Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Gottesdienst erinnert an verstorbene Kinder
(sz) - Der Tod eines eigenen Kindes, ob noch Baby oder schon erwachsen, ist ein schwerer Schicksalsschlag. Seit fünf Jahren gibt es in Laupertshausen im Frühjahr einen Gedenkgottesdienst für verstorbene Kinder. Die Feier in St. Jakobus und Pelagius am Freitag, 2. Juni, hat das Thema „Ein Blatt vom Baum“. Beginn ist um 19 Uhr.
Die Totengedenktage im November sind in unserer Tradition tief verankert. Einer dieser Tage hat in Laupertshausen seit ein paar Jahren eine zusätzliche, besondere Bedeutung für alle, die um ein Kind trauern: Immer um den 22. Mai wird in St. Jakobus und Pelagius ein katholischer Gedenkgottesdienst für verstorbene Kinder gehalten.
Die Initiative hierzu kam von Familie Schädler, die zwei Kinder verloren hat. Ihr erstes Kind Sophia starb am 22. Mai 2011. Zum ersten Jahresgedenken wollten die Eltern nicht nur einen gewöhnlichen Gottesdienst. Es sollte ein kindgerechter Gottesdienst werden mit Texten, die versuchen, die Gefühle Trauernder in Worte zu fassen. Texte, die vom Loslassen, von der Trauer und der Leere erzählen. Texte, die Fragen stellen und anklagen, und solche, die die Erinnerung suchen. Texte aber auch, die Hoffnung geben und Wege zurück ins Leben zeigen wollen.
So wurde 2012 zum ersten Mal in der Gemeinde ein Gedenkgottesdienst für verstorbene Kinder gefeiert, für Kinder, die vielleicht schon während der Schwangerschaft gestorben sind oder schon älter oder längst erwachsen waren. „Die meisten Betroffenen erleben, dass die Trauer sich zwar im Laufe der Jahre verändert, aber nie ganz vorbei ist, sagt Sonja Schädler. Es sei das einzige Mal im Jahr, dass der Name des Kindes noch öffentlich genannt werde, schon das allein tue gut, schildert sie die Berichte von Eltern nach dem Gottesdienst.