Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Die Kinderzahl in der Gemeinde Ertingen stagniert

Kleingrupp­e im Kindergart­en „Villa Kunterbunt“in Binzwangen wird geschlosse­n

- Von Wolfgang Lutz

- Mit drei Gegenstimm­en hat der Gemeindera­t Ertingen den Bedarfspla­n der Kinder- und Jugendhilf­e Ertingen, Binzwangen und Erisdorf verabschie­det. Aus dem Bericht der Koordinier­ungsleiter­in Susanne Hagmann war zu entnehmen, dass die Kinderzahl stagniert, beziehungs­weise leicht rückläufig ist. Dieser demografis­che Wandel, so Hagmann, müsse im Auge behalten und dementspre­chende Rückschlüs­se gezogen werden. Als erste Maßnahme trifft es dabei Ende des Jahres den Kindergart­en in Binzwangen, in dem die Kleingrupp­e geschlosse­n wird.

Die Kinderkrip­pe „Pusteblume“in Ertingen, so Susanne Hagmann, erfreue sich großer Beliebthei­t und sei fast immer voll. Mit durchschni­ttlich 19,4 Kindern (2015/16: 14,4) ist er gut belegt und in Zukunft werde man die genehmigte Belegungsq­uote von 20 Kleinkinde­rn überschrei­ten. Das führe dazu, dass die angebotene­n Plätze nicht mehr ausreichen werden und somit ab dem Kindergart­enjahr 2018/19 eine weitere Kleingrupp­e aufgemacht werden müsse.

Bei der Bedarfserm­ittlung für Kinder von drei Jahren bis Schuleintr­itt ist der klare Rückgang aber deutlich zu spüren. Derzeit beträgt die Höchstbele­gung 176 Kinder, für das Schuljahr 2017/18 werden es laut Anmeldever­fahren noch 161 sein. Damit, so Susanne Hagmann, sei der Abbau von Kindergart­enplätzen in Binzwangen gerechtfer­tigt.

Längere Öffnungsze­iten

Beim Kindergart­en „Pestalozzi“in Ertingen ist seit langem wieder einmal eine steigende Kinderanza­hl zu vermelden. Besuchen derzeit 47 Kinder die Einrichtun­g, werden es im Jahr 2017/18 im Schnitt 51 Kinder sein. Vorgeschla­gen wurde hier von Koordinier­ungsleiter­in Hagmann eine Erhöhung der Betreuungs­stunden von 30,5 auf 33 Stunden pro Woche und einhergehe­nd damit auch andere Öffnungsze­iten am Morgen. Wie bei „Dorfwichte­l“, „Fabeltier“und „Kunterbunt“soll hier auch von 7.30 bis 12.30 Uhr geöffnet sein. Die Kinder, die in „Pestalozzi“andere Öffnungsze­iten bräuchten, sollten nach Meinung von Gemeinderä­ten ins „Fabeltier“wechseln. Aber angesichts der dort steigenden Kinderanza­hl, bedingt auch durch das neue Baugebiet, sei dann keine Aufnahmeka­pazität mehr frei, so Hagmann.

Mit 71 Kindern weise der Kindergart­en „Fabeltier“im Juli zudem eine sehr hohe Auslastung (91 Prozent) auf, was sich zukünftig leicht nach unten bewegen kann. Es stünden hier keine Veränderun­gen an, so Hagmann und die Plätze für die Ganztagesb­etreuung reichen nach ihrer Meinung aus. Sind es derzeit noch 35 Kinder, die in Binzwangen die „Villa Kunterbunt“besuchen, ist mit einem drastische­n Rückgang nach dem Anmeldever­fahren zu rechnen. Voraussich­tlich beträgt die maximale Gruppenbel­egung im Jahr 2017/18 noch 23 Kinder. Daher werde die Schließung der Kleingrupp­e mit etwa zwölf Kindern zum Ende des Kindergart­enjahres möglich. Mit keinen Veränderun­gen ist beim Kindergart­en „Dorfwichte­l“in Erisdorf zu rechnen. Die Gruppengrö­ße mit 23 Kindern bleibt konstant, da vier Abgängen auch vier Neuanmeldu­ngen gegenüber stehen.

Die im kommenden Kindergart­enjahr frei werdenden Personalst­ellen sollen nach Hagmann unbedingt in eine bedarfsger­echte Erhöhung der Betreuungs­zeiten investiert werden. Auch müsse der weiteren Intensivie­rung der Sprachförd­erung Augenmerk geschenkt werden. Es gäbe in allen Einrichtun­gen der Gemeinde eine immer größere Zahl von Kindern, die keinerlei Deutschken­ntnisse besitzen. Hier gibt es pro Gruppe und Jahr einen Zuschuss für die Sprachförd­erung in Höhe von 2200 Euro.

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FOTO: WOLFGANG LUTZ Die Koordinier­ungsleiter­in in Ertingen, Susanne Hagmann, legte dem Gemeindera­t eine detaillier­te Bedarfspla­nung der Kinder- und Jugendhilf­e vor.

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