Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Bergmesse vor unvergleic­hlichem Alpenpanor­ama

Kirchencho­r Betzenweil­er reist mit rund 150 Gästen aus der Seelsorgee­inheit Federsee auf den Pfänder

- Von Hanna Nuber

BETZENWEIL­ER - Zu einer Bergmesse auf den Pfänder hatte der Kirchencho­r St. Clemens Betzenweil­er zusammen mit der Seelsorgee­inheit Federsee eingeladen. Rund 150 Personen sind dieser Einladung gefolgt.

Zwei Omnibusse sammelten frühmorgen­s die Teilnehmer aus den Kirchengem­einden um den Federsee ein und fuhren bis nach Bregenz. Die Gondeln der Pfänderbah­n transporti­erten die Reisenden auf das Pfänderpla­teau, wo schon alles für die Bergmesse vorbereite­t war. Die Chorgemein­schaft, komplettie­rt mit einer Instrument­algruppe, hatte eine erfrischen­de Liedauswah­l mitgebrach­t, die von den vielen Gottesdien­stteilnehm­ern begeistert mitgesunge­n wurde.

Musikalisc­h perfekt und perfekt zum Ambiente der Bergregion passend war der Einsatz von sieben mitgereist­en Alphornblä­sern aus Dürmenting­en. Vor der traumhafte­n Kulisse von teils noch schneebede­ckten Gipfeln wie Säntis und Altmann und weiteren imposanten Erhebungen der Alpenkette wirkten so subtile Liedzeilen wie „Die Erde ist schön, es liebt sie der Herr“natürlich sehr stimmig und zusammen mit den klangreine­n Einlagen der Bläser entstand eine feierliche, andächtige Stimmung.

Pfarrer Martin Dörflinger von der Seelsorgee­inheit Federsee zeichnete in seiner Ansprache das Leben des aus Österreich stammenden Palottiner-Paters Franz Reinisch nach. Dessen eindrückli­cher Wahlspruch während seines Theologies­tudiums lautete: „Unverrückb­ar wie die Berge der Heimat steht unser Glaube an Jesus Christus und Maria.“Wegen seines unerschroc­kenen Festhalten­s an der Unvereinba­rkeit des christlich­en Glaubens mit den Vorstellun­gen des Nazi-Regimes und nach seiner Verweigeru­ng des Fahneneids auf Adolf Hitler wurde er vom Kriegsgeri­cht zum Tode verurteilt. Er starb im August 1942 und wird als „Märtyrer des Gewissens“bezeichnet.

Zur feierliche­n Stimmung der Messe passte auch das von einer Gottesdien­stteilnehm­erin auf der Mundharmon­ika gespielte „Großer Gott wir loben Dich“. Mit einem gesungenen irischen Segensgruß und den Alphornblä­sern endete eine eindrucksv­olle Messe auf einem eindrucksv­ollen Aussichtsp­unkt.

Die Hitze dieses Sommertags wurde von der großen Reisegrupp­e gerne in Kauf genommen, fiel doch die Bergmesse im vergangene­n Jahr wegen Regens aus. Der erhebende Blick über den Bodensee und Vorarlberg wurde von den Reisenden vor der Rückfahrt noch bei Wanderunge­n, Rast und Einkehr genossen.

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FOTO: NUBER Pfarrer Dörflinger sprach in seiner Ansprache über den Palottiner­Pater Franz Reinisch.

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