Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

China will Gestein vom Mond holen

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(dpa) Ein chinesisch­es Raumschiff soll erstmals seit mehr als 40 Jahren Gestein vom Mond (Foto: dpa) holen. Noch in diesem Jahr soll dafür eine unbemannte Mondlandun­g durchgefüh­rt werden. Zuletzt war vor 41 Jahren mit dem sowjetisch­en Luna-24-Flug Mondmateri­al zur Erde gebracht worden. „Chang’e 5“soll in der sogenannte­n MonsRümker-Region landen, berichtete Liu Jizhong von Chinas Mondprogra­mm der Nachrichte­nagentur Xinhua zufolge auf einer Konferenz in Peking. Die im Durchmesse­r 70 Kilometer große Ebene ist seit 1935 nach dem deutschen Astronom Karl Rümker (1788-1862) benannt. Als Starttermi­n wird bislang der November genannt.

Es wäre das erste Mal, dass ein chinesisch­es Raumschiff nach einer Mondlandun­g mit Mondgestei­n zur Erde zurückkehr­t. Während beim letzten Flug der sowjetisch­en Luna-24-Mondsonde 1976 nur 170 Gramm eingesamme­lt worden waren, hatten die Apolloflüg­e der USA zwischen 1969 und 1972 mehr als 360 Kilogramm Mondgestei­n zur Erde gebracht.

Im nächsten Jahr wird China zudem die erste Mondlandun­g auf der erdabgewan­dten Seite des Mondes versuchen. Dafür kommt „Chang’e 4“zum Einsatz, ein bisher nicht benutztes Ersatzraum­schiff für „Chang’e 3“, das 2013 die erste unbemannte Mondlandun­g Chinas unternomme­n hatte.

China plant zudem eine erste bemannte Mondlandun­g. Sie soll in etwa 15 bis 20 Jahren stattfinde­n. Es werde „nicht lange dauern“, bis das Projekt die offizielle Genehmigun­g und Finanzieru­ng erhält, berichtete Yang Liwei, Chinas erster Astronaut und Vizedirekt­or des bemannten Raumfahrtp­rogramms, ohne einen Termin zu nennen. Die Missionen sind nach der chinesisch­en Mondgöttin „Chang’e“benannt.

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