Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Kantorei singt Haydns „Schöpfung“
Konzert ist am Sonntag in der Dreifaltigkeitskirche auf dem Mittelberg in Biberach
(sz) - Joseph Haydns Oratorium „Die Schöpfung“erklingt am Sonntag, 25. Juni, um 19.30 Uhr in der Dreifaltigkeitskirche in Biberach. Aufgeführt wird das dreiteilige Werk von den Solisten, dem Chor und dem Orchester der Evangelischen Kantorei Biberach unter der Leitung von Kantor Ralf Klotz und begleitet vom Orchester Capella Novanta.
Mit dem Konzert will die Kantorei dieses großartige Werk Haydns zur biblischen Schöpfung und großartiger musikprogrammatischer Lautsymbolik zur Aufführung bringen und gleichzeitig an die Aufführung des Biberacher Jubilars Justin Heinrich Knecht im Jahr 1802 erinnern.
Der Inhalt des dreiteiligen Werkes entspricht dem Schöpfungsbericht der Bibel: erstens die „Erschaffung der Erde und der Gestirne“, dann die „Erschaffung der Tiere und der Menschen“und drittens „Adam und Eva im Paradies“. Neben für die damalige Zeit innovativen Klängen, die sich in der Einleitung „Das Chaos“finden, zeigt sich Haydn als erfindungsreicher, kraftvoller und zugleich humorvoller Komponist für die vorkommenden Natur- und Tierdarstellungen und setzt diese bildhaft illustrierend in subtile farbige Tongemälde um. Auf die harmonisch kühne Einleitung folgt bei den Worten „Es werde Licht“der berühmteste und strahlendste CDur-Akkord der Musikgeschichte.
Das Konzert ist zugleich eine Erinnerung an Justin Heinrich Knechts Schöpfungsaufführung in Biberach, die eine der frühesten Gesamtaufführungen von Haydns „Schöpfung“in Deutschland überhaupt war. Im Jahr 1802, also bereits drei Jahre nach der Wiener Uraufführung, hatte der damalige Musikdirektor von Biberach den Mut, das noch neue und einen beträchtlichen Aufwand erfordernde Werk in seiner Heimatstadt an zwei aufeinanderfolgenden Tagen in voller Länge aufzuführen: ein musikgeschichtliches Ereignis, das im Jahre 1802 alle Kräfte Biberachs und der umliegenden Städte und Klöster forderte.
Zu den Mitwirkenden am Sonntag zählt unter anderem Tenor Alexander Efanov, Bass-Bariton Steffen Balbach und Konzert- und Oratoriensängerin Gertrud Hiemer-Haslach. Das viel gefragte Orchester Capella Novanta, das sich aus professionellen Musikern des süddeutschen Raumes rekrutiert, steht unter der Leitung des Konzertmeisters Günther Luderer.