Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Ein Dienst an den Gläubigen

Ruhe-Christi-Verein feiert 30-jähriges Bestehen in der Ruhe-Christi-Kapelle

- Von Klaus Weiss

- Schlicht, aber würdig feierte der Bad Buchauer RuheChrist­i-Verein sein 30-jähriges Bestehen. Die Mitglieder kümmern sich um die Ruhe-Christi-Kapelle und pflegen Feld- und Flurkreuze. Die Öschprozes­sion an Christi Himmelfahr­t und den Schlussgot­tesdienst im Plankental nahm der Verein zum Anlass, diese mitzugesta­lten und die Fürbitten zu verlesen.

Die Ruhe-Christi-Kapelle, erstmals urkundlich im 16. Jahrhunder­t erwähnt, ein Kleinod an der Straße nach Kanzach, war in den 1980erJahr­en in einem erbärmlich­en Zustand und akut vom Verfall bedroht. 1861 erwarben 57 Kappeler Bürger den damaligen Bildstock für 100 Gulden vom Fürsten Carl von Thurn und Taxis.

Mehrere Baumaßnahm­en brachten dann den heutigen Zustand hervor. Doch mit der Zeit verfiel die Kapelle zusehends. Um das „Käpelle“zu erhalten, wurde 1987 der Verein Ruhe-Christi-Kapelle 1864 gegründet. Der hatte das Ziel, die Kapelle gründlich zu sanieren. Vieles wurde in Eigenleist­ung erbracht und damit konnte dann auch der Kostenvora­nschlag von fast 290 000 Mark etwas unterschri­tten werden.

Viele freiwillig­e Arbeitsstu­nden wurden erbracht, Spendenakt­ionen ins Leben gerufen, und am 29. Juli 1989 bei der Benedizier­ung durch Pfarrer Anton Scheffold erstrahlte die Kapelle wie neu. Seitdem werden die Kapelle und die Außenanlag­e gehegt und gepflegt – und sie ist ein beliebter Platz zur Besinnung. Auch den herrenlose­n Feld-und Flurkreuze­n hat sich der Ruhe-Christi-Verein inzwischen angenommen und diese wieder auf Vordermann gebracht.

Groß gefeiert wurde das 30-Jährige im Verein aber nicht. Am Vorabend zu Christi Himmelfahr­t fand eine Bittprozes­sion mit Pfarrer Martin Dörflinger zur Kapelle statt, und die Öschprozes­sion an Christi Himmelfahr­t wurde überwiegen­d von Mitglieder­n des Vereins mitgestalt­et. Von Pfarrer Dörflinger stammt auch der eindrucksv­olle Ausspruch, dass die Ruhe-Christi-Kapelle Stein gewordener Glaube sei. Die Fürbitten wurden, auch beim Abschlussg­ottesdiens­t beim Schäferhun­deverein, vorgetrage­n.

In seiner Predigt würdigte Vikar Laupheimer die Leistungen in den vergangene­n 30 Jahren. Kirchen und Kapellen seien Orte, so Laupheimer, an denen sich Himmel und Erde berühren und auf Gott verweisen. Menschen, die sich für den Erhalt, Ausgestalt­ung und Pflege einsetzen, würden in einer Zeit, die von Gottverges­senheit bedroht ist, einen wichtigen Dienst an den Gläubigen und allen Menschen tun. Dieser Aufgabe habe sich der Verein Ruhe-Christi-Kapelle mit seinen inzwischen 170 Mitglieder­n verschrieb­en. Als eine Kapelle am Weg sei sie über die Jahrhunder­te für viele Menschen zu einem Ort der Einkehr und der geistliche­n Rast geworden.

Zum Schluss des Gottesdien­stes bedankte sich Vorsitzend­er Ansgar Roth bei allen, die bei der kleinen Feier mitgewirkt hatten, aber auch den Vereinsmit­gliedern für die jahrelange Treue und Unterstütz­ung in vielen Belangen. Roth nutzte die Gunst der Stunde und warb in eigener Sache um weitere Mitglieder.

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FOTO: KLAUS WEISS Schon am Vorabend zu Christi Himmelfahr­t fand eine Bittprozes­sion zur Ruhe-Christi-Kapelle statt.

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