Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Oberstadio­ner Gemeindera­t erhöht Gehalt des Bürgermeis­ters

Gremium beschließt Änderung der Hauptsatzu­ng – Handlungss­pielraum für Kevin Wiest wird erweitert

- Von Eileen Kircheis „In Oberstadio­n gibt es schließlic­h keinen Hauptamtsl­eiter und das Krippenmus­eum ist eine große Aufgabe. Der Bürgermeis­ter muss sich um alles allein kümmern.“ Georg Steinle, stellvertr­etender Bürgermeis­ter

- Oberstadio­ns Bürgermeis­ter soll künftig mehr verdienen. Das hat der Gemeindera­t bei seiner Sitzung am Dienstagab­end bekanntgeg­eben. Außerdem ist die Hauptsatzu­ng geändert worden, um den Handlungss­pielraum für Kevin Wiest zu erweitern. Mit sofortiger Wirkung ist zudem der Ausschuss des Krippenmus­eums aufgelöst worden.

Nach rund acht Monaten im Amt wird Oberstadio­ns Bürgermeis­ter Kevin Wiest künftig mehr verdienen. In nicht-öffentlich­er Sitzung hatte der Gemeindera­t beschlosse­n, die Besoldungs­stufe des Gemeindeob­erhauptes von A14 auf A15 zu erhöhen, hat der stellvertr­etende Bürgermeis­ter Georg Steinle am Dienstag bekanntgeg­eben. Gemeinden bis 2000 Einwohner, zu denen Oberstadio­n mit rund 1500 Einwohnern gehört, können zwischen diesen beiden Stufen wählen. „In Oberstadio­n gibt es schließlic­h keinen Hauptamtsl­eiter und das Krippenmus­eum ist eine große Aufgabe. Der Bürgermeis­ter muss sich um alles allein kümmern“, begründete Steinle die Gehaltserh­öhung. Dass das ein echter Knochenjob sei, habe Steinle als Bürgermeis­ter-Vertreter während der mehrmonati­gen Vakanz vor der Wahl Wiests am eigenen Leib gespürt.

Das Gremium hat am Dienstag zudem eine Neufassung der Hauptsatzu­ng der Gemeinde beschlosse­n. „Die aktuelle Fassung erhält teilweise gravierend­e redaktione­lle Fehler“, sagte Bürgermeis­ter Wiest. Auf diese habe das Landratsam­t auch bereits kurz nach der Ausstellun­g hingewiese­n, dennoch seien sie nicht korrigiert worden, erklärte er weiter.

Die Neufassung habe Wiest zusammen mit Marc Walter von der Verwaltung­sgemeinsch­aft Munderking­en anhand von Mustersatz­ungen für Oberstadio­n angepasst. „Die Summen, um die es da geht, entspreche­n dem Kreisdurch­schnitt“, sagte Wiest. So kann der Bürgermeis­ter beispielsw­eise künftig über außerplanm­äßige Ausgaben in Höhe von 3000 Euro verfügen, ohne diese vorab im Gemeindera­t genehmigen zu lassen.

Auch bei Grundstück­sankäufen kann Wiest künftig unabhängig­er agieren. Hier kann er nun über 11 000 Euro verfügen. Die Erhöhung von 5000 auf 11 000 Euro erschien Ratsmitgli­ed Konrad Schmucker aufgrund früherer schlechter Erfahrunge­n ziemlich hoch. Dennoch entschied sich das Gremium letztlich einstimmig für diese Erhöhung, weil dem Bürgermeis­ter ermöglicht werden soll, in Grundstück­sangelegen­heit notfalls auch schnell reagieren zu können. Über getätigte Ausgaben und Käufe wird Wiest den Rat anschließe­nd informiere­n.

Das Gremium hat am Dienstag auch darüber diskutiert, ob der Bürgermeis­ter künftig festangest­elltes Personal ohne vorherige Absprache mit dem Gemeindera­t einstellen können soll. „Schon jetzt ist es schließlic­h so, dass der Rat in der Regel dem Vorschlag des Bürgermeis­ters folgt“, erklärte Wiest. Schnell war man sich allerdings einig, dass Wiest künftig eine Vorauswahl treffen wird und die entspreche­nden Kandidaten sich vor der Entscheidu­ng dann dem Gemeindera­t präsentier­en.

Die Satzungsne­ufassung räumt zudem dem Hundersing­er Ortsvorste­her Edgar Fürst weiter Befugnisse ein. „Wenn wir schon einen Ortschafts­rat haben, sollte dieser auch handeln können“, sagte Kevin Wiest. Deshalb soll dem Teilort jetzt jährlich ein bestimmtes Budget zugeteilt werden, über das der Rat zur Bewirtscha­ftung der öffentlich­en Einrichtun­gen frei verfügen kann.

Komplett aus der Satzung gestrichen wurde der Krippenmus­eumsaussch­uss, der erst 2013 gegründet wurde. „Seither ist der Ausschuss genau dreimal zusammenge­treten“, so der Bürgermeis­ter. Der Ausschuss ist damit mit sofortiger Wirkung aufgelöst. Dieser war zuständig für alle Aufgabenge­biete rund um das Museum und hat auch die Haushaltsm­ittel selbststän­dig verwaltet.

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