Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
So legt man ein Nützlingsparadies an
Sommerblumenmischung ist ideal für Biene, Schmetterling und andere Insekten
- Wer keine Lust mehr hat, riesige Rasenflächen zu mähen, sackweise in teuren Rasendünger zu investieren, Rasen zu mähen und zu vertikutieren, zu wässern oder einen ewigen Kampf gegen Rasenunkräuter zu führen, der kann mit dem Anlegen eines Nützlingsparadieses Abhilfe schaffen. Eine Sommerblumenmischung ist ideal für Biene, Schmetterling und andere Insekten. Folgende Arbeitsschritte gibt es: 1 Zuerst sollte eine etwa fünf Zentimeter Grasnarbe abgeschält werden. Mit einer Fräse, die man im Baumarkt oder Gartenbauverein ausleihen kann, ist die Fläche zügig feinkrümelig bearbeitet. Da ehemals gedüngte Rasenflächen oft einen hohen Nährstoffgehalt aufweisen, lohnt sich eine Abmagerung mit gewaschenem Sand. Dabei sollte eine Schicht in Höhe von fünf Zentimeter aufgetragen und danach erneut abgefräst werden. 2 Danach ist mit einem Grasrechen die Fläche sauber und glatt zu nivellieren. Große Steine sind abzusammeln. 3 Bevor es mit der Einsaat los gehen kann, sollten folgende Überlegungen angestellt werden: Wer ein farbenfrohes Beet wünscht, dem ist eine Mischung, entsprechend dem Standort, zu empfehlen – also für fette, magere, feuchte oder trockene Flächen. Soll die Mischung ein- oder mehrjährig sein? Einjährige säen sich zwar nach dem Abblühen aus, jedoch ist nach dem zweiten Jahr mit Arteneinbußen zu rechnen. Auch bei mehrjährigen Mischungen ist ein steter Artenwandel zu verzeichnen. Empfehlenswert ist die einjährigen Mischungen, die zwar jedes Jahr wieder nachzusäen sind, aber sehr farbenprächtige Wirkung zeigen. In einem gut sortierten Gartenfachmarkt gibt es entsprechende Blumenmischungen. 4 Auf der Blumenmischungspackung steht meistens drei bis fünf Gramm Saatgut pro Quadratmeter. Aber wie ist diese auszubringen? Es sollte ein 10-Liter-Eimer mit leicht feuchtem Sand gefüllt werden. Anschließend wird die entsprechend errechnete Menge an Saatgut gründlich dem Sand untergemischt. Anschließend kann man mit der Ansaat beginnen. Dabei ist darauf zu achten, dass ein gleichmäßiges Streubild erreicht wird, was sehr gut mit dem Sand aufgezeigt wird. 5 Wichtig: Je fetter der Boden, umso weniger Saatgut sollte verwendet werden. Da reichen dann drei Gramm pro Quadratmeter, sonst drängen sich die Pflanzen wegen Lichtkonkurrenz in die Höhe und die Blumen neigen gerne zum Umkippen. Anschließend sollte man mit einer Rasenwalze das Saatgut gut mit der Erde andrücken. Bitte keinesfalls anschließend noch mit Humus oder Sand überdecken, denn die meisten Sommerblumensamen sind Lichtkeimer und würden ansonsten nicht auskeimen. Zum Schluss sollte noch gewässert werden. Bitte nur so lange und dafür regelmäßig, dass es zu keinem Abschwemmen der Samen kommt. Nach einer Woche wird sich dann eine erste Keimung einstellen. Bis dahin sollte täglich gewässert werden, wenn es nicht regnen sollte. Ende Juni wird sich die Blumenpracht einstellen – und für Biene, Schmetterling und andere Insekten ist die Festtafel reich gedeckt.