Beruflichen Schule in Riedlingen, Frank Steinhart, wechselt zum 1. August als Schulleiter an die Kaufmännische Schule nach Sigmaringen. Fünf Jahre hat Steinhart die Riedlinger Schule geleitet, nun sucht er eine neue Herausforderung in der Nachbarstadt. Der Berufsschulstandort Riedlingen ist durch diesen Wechsel nicht gefährdet, betont Steinhart. Die Schulleiterstelle für Riedlingen ist bereits ausgeschrieben.
Seit 2003 ist Frank Steinhart an der hiesigen Schule tätig, seit 2009 als Abteilungsleiter. 2011 wurde er kommissarisch zum Stellvertretenden Schulleiter ernannt und seit 2012 leitet er diese Schule, die zehn verschiedene Schularten in sich vereint: gewerbliche, kaufmännische und hauswirtschaftliche Bildungsgänge, in Vollzeit- und in Teilzeitklassen. Nun also der Schritt nach Sigmaringen. „Ich wollte mich beruflich nochmal weiterentwickeln“, sagt der 50-Jährige. Dabei war für den Diplom-Handelslehrer klar, dass er nur an eine reine Kaufmännische Schule wechseln würde. Und Sigmaringen war die letzte Option in der Raumschaft, eine Schule mit diesem Profil übernehmen zu können. „Jetzt oder nie“, war die Entscheidung. Sein Lebensmittelpunkt soll weiterhin in Riedlingen bleiben.
In einem Auswahlverfahren hat sich Steinhart gegen mehrere Mitbewerber durchgesetzt. Sowohl die Schulkonferenz als auch der Umwelt, Kultur- und Schulausschuss des Sigmaringer Kreistags haben der von der Auswahlkommission vorgeschlagenen Personalie zugestimmt. Seine Bestellung an die „Ludwig-ErhardSchule“durch das Ministerium liegt dem Regierungspräsidium Tübingen inzwischen vor. Die neue Schule, der er ab August vorsteht, ist deutlich größer als die in Riedlingen. 850 bis 900 Schüler besuchen die Bildungseinrichtung, rund 80 Lehrer sind dort beschäftigt.
Der Nachfolger in Riedlingen wird gesucht, das Bewerberauswahlverfahren ist im Gange. Der Standort sei durch den Schulleiterwechsel in keinster Weise gefährdet, betont Steinhart. Bevor er sich um die Stelle im Nachbarkreis beworben hat, habe er dies noch abgeklärt. Falls ihm dies nicht zugesichert worden wäre, hätte er seinen Hut nicht in den Ring geworfen.
Die Situation der Beruflichen Schule hat sich in den vergangenen Jahren deutlich stabilisiert. Gab es vor sechs Jahren noch Diskussionen um eine Fusion, ist dies heute vom Tisch. Der Landkreis Biberach ist sich als Schulträger der Bedeutung der Beruflichen Schule Riedlingen für den westlichen Teil des Landkreises bewusst. Daher sei eine Schulfusion oder gar eine Schulschließung für den Landkreis Biberach aufgrund des Schulleiterwechsels nie ein Thema gewesen. „Die Schülerzahl hat in den vergangenen drei Jahren um 25 Prozent zugelegt“, sagt Steinhart, „Die Schule hat sich toll entwickelt.“
Zugelegt hat etwa die Wirtschaftsoberschule, die weiter wächst - entgegen dem Trend im Land. „Rund 50 Prozent der Schüler kommen auf Empfehlung unserer Absolventen“, sagt Steinhart, was für den guten Ruf der Schulart am hiesigen Standort spricht. Die Schule stehe auf einem guten Fundament, betont er. Auch dank des Schulträgers. Der Landkreis Biberach hat die Schule hervorragend ausgestattet. „Der Schulträger unterstützt uns in jeglicher Hinsicht und ist sich seiner Verantwortung bewusst, um den Jugendlichen und jungen Erwachsenen der Region auch in Zukunft ein hochwertiges Bildungsangebot wohnortnah anbieten zu können“, betont Frank Steinhart.
Das Kollegium hat er frühzeitig über seine Pläne informiert, so dass diese sich darauf einstellen können. Mit den Kollegen zusammen ist er dabei das neue Schuljahr in Riedlingen vorzubereiten, gleichzeitig ist er bereits in die Planungen in Sigmaringen eingebunden. Ein kleiner Spagat, der aber Ende Juli endet, wenn sein Abschied naht. „Der Abschied von der Beruflichen Schule Riedlingen wird mir schwer fallen, vor allem von den Menschen. Das sind tolle, motivierte Kollegen, die sich zur Weiterentwicklung der Schule stets begeistert mitreißen ließen“, sagt der scheidende Schulleiter.