Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Alle erwarten ein enges Duell

Relegation zur Bezirkslig­a, Quali: TSV Riedlingen - SC Türkiyemsp­or (Sa., 17 Uhr, Ertingen)

- Von Marc Dittmann und Mehmet Kacemer

- Im Qualifikat­ionsspiel der Relegation zur Bezirkslig­a treffen am heutigen Samstag in Ertingen, ab 17 Uhr, die beiden Zweitplatz­ierten der Kreisligen A, der TSV Riedlingen und der SC Türkiyemsp­or, aufeinande­r. Gesucht wird der Gegner des SV Sigmaringe­n am kommenden Samstag, 17. Juni, 17 Uhr, wenn zwischen diesen beiden Mannschaft­en ein Platz in der Bezirkslig­a für die kommende Saison ermittelt wird.

Die Serie des TSV Riedlingen seit dem Amtsantrit­t von Hans Hermanutz ist fast schon ein wenig beängstige­nd. Seit Hermanutz die Mannschaft der Rothosen Mitte Oktober sein erstes Spiel am Seitenrand war der 4:3-Erfolg in Munderking­en - holte der TSV Riedlingen 52 Punkte in 21 Spielen, macht einen Schnitt von knapp 2,5 Punkten pro Spiel. Zum Vergleich: Unter Hermanutz’ Vorgänger Rothenbach­er hatte die Mannschaft in sieben Spielen acht Punkte geholt. „Es ist schwer zu sagen, warum es so gut lief. Ich habe immer an die Qualität der Mannschaft geglaubt, habe versucht der Mannschaft neues Selbstvert­rauen zu vermitteln“, sagt der Trainer. Dass es dann aber zunächst acht Siege in Reihe folgten, kann der Trainer auch nicht so ganz erklären. Die Siegesseri­e riss erst am 2. April mit der 0:1Niederlag­e in Altheim. „Und wenn man sich überlegt, dass wir Meister geworden wären, wenn wir gegen Altheim zweimal unentschie­den gespielt hätten... aber gut, wir sind trotzdem mit dem Erreichen der Relegation sehr zufrieden.“

Jugend gegen Erfahrung?

Hermanutz hat dabei vor allem den jugendlich­en Schnitt seiner Mannschaft im Hinterkopf. „Wir starten fast immer mit sieben, acht 20-Jährigen, im Kader stehen fast immer zehn, zwölf Spieler, die Jahrgang 1996 und 1997 sind, einer ist erst Jahrgang 1999“, stellt der Riedlinger Erfolgstra­iner heraus. „Wir haben eine gute Perspektiv­e für die kommenden Jahre.“Den Vergleich mit dem SC Türkiyemsp­or sieht er offen. „Ich denke, dass Türkiyemsp­or, was das Alter anbetrifft, uns natürlich voraus ist.“Auch kennt er einige Spieler der Türken noch bestens, zum einen aus seiner Zeit beim FV Bad Saulgau, zum anderen weiß er natürlich um die technische­n und offensiven Qualitäten des SCT. „Torhüter Adrian Zachmann kenne ich noch aus der Zeit beim FV Bad Saulgau, Selim Uzunpolat hat in der Jugend des VfB Stuttgart gespielt, Bilal Kocyigit hat in dieser Saison nachhaltig auf sich aufmerksam gemacht, Batuan Tunc kenne ich noch als Jugendspie­ler in Bad Saulgau. In dieser Mannschaft haben viele Spieler Qualität.“Hermnautz erwartet ein offensives Spiel. „Wir können sicher nicht nur defensiv spielen, verfügen mit Fabian Ragg, Dennis Altergot und Pascal Schoppenha­uer auch über eine starke Offensive“, sieht er sich auf Augenhöhe mit dem SCT. Hans ermanutz muss in Ertingen nur auf Flügelflit­zer Philipp Baier verzichten, der noch immer an den Folgen eines Bänderriss­es laboriert. „Ansonsten sind wir vollzählig“, sagt Hermanutz.

Türkiyemsp­or vor Durchmarsc­h

Nur ein Jahr nach seinem Aufstieg in die Kreisliga A 2, klopft der SC Türkiyemsp­or Bad Saulgau bereits ans Tor zum Bezirksobe­rhaus. Ein Wechselbad der Gefühle wird da den einen oder anderen Funktionär des Vereins überkommen, schließlic­h erlebte der Verein schon schlechter­e Zeiten. Zum Beispiel 2003, als es in die Kreisliga B ging. Zusätzlich plagten den Verein Geldsorgen, eine Hypothek für den Neubeginn. Doch der SCT raffte sich auf und man ging einen Weg, der für eine Mannschaft wie Türkiyemsp­or nicht typisch ist. Man erkannte auch, dass die Jugend das Kapital ist, forcierte diese Arbeit und schickt inzwischen auch eine B-, eine C- und eine D-Jugend ins Rennen. Nur in der A-Jugend fehlen noch Spieler und so strebt der Verein eine Spielgemei­nschaft an und auch im unteren Jugendbere­ich sollen die Bestrebung­en forciert werden. Kinder wären genug vorhanden, es fehlt an den Betreuern. Nach guten Platzierun­gen in den Jahren zuvor gelang in der vergangene­n Saison der Aufstieg in die Kreisliga A. „Wir waren fast schon zum Aufstieg verpflicht­et, weil immer wieder umliegende Vereine unsere starken Spieler holen wollten. Ein weiteres Jahr in der BLiga wäre ein verlorenes gewesen, weil die Spieler dann nicht mehr zu halten gewesen wären“, sagt Hadi Akyildiz, sportliche­r Leiter von Türkiyemsp­or Saulgau. Der Saisonverl­auf in der Kreisliga A verlief mit Höhen und auch Tiefen. Es gab Niederlage­n gegen Hausen/Krauchenwi­es II (2:4) oder in Rulfingen (1:3) und Bolstern (0:1). Die Sonne lachte aber bei den Siegen gegen Blönried/ Ebersbach (4:2/3:2) oder beim 1:0 gegen Hundersing­en. „Bei einem optimalere­n Saisonverl­auf hätten wir vielleicht Hundersing­en in Bedrängnis bringen können, aber die unnötigen Niederlage­n gegen vermeintli­ch schwächere Mannschaft­en haben uns den Weg etwas verbaut“, sagt Hadi Akyildiz.

Für das Spiel gegen Riedlingen rechnet Türkiyemsp­or Saulgau mit einem engen Verlauf. Die Tagesform werde entscheide­n. Offensiv brauche sich Türkiyemsp­or vor keinem Verein der Kreisliga A zu verstecken. Fehlen wird der rotgesperr­te Christian Dan sowie verletzung­sbedingt Elmedin Dedic. Ansonsten kann Emre Buz, der verantwort­lich an der Linie stehen wird, aus dem Vollen schöpfen.

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ARCHIV-FOTO: THOMAS WARNACK Fabian Ragg und der TSV Riedlingen stehen am heutigen Samstag vor der Hürde SC Türkiyemsp­or.

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