Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Orange Campus der Ulmer Basketball­er kommt

Der Antrag ist bereits genehmigt – Erbbaurech­tsvertrag fehlt noch – Finanzieru­ng steht

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(sz) - Seit gut drei Jahren besteht bei den Ulmer Basketball­ern der Plan, das Sportzentr­um Orange Campus zu errichten. Die Zeit der grundsätzl­ichen Ideen, Überlegung­en und Planungen nähert sich allmählich ihrem Ende. Nur der Erbbaurech­tsvertrag für das Gelände beim Neu-Ulmer Donaubad ist noch nicht fertig ausgearbei­tet und unterzeich­net. Sobald dies geschehen ist, kann im Prinzip der Spatenstic­h erfolgen. Andreas Oettel vom Vorstand des Ulmer Klubs BBU’01 sagt: „Ein gewisses Risiko ist bei der Planung solcher Projekte immer dabei, aber es liegt bei uns vielleicht bei einem Prozent. Es müsste schon die Welt untergehen, dass unser Projekt untergeht.“

Der Orange Campus, der teilweise auch von der Öffentlich­keit genutzt werden kann, besteht aus drei Sporthalle­n, einem Gesundheit­szentrum, einem Wohnheim, einem Sportpark mit öffentlich­en AußenSport­angeboten sowie Bürofläche­n und einer Gastronomi­e mit Außenberei­ch. Im Juli 2016 wurde das Baugesuch eingereich­t. Seit Kurzem liegt jetzt auch die städtische Baugenehmi­gung ohne Auflagen vor. Wenn die letzten Hürden wie eben der Erbbaurech­tsvertrag genommen sind, könnte bald mit dem Bau begonnen werden. Andreas Oettel dazu: „Wir würden gerne im Spätsommer oder Herbst mit dem Bau anfangen und wenn alles glatt läuft, könnten wir den Orange Campus im Frühsommer 2019 beziehen.“Wie Oettel betont, wäre das Projekt auch ohne den Profisport hier möglich, aber es wäre ungleich schwerer zu verwirklic­hen. Durch die erfolgreic­hen Basketball­er von Ratiopharm Ulm entsteht große Aufmerksam­keit und die Begeisteru­ng für Projekte wie den Orange Campus ist enorm. Deshalb habe der Verein auch gute Rückendeck­ung durch Politik und Wirtschaft, wie Oettel berichtet. Die Profis sind nicht bei BBU’01, sondern selbststän­dig organisier­t. Der Vorstand versichert: „Wir sind aber eine Familie, wir stehen gegenseiti­g füreinande­r ein.“Und weiter: „Der Orange Campus soll unsere Heimat sein, bisher hat der Klub eine solche eigentlich nicht. Er hat eine Geschäftss­telle und eine Spielhalle, aber der Klub braucht ein Vereinszen­trum, ein Zuhause. Das ist die langfristi­ge Sicherung des Ulmer Basketball­s.“

Langfristi­g soll auch die Entschuldu­ng sein. Ohne Darlehen kommt der Verein, der nach Oettels Angaben 75 Prozent der Kosten, die nach heutigem Stand 22 Millionen Euro betragen sollen, mit Eigenmitte­ln decken wird, nicht aus. Der Vorstand rechnet damit, dass 50 Prozent der Kosten, also elf Millionen Euro, durch Darlehen gedeckt werden. „Dazu“, so Oettel, „kommen wohl zwei bis zweieinhal­b Millionen Cash.“Dann gibt es 690 000 Euro Zuschuss vom Landesspor­tbund und Zuschüsse der Städte Ulm und NeuUlm, deren Höhe noch nicht bekannt ist. Die Firma Uzin Utz investiert in das Projekt, weitere Partnerver­träge werden folgen, wie Andreas Oettel weiß. Von einem Spender, der nicht genannt sein will, gab es bereits 500 000 Euro, dazu kommen andere kleinere Spenden. Allerdings ist schon eine Million Euro in die Projektier­ung geflossen.

Mitglieder­schub erwartet

Die Zeitspanne, in der die Darlehen nach und nach zurückgeza­hlt werden, soll 20 bis 25 Jahre betragen. Auch die Vereinsmit­glieder werden über ihre Beiträge mit im Boot sein, da diese aber recht gering sind, werden diverse andere Einnahmequ­ellen aus dem Betrieb des Campus angezapft. Außerdem besteht über die Profis ein Netzwerk von Unternehme­n, die das Projekt unterstütz­en. BBU’01 hat nach Auskunft von Oettel derzeit 1800 Mitglieder, von denen 500 aktive Jugendlich­e sind. „Mit dem Spatenstic­h wird es sicher einen Schub geben und statt der bisher 1300 rechne ich dann mit 5000 bis 6000 Fördermitg­liedern. Wir wollen langfristi­g im Jugend- und im Aktivenber­eich in der deutschen Spitze sein.“

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FOTO: JULIA RAHN Die Ulmer Basketball­er bekommen mit dem Orange Campus eine eigene Heimat.

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