Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Alle erwarten ein enges Duell
Relegation zur Bezirksliga, Quali: TSV Riedlingen - SC Türkiyemspor (Sa., 17 Uhr, Ertingen)
- Im Qualifikationsspiel der Relegation zur Bezirksliga treffen am heutigen Samstag in Ertingen, ab 17 Uhr, die beiden Zweitplatzierten der Kreisligen A, der TSV Riedlingen und der SC Türkiyemspor, aufeinander. Gesucht wird der Gegner des SV Sigmaringen am kommenden Samstag, 17. Juni, 17 Uhr, wenn zwischen diesen beiden Mannschaften ein Platz in der Bezirksliga für die kommende Saison ermittelt wird.
Die Serie des TSV Riedlingen seit dem Amtsantritt von Hans Hermanutz ist fast schon ein wenig beängstigend. Seit Hermanutz die Mannschaft der Rothosen Mitte Oktober sein erstes Spiel am Seitenrand war der 4:3-Erfolg in Munderkingen - holte der TSV Riedlingen 52 Punkte in 21 Spielen, macht einen Schnitt von knapp 2,5 Punkten pro Spiel. Zum Vergleich: Unter Hermanutz’ Vorgänger Rothenbacher hatte die Mannschaft in sieben Spielen acht Punkte geholt. „Es ist schwer zu sagen, warum es so gut lief. Ich habe immer an die Qualität der Mannschaft geglaubt, habe versucht der Mannschaft neues Selbstvertrauen zu vermitteln“, sagt der Trainer. Dass es dann aber zunächst acht Siege in Reihe folgten, kann der Trainer auch nicht so ganz erklären. Die Siegesserie riss erst am 2. April mit der 0:1Niederlage in Altheim. „Und wenn man sich überlegt, dass wir Meister geworden wären, wenn wir gegen Altheim zweimal unentschieden gespielt hätten... aber gut, wir sind trotzdem mit dem Erreichen der Relegation sehr zufrieden.“
Jugend gegen Erfahrung?
Hermanutz hat dabei vor allem den jugendlichen Schnitt seiner Mannschaft im Hinterkopf. „Wir starten fast immer mit sieben, acht 20-Jährigen, im Kader stehen fast immer zehn, zwölf Spieler, die Jahrgang 1996 und 1997 sind, einer ist erst Jahrgang 1999“, stellt der Riedlinger Erfolgstrainer heraus. „Wir haben eine gute Perspektive für die kommenden Jahre.“Den Vergleich mit dem SC Türkiyemspor sieht er offen. „Ich denke, dass Türkiyemspor, was das Alter anbetrifft, uns natürlich voraus ist.“Auch kennt er einige Spieler der Türken noch bestens, zum einen aus seiner Zeit beim FV Bad Saulgau, zum anderen weiß er natürlich um die technischen und offensiven Qualitäten des SCT. „Torhüter Adrian Zachmann kenne ich noch aus der Zeit beim FV Bad Saulgau, Selim Uzunpolat hat in der Jugend des VfB Stuttgart gespielt, Bilal Kocyigit hat in dieser Saison nachhaltig auf sich aufmerksam gemacht, Batuan Tunc kenne ich noch als Jugendspieler in Bad Saulgau. In dieser Mannschaft haben viele Spieler Qualität.“Hermnautz erwartet ein offensives Spiel. „Wir können sicher nicht nur defensiv spielen, verfügen mit Fabian Ragg, Dennis Altergot und Pascal Schoppenhauer auch über eine starke Offensive“, sieht er sich auf Augenhöhe mit dem SCT. Hans ermanutz muss in Ertingen nur auf Flügelflitzer Philipp Baier verzichten, der noch immer an den Folgen eines Bänderrisses laboriert. „Ansonsten sind wir vollzählig“, sagt Hermanutz.
Türkiyemspor vor Durchmarsch
Nur ein Jahr nach seinem Aufstieg in die Kreisliga A 2, klopft der SC Türkiyemspor Bad Saulgau bereits ans Tor zum Bezirksoberhaus. Ein Wechselbad der Gefühle wird da den einen oder anderen Funktionär des Vereins überkommen, schließlich erlebte der Verein schon schlechtere Zeiten. Zum Beispiel 2003, als es in die Kreisliga B ging. Zusätzlich plagten den Verein Geldsorgen, eine Hypothek für den Neubeginn. Doch der SCT raffte sich auf und man ging einen Weg, der für eine Mannschaft wie Türkiyemspor nicht typisch ist. Man erkannte auch, dass die Jugend das Kapital ist, forcierte diese Arbeit und schickt inzwischen auch eine B-, eine C- und eine D-Jugend ins Rennen. Nur in der A-Jugend fehlen noch Spieler und so strebt der Verein eine Spielgemeinschaft an und auch im unteren Jugendbereich sollen die Bestrebungen forciert werden. Kinder wären genug vorhanden, es fehlt an den Betreuern. Nach guten Platzierungen in den Jahren zuvor gelang in der vergangenen Saison der Aufstieg in die Kreisliga A. „Wir waren fast schon zum Aufstieg verpflichtet, weil immer wieder umliegende Vereine unsere starken Spieler holen wollten. Ein weiteres Jahr in der BLiga wäre ein verlorenes gewesen, weil die Spieler dann nicht mehr zu halten gewesen wären“, sagt Hadi Akyildiz, sportlicher Leiter von Türkiyemspor Saulgau. Der Saisonverlauf in der Kreisliga A verlief mit Höhen und auch Tiefen. Es gab Niederlagen gegen Hausen/Krauchenwies II (2:4) oder in Rulfingen (1:3) und Bolstern (0:1). Die Sonne lachte aber bei den Siegen gegen Blönried/ Ebersbach (4:2/3:2) oder beim 1:0 gegen Hundersingen. „Bei einem optimaleren Saisonverlauf hätten wir vielleicht Hundersingen in Bedrängnis bringen können, aber die unnötigen Niederlagen gegen vermeintlich schwächere Mannschaften haben uns den Weg etwas verbaut“, sagt Hadi Akyildiz.
Für das Spiel gegen Riedlingen rechnet Türkiyemspor Saulgau mit einem engen Verlauf. Die Tagesform werde entscheiden. Offensiv brauche sich Türkiyemspor vor keinem Verein der Kreisliga A zu verstecken. Fehlen wird der rotgesperrte Christian Dan sowie verletzungsbedingt Elmedin Dedic. Ansonsten kann Emre Buz, der verantwortlich an der Linie stehen wird, aus dem Vollen schöpfen.