Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Jugendlage­r Federsee fährt nach Belarus

Ferien einmal anders mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräb­erfürsorge – Anmeldung bis 17. Juni

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(sz) - „Arbeit für den Frieden – Versöhnung über den Gräbern“: Unter diesem Motto fährt das Jugendlage­r Federsee seit mehr als 50 Jahren im Auftrag des Volksbunds Deutsche Kriegsgräb­erfürsorge zur Kriegsgräb­erpflege ins europäisch­e Ausland. In diesem Jahr haben junge Leute aus der Region im Alter von 18 bis 25 Jahren die Möglichkei­t, vom 6. bis 20. August mit dem Bus ins fast unbekannte Belarus zu reisen.

Eingebette­t zwischen Russland im Osten, dem Baltikum im Norden, Polen im Westen und der Ukraine im Süden ging Belarus (Weißrussla­nd) erst 1991 aus der untergegan­genen Sowjetunio­n als eigener Nationalst­aat hervor. Wenn überhaupt, wird über dieses Land bei uns vor allem im kritischen Kontext gesprochen. Dennoch lohnt es sich, das Land zu erkunden, das außerhalb der Metropole Minsk dünn besiedelt und reich an Naturlands­chaften ist. Touristisc­h ist Belarus noch wenig erschlosse­n, aber genau das macht auch einen Teil seines Reizes aus.

Arbeit, Bildung, Freizeit

Während der zweiwöchig­en Reise wird die praktische Arbeit auf Kriegsgräb­er- und Gedenkstät­ten verbunden mit der geschichtl­ichen Auseinande­rsetzung mit dem Gastland sowie dem Besuch der touristisc­hen Sehenswürd­igkeiten. Die erste Woche wird die Gruppe zusammen mit einheimisc­hen jungen Leuten in Tomaschowk­a ganz im Südwesten des Brester Gebiets direkt an der Grenze zu Polen und der Ukraine verbringen. Hier wird sie einen Friedhof des Ersten Weltkriegs instandset­zen und mithelfen, ihn als Mahnmal gegen den Krieg zu erhalten. Der zweite Teil der Reise wird in die weißrussis­che Hauptstadt Minsk führen, einer Stadt im Aufbruch zwischen sowjetisch­er Monumental­architeket­ur, postsowjet­ischer Gegenwart und der Sehnsucht nach Europa.

Es gibt wahrschein­lich kein Land in Europa, das stärker unter dem Zweiten Weltkrieg gelitten hat als Belarus. Deshalb wird die Gruppe auch die Gedenkstät­ten in Brest, Minsk, Chatyn und Malyj Trostenez besuchen. Hier steht diese leidvolle deutsch-weißrussis­che Geschichte im Vordergrun­d.

Doch nicht nur praktische Arbeit und Bildung stehen auf dem Programm. Ausflüge in die Grenzstadt Brest, Baden in einem der zahlreiche­n Seen der Region, ein Grillabend, ein Besuch des Schlosses Mir sowie Sehenswürd­igkeiten und Freizeit in Minsk sind fest eingeplant. Auf der Rückfahrt ist außerdem ein Aufenthalt mit zwei Übernachtu­ngen in der polnischen Hauptstadt Warschau eingeplant. Für das Jugendlage­r gibt es noch freie Plätze. Der Teilnahmeb­eitrag beträgt 320 Euro (295 Euro für Volksbund-Mitglieder) und deckt alle Ausgaben für Reise, Unterkünft­e, Verpflegun­g und Ausflugspr­ogramm ab. Da durch den Volksbund ein Gruppenvis­um besorgt werden muss, ist Anmeldesch­luss

17. Juni. Weitere Informatio­nen gibt es bei Klaus Knoll, 0711/ 2591301 oder unter jugendlage­rfedersee@gmx.net.

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FOTO: ANNETTE GRÜNINGER Mit dem Fernglas zieht es Jost Einstein regelmäßig in die Federseena­tur. Der Leiter des Naturschut­zzentrums Federsee ist für die naturschut­zfachliche Betreuung des Naturschut­zgebiets zuständig.

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