Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
B-312-Ausbau startet im Herbst
Strecke zwischen Biberach und Ringschnait soll Überholspur erhalten – Kurviger Abschnitt soll entschärft werden
- Nach der Baustelle ist vor der Baustelle: Sobald die Bauarbeiten am Jordanei abgeschlossen sind, soll im Herbst dieses Jahres der Ausbau der B 312 zwischen Jordanbad und Ringschnait erfolgen. Dies bestätigte das Regierungspräsidium (RP) Tübingen auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“. Für einen Teil der Arbeiten läuft derzeit eine öffentliche Ausschreibung.
Wer derzeit vom östlichen Landkreis in Richtung Biberach auf der B 312 unterwegs ist, glaubt nicht zwingend, dass es sich bei dem Streckenabschnitt zwischen Ringschnait und Jordanbad um eine Bundesstraße handelt. So ergeht es zumindest dem Ringschnaiter Ortsvorsteher Walter Boscher: „Alle werden ein Kreuz machen, wenn der Abschnitt endlich so ausgebaut ist, wie es eine Bundesstraße heutzutage zu sein hat.“Er selbst meidet die Strecke: „Ich fahre von Ringschnait aus über Winterreute und Bergerhausen nach Biberach. Ich möchte ja schließlich am Leben bleiben.“
Kosten in Millionenhöhe
Seit Anfang 2010 liegen die Ausbaupläne für den Abschnitt in der Schublade. Vom Jordanbad bis etwa 400 Meter westlich von Ringschnait soll der Ausbau erfolgen. Geplant ist, die Straße zu verbreitern und den steilen, kurvigen Abschnitt ab der Einmündung von Winterreute zu begradigen. Gleichzeitig soll es in Richtung Ringschnait einen Überholstreifen geben. Für den Ausbau wurden Grundstücksverhandlungen notwendig – ein Grund, warum der Ausbau auf sich warten ließ. Boscher sagt: „Unsere Hausaufgaben sind gemacht.“Das sieht offenbar auch das RP so, zumindest steht ein ungefährer Zeitplan für den Ausbau jetzt fest. Im Herbst sollen laut Mitteilung des RPs zunächst das Gründungspolster der Straße und die Bohrpfahlwand gebaut werden.
Das Gründungspolster besteht aus in den Boden eingebrachten Pfählen mit einem darüber zur Lastverteilung eingebauten Kiespolster. Diese Bauweise sei wegen des schlechten Baugrunds erforderlich, heißt es seitens des RPs. Eine Bohrpfahlwand besteht aus nebeneinander eingebrachten Bohrpfählen aus Beton, die die neue Böschung entlang der Straße stützen und vor dem Abrutschen sichern sollen. Die Ausschreibungen hierfür wurden bereits veröffentlicht.
Der weitere Ausbau der Straße werde dann voraussichtlich im Frühjahr kommenden Jahres erfolgen, so Steffen Fink, Sprecher des RPs. Die Baukosten schätzt die Behörde aktuell auf etwa zwölf bis 13 Millionen Euro, wobei noch die Kosten für die Grundstückskäufe hinzukommen.