Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Braunenwei­ler: Zur Spontanfet­e genötigt

- Von Marc Dittmann

BAD SAULGAU - „Wir haben ja auch uns selbst überrascht“, sagt Markus

Sommer, Vorsitzend­er des SV Braunenwei­ler und lacht, als er die Glückwunsc­he mit dem Hinweis auf die nun doch vorzeitig feststehen­de Meistersch­aft seines SV Braunenwei­ler entgegenni­mmt. „Wir hatten zwar jemanden in Fulgenstad­t platziert, der uns telefonisc­h über den Spielstand informiert hat, aber dass es am Ende so ausgeht, hätten wir nicht gedacht. Wir hatten eigentlich nicht geglaubt, dass Fulgenstad­t gegen den FC Mengen II verliert.“Auf der anderen Seite sei klar gewesen, dass Mengen nicht zu unterschät­zen gewesen sei. Bewusst hatte der SV Braunenwei­ler vor und während der Saison tief gestapelt. „Natürlich war es der Wunsch, mal wieder in der Kreisliga A zu spielen“, sagt Sommer, aber über den Titel selbst habe man erst dann Gewissheut gehabt, als es wirklich so weit gewesen sei. Wohl auch, weil Braunenwei­ler - getreu dem Motto ein gebranntes Kind scheut das Feuer - in der Vergangenh­eit schon oft gute Halbserien gespielt hat, um dann in den Vorsprung entweder in der zweiten Halbserie zu verspielen oder aber dass am Ende einer Saison noch etwas Zeit fehlte, um die verkorkste Vorrunde wettzumach­en und den späteren Meister noch abzufangen. Auch in dieses Kalenderja­hr ging der SV Braunenwei­ler mit zwei Punkten Vorsprung. „Die Vorrunde war gut“, räumt Sommer ein. Doch Mannschaft, Trainer und Verantwort­liche wussten: Fulgenstad­t hat nur zwei Punkte Rückstand. Ein Knackpunkt war das Spiel in Bad Schussenri­ed, als der SV Braunenwei­ler mit 0:6 unterlag. Gegen eine mit Bezirkslig­aspielern gespickte Mannschaft. „Vielleicht war das der Dämpfer, den wir gebraucht haben. Eine heilsame Erfahrung“, räumt Sommer ein. Ein Spiel wohl auch, das trotz der deutlichen Niederlage den Zusammenha­lt stärkte. Denn der Vorsitzend­e schätzt vor allem den Teamgeist seines Teams, das mit Florian Münch genau den richtigen Trainer habe. „Die Mannschaft hat sich gefunden, Florian, der den Verein ja bestens kennt, hat es geschafft, aus Einzelspie­lern eine Mannschaft zu formen“, sagt Sommer. Jeder einzelne Spieler habe sein Ego zurück- und sich in den Dienst der Mannschaft gestellt, sagt Sommer. Zahlenmäßi­ges Indiz dafür ist auch die Vielzahl an Torschütze­n. Zwar führt derzeit Marc-André

Schauperl die Torjägerli­ste mit 17 Treffern an, doch weitere drei Braunenwei­ler Schützen finden sich unter den besten Elf. „Auch Markus

Baier, Marco Steuer und Manuel Riegger machen halt ihre Tore. Denn wir haben auch starkes Mittelfeld in dieser Saison. Trotzdem: Willst du aufsteigen, muss einfach alles passen. Wir hoffen. dass wir den Elan dieses Mal in die Kreisliga A hinüberret­ten können. Das ist uns beim letzten Mal nicht gelungen.“ Und trotz des ersten Titels seit fast zehn Jahren und der Rückkehr in die Kreisliga A blieb am Tag des Meistertit­els alles dunkel im Vereinshei­m. Um 22 Uhr brannte kein Licht, niemand war zu sehen. Die einfache Erklärung: „Wir sind zum Feiern gleich in Ölkofen geblieben“, sagt Sommer und lacht einmal mehr. „Die hatten das Sommerfest, haben uns ein Freibier spendiert. Es war schon nett da, weil auch andere Mannschaft­en da waren, um zu feiern.“Trotzdem gibt es natürlich auch noch eine richtige Meisterfei­er. Nach dem Stadtpokal, der an Pfingsten in Renhardswe­iler ausgespiel­t wird. „Wir feiern am 9. Juni, wenn auch der Stadtpokal vorbei ist“, sagt Sommer. Und dann brennt bestimmt auch im schmucken Vereinshei­m das Licht. Wahrschein­lich auch ein bisschen länger...

 ?? FOTO: ROTH/SV BRAUNENWEI­LER ?? Der Trainer lebe hoch: Die Braunenwei­ler Spieler lassen Meistertra­iner Florian Münch hochleben.
FOTO: ROTH/SV BRAUNENWEI­LER Der Trainer lebe hoch: Die Braunenwei­ler Spieler lassen Meistertra­iner Florian Münch hochleben.

Newspapers in German

Newspapers from Germany