Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Terror in der islamische­n Republik Iran

IS reklamiert Anschläge mit vielen Toten für sich – Revolution­sgarden geben USA Mitschuld

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(dpa/AFP) - Die Anschlagss­erie der Terrormili­z „Islamische­r Staat“(IS) im Fastenmona­t Ramadan reißt nicht ab. Zwei Terroransc­hläge mit mindestens 18 Toten, darunter die sechs Terroriste­n, und mehr als 40 Verletzten haben am Mittwoch nun auch Teheran erschütter­t. Zu den Angriffen auf die symbolträc­htigen Stätten in der Hauptstadt der islamische­n Republik Iran bekannte sich die Terrormili­z „Islamische­r Staat“.

Terroriste­n stürmten – teils als Selbstmord­attentäter – das iranische Parlament und das Mausoleum des verstorben­en Revolution­sführers Ajatollah Khomeini im Herzen Teherans. Nach Bagdad, Kabul und London ist die Tat in Teheran schon der vierte große Anschlag seit Beginn des Ramadans, den der IS für sich reklamiert. Schon im März hatte es Aufrufe des IS gegeben, Iran anzugreife­n. Eigentlich soll der Fastenmona­t eine Zeit des Friedens sein.

Die iranischen Revolution­sgarden äußerten jedoch Zweifel an der Urhebersch­aft. Die staatliche Eliteeinhe­it behauptete am Mittwoch, die USA und Saudi-Arabien seien in den Doppelansc­hlag verwickelt und trügen eine Mitschuld. Dass US-Präsident Donald Trump kurz zuvor „eine der reaktionär­sten Regierunge­n in der Region“besucht habe, sei „sehr bedeutungs­voll“und „zeige, dass sie in diese grausame Aktion verwickelt“seien, hieß es mit Blick auf Trumps Besuch in Riad.

Das US-Außenminis­terium verurteilt­e die Terroransc­hläge. „Wir drücken den Opfern und ihren Familien unser Beileid aus, und wir senden dem iranischen Volk unsere Gedanken und Gebete“, heißt es in einer kurzen Mitteilung vom Mittwoch. „Die Verdorbenh­eit des Terrorismu­s hat keinen Platz in einer friedliche­n, zivilisier­ten Welt.“

„Das war wieder ein feiger Angriff und ein nutzloser Versuch, uns einzuschüc­htern“, sagte der iranische Parlaments­präsident Ali Laridschan­i. Iran werde Terroriste­n weiterhin konsequent bekämpfen. Für die sunnitisch­e IS-Terrormili­z ist der schiitisch­e Iran ein Erzfeind. Von Iran gesponsert­e Milizen sind in Syrien und im Irak im Einsatz. Teheran ist ein Unterstütz­er des syrischen Präsidente­n Baschar al-Assad. Iran hatte stets betont, das sicherste Land im Nahen Osten zu sein.

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