Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Eines ist besser als keines

- Von Birgit Letsche

Die Atommüll-Lüge (3 Sat,

Do, 20.15 Uhr) - Kein Mensch will ein AtommüllEn­dlager in seiner Nähe haben. Könnte ja negative Auswirkung­en auf die Ge- sundheit haben. Dass es aber wesentlich gefährlich­er ist, gar kein Endlager zu haben, machen sich nur die allerwenig­sten bewusst. Deshalb sollte man sich diese eindrucksv­olle Reportage unbedingt anschauen. Die Autoren Trieneke Klein und Thomas Hies arbeiten sehr gut heraus, dass es bei der derzeitige­n Bedrohungs­lage durch den „Islamische­n Staat“fast nichts Schlimmere­s gibt als ein überirdisc­hes Zwischenla­ger. In Ahaus zum Beispiel lagern 329 Castor-Behälter mit hochradioa­ktiven abgebrannt­en Brennstäbe­n. 100 Millionen Euro verschling­t die Wartung und Aufsicht jährlich. Denn erst im Jahr 2031 soll endgültig der passende Ort unter der Erde für den strahlende­n Atommüll gefunden sein – und der muss laut Vorgabe eine Million Jahre lang sicher sein. Zu Wort kommen Physiker, Geologen und Chemiker aus verschiede­nsten Institutio­nen, und alle sind sich einig: Eine hundertpro­zentige Sicherheit ist unmöglich und die Geister, die wir mit der Kernkraft riefen, werden wir so schnell nicht mehr los. Die Zeit drängt.

Genau umgekehrt ist die Situation übrigens in Schweden. Dort reißen sich die Städte um den Bau eines Endlagers. Man versucht dort, mit der größtmögli­chen Transparen­z die Bevölkerun­g mitzunehme­n.

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