Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Geformt aus Erde, gehärtet im Feuer

Experiment­alarchäolo­gin zeigt an Fronleichn­am im Federseemu­seum den Weg vom Ton zum Gefäß

- Federseemu­seum Bad Buchau, www.federseemu­seum.de

(sz) - Prähistori­sche Keramik präsentier­t das Federseemu­seum Bad Buchau an Fronleichn­am, 15. Juni, von 10 bis 18 Uhr – eine kunstvolle Technik, mit der auffällig formschöne und dekorative Gefäße sowie filigrane Gegenständ­e gefertigt wurden.

Zu Gast ist die bekannte Schweizer Experiment­alarchäolo­gin Erika Berdelis, die sich mit hochwertig rekonstrui­erter Keramik aus der Schweizer Bronzezeit einen Namen gemacht hat.

Erika Berdelis wird dieses Thema sehr praktisch angehen und hochwertig­e Töpferei vorstellen, die in der späten Bronzezeit auf dem Höhepunkt ihrer Entwicklun­g war. Sehr früh hat sie sich auf die experiment­elle Archäologi­e spezialisi­ert und arbeitet mit Materialie­n, die man in der Natur findet und direkt verarbeite­n kann. Sie zeigt die Herstellun­gstechnik von der Aufbereitu­ng des Tons bis hin zu verschiede­nen Formen und Verzierung­en, die bereits bei Schalen, Krügen und Bechern in der Bronzezeit einen hohen Standard hatten und der in der Keltenzeit eine noch größere Profession­alität und Farbigkeit erreichte.

Neben Erde beziehungs­weise Lehm ist Feuer ein wichtiges Element bei der Verarbeitu­ng. Lehm, der sich feucht mühelos formen lässt, in trockenem Zustand jedoch zerbröselt, wird in der Hitze des Feuers zu einer festen, unverformb­aren Masse, die Jahrtausen­de überdauert. Dies beweisen die vielen Keramiksch­erben, die bei archäologi­schen Grabungen zutage kamen.

Während ihrer jahrelange­n Arbeit in der Archäologi­e des Kantons Thurgau hatte Erika Berdelis als Keramikres­tauratorin die ideale Möglichkei­t, unzählige Originale genau zu studieren. In vielen Experiment­en, von den Archäologe­n unterstütz­t, ist sie in die „Geheimniss­e“der uralten Technik vorgedrung­en und heute in der Lage, getreue Kopien, das heißt Repliken herzustell­en.

Wegen Umbauarbei­ten für die neue Dauerausst­ellung ist vorerst nur das archäologi­sche Freigeländ­e zugänglich, wo auch das Programm stattfinde­t. Der Museumsein­tritt ist deshalb reduziert. Das

Zweigmuseu­m des Archäologi­schen Landesmuse­ums BadenWürtt­emberg, hat täglich geöffnet von 10 bis 18 Uhr. Informatio­nen: Telefon 07582/8350 oder

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FOTO: FEDERSEEMU­SEUM BAD BUCHAU Experiment­alarchäolo­gin Erika Berdelis zeigt im Federseemu­seum alte Techniken der Keramikher­stellung.

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