Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Auswirkungen des Kinderwunsches
Future Babys – Wie weit wollen wir gehen (3sat,
Mo., 22.25 Uhr) - Der Dokumentarfilm, seit 20 Jahren fester Bestandteil bei 3sat, läuft immer montags kurz vor halb elf. Heute gewährt Maria Arlamovskys mit ihren „Future Babys“einen sehenswerten Blick in die Zukunft der menschlichen Fortpflanzung. Reproduktionsmedizin gepaart mit der rasant fortschreitenden Entschlüsselung von Genmaterial, versetzt uns in eine Evolution, die wir erstmals selbst steuern können. Kinderwunsch und die Optimierung des Menschen liegen nah beieinander und treiben eine ganze Industrie an. Infertilitätstourismus ist längst vorhanden. Seit 1978, der Geburt des ersten Retortenbabys, sind etwa fünf Millionen Kinder geboren worden, die ohne Sex, aber dank Wissenschaft, Pharmazeutika und ärztlichem Können gezeugt wurden. Was nach hoher Erfolgsquote klingt, braucht aber oft viele Versuche. Die tatsächliche „Baby-TakeHome-Rate“bei künstlichen Befruchtungen liegt unter 25 Prozent. Heute wird empfohlen, vor dem sechsten In-vitro-Fertilisation-Versuch nicht aufzugeben.
Maria Arlamovsky spricht weltweit mit Ärzten, Paaren mit Kinderwunsch, Eizellenspenderinnen und Leihmüttern. Sie lässt Befürworter und Skeptiker zu Wort kommen und die erste Generation künstlich gezeugter Kinder. Und fragt auch nach den Konsequenzen dieser Entwicklung: Wann ist eigentlich Schluss?