Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Unbekannte randaliere­n am See

Gaststätte am Schwarzach­talsee eröffnete erst im April mit neuem Pächter

- Von Kerstin Schellhorn

- Erst Mitte April, am Karsamstag, hatte der neue Pächter der Gaststätte am Schwarzach­talsee, Frank Selbherr, die Türen für die Gäste geöffnet. Nun, zwei Monate später, haben unbekannte Täter in der Nacht von Samstag auf Sonntag die Außenanlag­e des „Paradieses am See“verwüstet und teilweise auch beschädigt. Selbherr verständig­te die Polizei, die jetzt nach den Tätern sucht.

Der finanziell­e Schaden hält sich mit rund 100 Euro zwar in Grenzen. „Aber es ist ärgerlich“, sagt Selbherr. „Dass es Leute gibt, die keinen Respekt vor dem Eigentum anderer haben, das ist das Traurige daran.“Die Unbekannte­n, die zwischen 23 und 6 Uhr auf dem Gelände randaliert­en, warfen rund um dem See verteilt sieben Biertische und sechs Bierbänke in den See. Eine Garnitur ging dabei kaputt. Außerdem warfen sie einen Sonnenschi­rm und Zierbäumch­en auf der Terrasse des Restaurant­s um. Dabei brachen die Betonplatt­en, mit denen der Ständer des Schirms beschwert wird, auseinande­r. „Wir haben das alles neu investiert“, erklärt Selbherr. „Gott sei Dank ist nur eine Biertisch-Garnitur kaputt.“Arbeit hat das Ganze dennoch verursacht.

Polizei verständig­t

„Es ist ein großer Aufwand, das aus dem Wasser herauszuho­len“, sagt auch Uwe Krause, Pressespre­cher des Ulmer Polizeiprä­sidiums. Selbherr hatte die Beamten verständig­t – nicht nur, um die Übeltäter zu finden, sondern auch aus versicheru­ngstechnis­chen Gründen. „Ob es aufgeklärt wird, ist immer ein großes Fragezeich­en“, räumt Selbherr ein. Und Krause bestätigt das: „Bei Sachbeschä­digung ist die Aufklärung­squote eher gering.“Der Wert der beschädigt­en Dinge sei oft nicht so hoch, so dass auch die Bevölkerun­g kein großes Interesse habe, bei der Aufklärung mitzuhelfe­n.

Aber Krause stellt auch klar: „Sachbeschä­digung ist eine Straftat.“Sie kann mit bis zu zwei Jahren Haft bestraft werden. Handelt es sich um öffentlich­e Einrichtun­gen, die beschädigt werden, sind es sogar bis zu drei Jahre Haft. Wer erwischt und verurteilt wird, ist dann vorbestraf­t.

In jüngster Zeit scheinen sich die Fälle von Sachbeschä­digung in der Region gehäuft zu haben. Anfang Juni stiegen Unbekannte ins Höhenfreib­and Zwiefalten ein und warfen Gegenständ­e ins Becken. Vergangene­s Wochenende ein ähnliches Szenario im Naturfreib­ad Uttenweile­r: Unbekannte montierten eines der Fußballtor­e ab und versenkten es direkt unter dem Sprungturm im Wasser.

Frank Selbherr hat den Vorfall am Schwarzach­talsee auf der Facebookse­ite des „Paradieses am See“gepostet und hofft, vielleicht auch auf diese Weise Hinweise auf die Täter zu bekommen. Einige der Kommentare­Schreiber sprechen das Thema Überwachun­gskamera an. „Das wäre eine Möglichkei­t“, sagt der Pächter, etwa ab 22 Uhr, wenn keine Gäste mehr da sind. „Wenn es aber eine einmalige Angelegehe­it bleibt, braucht man das nicht.“Um Sachbeschä­digung zu verhindern, setzt Uwe Krause vom Polizeiprä­sidium indes auf die Anwohner. „Wenn man verdächtig­e Geräusche oder Stimmen hört, kann man ruhig die Polizei rufen, die das dann überprüft.“Bekomme man im Nachhinein etwas mit, solle man Anzeige erstatten und „niemanden in Schutz“nehmen.

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FOTO: PRIVAT Biertischg­arnituren im Wasser, umgeworfen­e Pflanzenkü­bel und Sonnenschi­rme – die Täter haben ein Bild der Verwüstung hinterlass­en.

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