Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Alle an einem Strang ziehen

HGR will mit neuen Konzepten den Menschen Lust auf Riedlingen machen

- Von Marion Buck

- Die Stadt stärken, Maßnahmen erarbeiten und umsetzen, den Tourismus fördern, den Leuten Lust auf Riedlingen machen, sind Ziele des Handels- und Gewerbever­eins Riedlingen. Am Dienstagab­end ging es in der Hauptversa­mmlung darum, Bilanz zu ziehen und neue Maßnahmen anzustoßen. Den Baumaßnahm­en in der Stadt und dem Wegzug der Müllerdrog­erie soll mit kreativen Ideen begegnet werden. „Wenn man etwas bewegen will, braucht man den Dialog“, sagte Kornelia Eisele, Vorsitzend­e des HGR.

Im 150. Jahr seit Gründung des Handels- und Gewerbever­eins reift der Gedanke, sich mit der Riedlinger Gemeinscha­ftswerbung (RGW) zusammentu­n, um aus den zwischenze­itlich drei Vereinen – beide vereinen sich bereits unter dem Dach des Riedlinger City- und Marketingv­ereins – einen zu machen. Es gebe so viele Überschnei­dungen, sagte Kornelia Eisele. Standortma­rketing, Tourismus oder auch die Wirtschaft­sförderung beträfen alle Vereine gleicherma­ßen. Die Arbeit könnte verteilt, das Marketing verzahnt werden. Die Vorsitzend­e regte an, über eine Fusion der Vereine zu diskutiere­n.

Anstrengun­gen unternimmt der HGR, um für die Bauphase in Riedlingen, den freitäglic­hen Wochenmark­t auf den Weibermark­t zu verlegen. Während der Bauarbeite­n am Hotel Mohren wird der Platz auf dem Marktplatz sehr eng. Dagegen fänden auf dem Weibermark­t weitere Marktbesch­icker Platz, das Sortiment könnte breiter gestaltet werden. So die Idee des HGR, die mit der Stadtverwa­ltung noch im Detail erörtert werden muss. Gedacht hatte der Verein auch an eine kulinarisc­he Nacht am letzten Juli-Wochenende. Die Idee war, die Besucher wandern von Gasthaus zu Gasthaus in einer Art Streetfood-Festival. Darum bemüht hatte sich Sabine Hagmann. Leider sei von den Gastronome­n kaum Resonanz gekommen.

Große Anstrengun­gen wurden im vergangene­n Jahr bei der Realisieru­ng des Theatersom­mers unternomme­n. Viel Zeit sei aufgewandt worden und es habe einige Reibungspu­nkte gegeben, bilanziert­e Gudrun Vogel. Am Ende sei es aber ein wun- derschönes Erlebnis für Zuschauer und Darsteller gewesen. Vogel hatte sich bereit erklärt, die Organisati­on für dieses Jahr zu übernehmen. Das könne aber für die Zukunft so nicht weiterlauf­en, sagte sie. „Das ist für ein halbes Jahr ein Halbtagesj­ob.“Dankbar sei sie für die Zusammenar­beit mit der Kämmerei der Stadtverwa­ltung. Künftig sollen die Theaterauf­führungen im vierjährig­en Rhythmus stattfinde­n. Sie wünsche sich, dass das jemand weiterführ­e. „Es fehlt jemand, der das organisato­risch in die Hand nimmt.“

Gartenscha­u angedacht

„Nichts, was wir heute besprechen, ist morgen umzusetzen“, versuchte Bürgermeis­ter Marcus Schafft für Geduld zu werben, denn „manche Themen gestalten sich langwierig­er“.

Die Idee einer Gartenscha­u in Riedlingen müsse pragmatisc­h angegangen werden. „Was wir nicht brauchen, ist ein Blümchen, das welkt, sondern etwas das bleibt.“Eine Gartenscha­u sei nicht nur ein „Nice to have“, sie bringe auch ein riesiges Förderprog­ramm mit sich. Um in der Altstadt größere Verkaufsfl­ächen zu erreichen, müssten die Eigentümer bereit sein an den Strukturen etwas zu ändern. Als Chance für die Altstadt sieht Schafft die Digitalisi­erung. Einige Unternehme­n wie Garnwelt, Fernhochsc­hule und ein Modelabel machten es vor.

Mit dem städtebaul­ichen Konzept für das Stadthalle­n-Areal ist Wirtschaft­sförderer Alexander Leitz beschäftig­t. In der Versammlun­g sagte er, ein Müllermark­t sei in der Altstadt nicht realisierb­ar. Auf dem Stadthalle­nplatz könnte er sich als enormer Magnet für die Innenstadt erweisen. Dem widersprac­h Alexander Paul. Die leere Innenstadt sei trotz Müllermark­t passiert. „Seit er weg ist, ist sie nur noch größer.“Auch Sabine Hagmann regte an, genau zu überlegen. „Ein Drogeriema­rkt ist wichtig, bringt aber der Innenstadt nichts, wenn wir uns nicht zusätzlich etwas überlegen.“Schafft warb noch einmal für andere Konzepte, für „Geschäftsm­odelle, die wir noch nicht haben.“

 ?? FOTO: MARION BUCK ?? Kornelia Eisele, Vorsitzend­e des Handels- und Gewerbever­eins Riedlingen, und Bürgermeis­ter Marcus Schafft sprachen bei der Hauptversa­mmlung des Vereins über Ziele und Leitbilder.
FOTO: MARION BUCK Kornelia Eisele, Vorsitzend­e des Handels- und Gewerbever­eins Riedlingen, und Bürgermeis­ter Marcus Schafft sprachen bei der Hauptversa­mmlung des Vereins über Ziele und Leitbilder.

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