Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
„Ein herrliches Miteinander“
Riedlinger und Pöchlarner feiern vier Tage lang – 750-jähriges Jubiläum der Partnerstadt
(uno/sz) - Eine stattliche Anzahl von Riedlingern hat vier schöne Tage in der österreichischen Partnerstadt in Pöchlarn gefeiert. Mehrere Busse brachten die rund 220 Riedlinger nach Niederösterreich, wo sie an den Feierlichkeiten zum 750-jährigen Bestehen der Stadt teilnahmen und auch ihren Beitrag dazu leisteten. Es waren Tage der Gastfreundschaft und des Kontakteknüpfens, heißt es von Teilnehmern der Fahrt.
„Es war wunderbar. Es ist immer wieder eine Freude, Musiker der Stadt Pöchlarn zu treffen“, sagt der Vorsitzende der Riedlinger Stadtkapelle Jürgen Berger. Die Stadtkapelle war mit 28 Männern und Frauen in der Riedlinger Delegation vertreten. Auch Vertreter weiterer Vereine haben sich am Donnerstag auf die rund 600 Kilometer lange Fahrt nach Niederösterreich aufgemacht, so die Trachtengilde, das Akkordeonorchester, die Bürgerwehr, die Narrenzunft Gole sowie der Musikverein Neufra. Der besuchte allerdings zunächst die Hauptstadt Wien ehe die Neufraer am Samstag in Pöchlarn eintrafen.
„Es war gigantisch“, sagt Christine Barth von der Stadtverwaltung Riedlingen über das viertägige Treffen in der Partnerstadt. Die Tage seien anstrengend gewesen und doch erholsam. In den vier Tagen haben die Riedlinger viele Höhepunkte erlebt: Einen Sternmarsch verschiedener Musikkapellen, darunter auch der Riedlinger und der Neufraer; eine Abendserenade mit der Riedlinger Bürgerwehr, aber auch ein riesiges Sonnwendfeuer und mit sehr schönem Feuerwerk. Das und die Feier haben Christine Barth sehr beeindruckt: Vom Land aus wurden die Schiffe auf der beeindruckenden Donau betrachtet, während gleichzeitig ein gigantisches Feuerwerk abgebrannt wurde. Jürgen Berger ist vor allem eine Schifffahrt in die Wachau und zu einem Heurigenlokal im Gedächtnis geblieben. Spontan hat die Stadtkapelle dort aufgespielt – und die Besucher mitgerissen.
Auch Riedlingens Bürgermeister Marcus Schafft zieht eine sehr positive Bilanz der vier Tage. „Es hat mir sehr gut gefallen, ein herrliches Miteinander“, so Schafft – die Fortsetzung dessen, was die Teilnehmer ein Jahr zuvor in Riedlingen erlebt haben. Die Teilnehmer der Riedlinger Delegation, die Vertreter der Vereine hätten die Stadt und ihre Vereine gut repräsentiert und vertreten. Und auch mit ihren Auftritten für Furore gesorgt: „Die haben richtig die Stadt gerockt“, so Schafft.
Als „rauschendes Fest“bezeichnete der Musikverein Neufra das Treffen am Samstagabend. Die Neufraer kamen erst am Samstag in Pöchlarn an. Nach einer kurzen Stadtführung, bereiteten sich die Musiker mit ihrer Dirigentin Rebecca Rohusch auf ihren bevorstehenden Auftritt vor. Nach einem abwechselnden Platzkonzert mit sechs weiteren Kapellen, marschierten die Musiker in Begleitung der Fahnenabordnung, den Festdamen in einem Sternmarsch zum Hauptplatz, wo am Ende ein Massenchor alle Kapellen mit vier vorgetragenen Werken vereinte. Anschließend feierten die Musiker gemeinsam mit allen Mitreisenden und den Pöchlarern in und um das Festzelt mit Serenade der Bürgerwehr und Stadtkapelle Riedlingen sowie einem atemberaubenden 17-minütigen Feuerwerk.
Am Freitag haben die Neufraer zunächst noch Wien besucht. Am Schwedenplatz startete die kurzweilige Führung durch die geschichtlichen Epochen der Kaiserstadt Wien. Am nächsten Morgen fuhr die Gruppe gemeinsam mit Bürgermeister a. D. Hans Petermann zum Stift Melk, dem geistlich kulturellen Zentrum Österreichs, ehe sie nach Pöchlarn aufbrachen.
Mit dieser Reise wurden neue Kontakte geknüpft, Freundschaften geschlossen oder wieder aufgefrischt. Diese Verbindung soll nun weitergepflegt werden. In vier Jahren hat die Städtepartnerschaft „Silberhochzeit“. Bis dahin soll der Kontakt gehalten werden. Schafft will auch das Thema „Schüler- und Jugendaustausch“angehen. Und spätestens in zwei Jahren soll darüber gesprochen werden, wie das 25-Jährige gefeiert wird. „Da wächst nun zusammen, was zusammengehört“, zitiert Schafft den ehemaligen Kanzler Willy Brandt.