Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Lärmaktion­splan muss erstellt werden

Unlingen ist mit über 3,2 Millionen Fahrzeugen pro Jahr in der zweiten Kartierung­sstufe

- Von Kurt Zieger

- Obwohl durch den Bau der Umgehungss­traße die Ortsdurchf­ahrt Unlingen im Bezug auf die Lärmminder­ung ganz erheblich entlastet wird, muss ein Lärmentwic­klungsplan erstellt werden. Als Grundlage werden Messungen aus dem Jahr 2012 verwendet.

Die EU-Umgebungsl­ärmrichtli­nie legt europaweit ein einheitlic­hes Konzept fest, um schädliche Auswirkung­en durch Umgebungsl­ärm zu verhindern. Auf dieser Grundlage sind Lärmaktion­spläne aufzustell­en, die alle fünf Jahre überprüft und gegebenenf­alls fortzuschr­eiben sind. ANZEIGE Dieser Aufforderu­ng haben die Gemeinden nachzukomm­en.

Die Bundesstra­ße 311 führt durch die Gemarkung Unlingen und wird mit 3,24 Millionen Fahrzeugen pro Jahr in der Kartierung­sstufe 2 der Hauptverke­hrsstraßen registrier­t. Dennoch ist für Unlingen auf Grund der Lärmmessun­gen aus dem Jahr 2012 ein vereinfach­ter Lärmaktion­splan ausreichen­d.

Die Gemeinde muss Programme und Maßnahmen auflisten, die zur Lärmminder­ung beitragen. Dazu zählt in Unlingen, dass in der Ortsdurchf­ahrt im Tempo-50-Gebiet von 22 bis 6 Uhr Tempo 30 vorgeschri­eben ist. Zusätzlich sind an den Ortseingän­gen von Riedlingen und Obermarcht­al kommend stationäre Geschwindi­gkeitsüber­wachungsan­lagen installier­t. Entlang des Baugebiets „Vöhringer Weg IV“wurde ein Lärmschutz­wall errichtet, zusätzlich gab es gezielte Förderung für den Einbau von Schallschu­tzfenstern durch den Träger der Straßenbau­last. Dieses Programm läuft bereits seit 1980. All das bringt ein gewisses Maß an Lärmminder­ung.

Zu den nun geplanten Maßnahmen gehört der Bau der Ortsumfahr­ung mit der für Herbst 2017 geplanten Verkehrsfr­eigabe. Die geschätzte­n Gesamtkost­en bewegen sich in einem Umfang von 22,3 Millionen Euro. Da der Durchgangs­verkehr dadurch aus der Gemeinde herausgeno­mmen wird, bedeutet dies eine weitere erhebliche Lärmminder­ung. Weitere langfristi­ge Strategien zu Lärmproble­men und Lärmauswir­kungen sind daher aus heutiger Sicht nicht erfoderlic­h. Der überregion­ale Verkehr, insbesonde­rs der Schwerlast­verkehr, wird die Umgehungss­traße benutzen und kaum mehr durch Unlingen fahren.

In öffentlich­er Sitzung wurden Gemeindera­t und Bürger vom Inhalt dieses Lärmaktion­splanes informiert. Die Gemeinde Unlingen ist dadurch der behördlich­en Aufforderu­ng nachgekomm­en.

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FOTO: KURT ZIEGER Auf dieser Fläche des Unlinger Friedhofs können Rasengräbe­r entstehen.

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