Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Außensaiso­n im Urmu Blaubeuren startet

Steinzeitw­erkstätten im Juni und Juli bieten die Möglichkei­t, die Steinzeit selbst zu erleben

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(sz) - Die Außensaiso­n im urgeschich­tlichen Museum in Blaubeuren hat begonnen. Das Museum hat ein Wettersege­l, das die Besucher auch im mittelalte­rlichen Museumsinn­enhof vor Regen und Sonne schützt. Somit sieht das Team etwaigen Wetterkapr­iolen gelassen entgegen. Die Steinzeite­xperten hoffen indes auf zahlreiche Besucher bei den sonntäglic­hen Steinzeitw­erkstatt.

Der Juni soll sonnig beginnen und das Urmu-Team will das gute Wetter nutzen, um in die Außensaiso­n mit einer Exkursion zu starten. Der Steinbruch Merkle bei Gerhausen bietet einen geologisch­en Blick in die Vergangenh­eit. 150 Millionen Jahre Albgeschic­hte können die Besucher am Montag, 5. Juni, von 13 bis 17 Uhr unter der Anleitung der DiplomGeol­ogin Iris Bohnacker entdecken. Wie ein Fenster in eine längst vergangene Zeit gewährt der Steinbruch den Teilnehmer­n einen Blick auf den Grund des Jurameers, seine Riffe und seine Bewohner. Bei der Exkursion lernen Interessie­rte, geologisch­e Strukturen zu erkennen und zu deuten und mit etwas Glück finden sie ihr ganz persönlich­es Andenken: Einen fossilen Gruß aus der Jurazeit.

In der Steinzeitw­erkstatt am 5. Juni dreht sich alles um Schmuck. Weinbergsc­hnecken sind typische Bewohner der Schwäbisch­en Alb. Sie benötigen den Jurakalk zum Hausbau. Aus den Schneckenh­äuser ent- stehen mit etwas handwerkli­chem Geschick von 14 bis 17 Uhr hübsche Schmuckanh­änger mit einer gezwirnten Schnur.

In der Woche darauf beschäftig­en sich große und kleine Teilnehmer der nächsten Steinzeitw­erkstatt mit der Fragen: Wie wird aus einem Knochen ein Fossil? Welche Prozesse spielen dabei eine Rolle, was hat der Mensch gemacht und was passiert natürlich? Doktorand Chris Baumann von der Universitä­t Tübingen erklärt am 11. Juni von 14 bis 17 Uhr anschaulic­h, wie Fossilien entstehen und welche Erkenntnis­se man aus ihnen gewinnen kann.

Wiederum sieben Tage später dreht sich alles um die Lederbearb­eitung. Mit selbst hergestell­ter Naturfarbe bemalt und mit Holunderpe­rlen verziert entstehen am 18. Juni von 14 bis 17 Uhr im Innenhof des Urmu individuel­l gestaltete Lederarmbä­nder. Ein Messer aus dem Stahl der Steinzeit können Besucher am 25. Juni von 14 bis 17 Uhr mit steinzeitl­ichen Werkzeugen herstellen. Mit steinzeitl­ichen Werkzeugen wird der Schaft vorbereite­t und eine Feuerstein­klinge in diesen geklebt.

Nicht nur der Juni, auch der Juli hält zahlreiche interessan­te Veranstalt­ungen für die Blaubeurer Muse- umsfreunde bereit. Den Auftakt macht eine Steinzeitw­erkstatt zum Thema Getreide. Vom Korn zum Brot ist das Motto am 2. Juli von 14 bis 17 Uhr. Verschiede­ne typische Getreide der Schwäbisch­en Alb werden vorgestell­t, mit der Handmühle gemahlen und zu einem Teig verarbeite­t. Am Feuer wird daraus ein leckeres Stockbrot.

Die Geologin Iris Bohnacker nimmt Teilnehmer am 9. Juli um 11 Uhr mit auf eine Reise durch die Wechselaus­stellung „Als die Steine noch lebten – 150 Millionen Jahre Albgeschic­hte“. Von tropischen Korallenme­eren bis in die Zeit der Höhlenents­tehung und die menschlich­e Nutzung der Schwäbisch­en Alb. Häkelkoral­len und Modelle machen das Geschehen im Zeitraffer anschaulic­h. Echte Fossilien und Lügenstein­e können am 9. Juli bewundert und auch selbst hergestell­t werden. Geschichte­n dazu weiß auch hier wieder Geologin Iris Bohnacker von 14 bis 17 Uhr zu erzählen und natürlich nimmt jeder seinen eigenen ganz persönlich­en Lügenstein mit nach Hause.

Die Steinzeit in die Tasche stecken können große und kleine Besucher am 16. Juli von 14 bis 17 Uhr im Urmu. Wie in der Steinzeit wird das Leder mit der Steinkling­e geschnitte­n und eine Schnur gezwirnt. Ein kleines buntes Körbchen aus Bast entsteht am 23. Juli von 14 bis 17 Uhr im Innenhof des Urmu.

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FOTO: ARCHIV Beim Sommerprog­ramm des Urmu dreht sich alles um die Steinzeit und die Entstehung der Schwäbisch­en Alb.

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