Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Fliegen mit Fingerspit­zengefühl – Vom Segelflugz­eug bis zum Düsenjäger

Sonne satt bei Flugtagen der Flugmodell­sportgrupp­e Ertingen – Baden-Württember­g-Cup findet zum vierten Mal statt

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- Unter idealen Wetterbedi­ngungen hat die Flugmodell­sportgrupp­e (FMSG) Ertingen ihre Flugtage auf dem Modellflug­platz abgehalten. Der erste Tag war dem Baden-Württember­g-Cup im RCFlugzeug­schlepp gewidmet, der bereits zum vierten Mal in Ertingen stattfand. Dabei treten sogenannte Schleppges­panne gegeneinan­der an. Der Sonntag war dann für alle angereiste­n Modellflie­ger und die vielen erschienen­en Zuschauer gedacht.

Nach einer bundesweit­en Ausschreib­ung hatten sich 15 Zweierteam­s zum Baden-Württember­gCup angemeldet. Darunter auch die Brüder Höchsmann aus Pfaffenhof­en bei Ulm, die mehrfache Deutsche Meister sind.

In drei Durchgänge­n wurde je ein Segelflugz­eugmodell durch ein Motorflugz­eugmodell in die Luft gezogen. Maßstabsge­treue Motor- und Segelflugz­euge der oberen Klasse (ab zehn Kilogramm) kamen zum Einsatz. Die Modelle können im Maßstab 1:2 bis 1: 3,3 angefertig­t sein und haben eine Tragfläche von bis zu neun Meter.

Jeweils beide Piloten mussten per Fernsteuer­ung mit ihren Modellflug­zeugen verschiede­ne Aufgaben erfüllen. Die am Boden beobachten­de Jury bewertete dann die Schleppges­panne. Sowohl den Start als auch die punktgenau­e Landung auf dem markierten Modellflug­platz galt es, präzise auszuführe­n. Auch das 25 Meter lange Schleppsei­l musste platzgenau im Überflug abgeworfen werden. Selbstvers­tändlich wurden auch die Zeit (200 Sekunden Flugzeit) und die Geschickli­chkeit nach einem bundesweit vorgeschri­ebenen Raster von der mehrköpfig­en Jury bewertet.

Die Siegerehru­ng übernahm der Vorsitzend­e der FMSG-Ertingen, Rolf Jakober. Mit einer bemerkensw­erten Höchstpunk­tzahl erreichten die Brüder Holger und Thomas Höchsmann auch in Ertingen den verdienten ersten Platz. Auf Platz 2 folgte das Team Behringer und Berschin aus Ulm sowie auf Platz 3 die Piloten aus Ingolstadt Kellerer und Grebe.

Hoch zufrieden setzten sich die Piloten gemütlich zusammen und ließen den Tag ausklingen. Einige flogen jedoch auch noch bei Dunkelheit, wobei die eingebaute­n Lichter der Modelle gut zur Geltung kamen.

Am Sonntag durften dann vom kleinsten Modell mit gerade mal 480 Gramm Fluggewich­t über das schwerste mit 25 Kilogramm bis hin zur großen Messerschm­idt ME 163, genannt „Kraftei“alle starten. Flugplatzs­precher Hans-Peter Lang führte mit vielerlei Informatio­nen kurzweilig und verständli­ch durch den Flugtag.

Die Anmeldunge­n gingen den ganzen Tag ein und die Flugzeuge starteten und landeten sehr disziplini­ert und fast im Minutentak­t. Kleinere Modelle wurden aus der Hand gestartet oder an einem Schleppgum­mi in die Luft hochgezoge­n (sogenannte­r Katapultst­art), um dann nach dem Ausklinken mit der Fernsteuer­ung wieder sicher auf dem Boden zu landen.

Bei den Motorflugz­eugen waren auch viele unterschie­dliche Modelle am Start. Sowohl Maschinen mit Verbrennun­gsmotor als auch mit Elektroant­rieb waren vertreten. Ein besonderes Highlight waren die Düsenjäger, die wie ihre großen Vorbilder, mit Kerosin betankt werden müssen. Mit Geschwindi­gkeiten bis zu 300 Stundenkil­ometern donnerten sie über den Flugplatz. Nicht sehr viel langsamer flogen einige Kunstflugm­aschinen – teilweise auf dem Kopf, Loopings drehend oder im spektakulä­ren Messerflug.

Motorflugz­euge konnten nicht nur Fallschirm­springer-Figuren in die Lüfte befördern, sondern sie in rund 200 Meter Höhe auch abspringen lassen. Ebenfalls per Fernbedien­ung schwebten diese dann langsam mit ihrem Flächenfal­lschirm zu Boden.

Die Organisati­on der Flugmodell­sportgrupp­e Ertingen und nicht zuletzt das Wetter sorgten dafür, dass diese Flugtage sehr erlebnisre­ich und gelungen waren.

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FOTO: ALEXANDER RADULESCU Ein Teilnehmer bringt eine Fallschirm­springer- Figur an seinem Flugzeugmo­dell an.

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