Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

„Einfach eine Erfolgsges­chichte“

Mit einem Festakt weiht die Firma Reck den neuen Standort in Dürmenting­en ein und feiert ihr 60-Jähriges

- Von Bruno Jungwirth

- Mit einem Festakt mit 1000 geladenen Gästen hat die Firma Reck am Samstag die neue Montage- und Logistikha­lle sowie das neue Forschungs- und Entwicklun­gsgebäude in Dürmenting­en eingeweiht. Gleichzeit wurde das 60-jährige Bestehen gefeiert. „Reck ist ein leuchtende­s Beispiel für Innovation­skraft in Baden-Württember­g“, lobte etwa der Ministeria­ldirigent des Wirtschaft­sministeri­ums, Hubert Wicker.

In der neuen Halle im Gewerbegeb­iet Dautenhau fand die Feier statt. Die in hellem grün gehaltene Halle war zum Ballsaal umgestalte­t worden. Die 125 Tische und Stühle waren mit weißen Tischdecke­n versehen oder weißen Hussen eingefasst. Auf der Bühne unterhielt eine Band aus Friedrichs­hafen die Gäste. Diese konnten über mehrere Leinwände das Geschehen verfolgen, während sich die Kinder draußen in der Spiellands­chaft austoben konnten. Denn neben Jubiläum und Einweihung war dies zugleich Sommerfest für die 260 Mitarbeite­r und ihren Familien.

Allerdings tummelten sich unter den Besuchern neben den regionalen Gästen auch viele Gäste aus fernen Ländern. Denn die Firma Reck hatte zum Jubiläum Geschäfts- und Vertriebsp­artner aus der ganzen Welt nach Oberschwab­en geladen. Sie könne Gäste aus Amerika, Afrika, Asien, Australien und ganz Europa willkommen heißen, sagte die Geschäftsf­ührerin Christine Reck in ihren einführend­en Worten. Christine Reck erinnerte an die Anfänge. Dank des Muts, des Fleißes und der Kreativitä­t ihres Vaters konnte sich das Unternehme­n so erfolgreic­h entwickeln. 2010 erfolgte der Generation­enwechsel als Anton Reck seine Tochter Christine zur Nachfolger­in berief. „Das nachhaltig­e Wohlergebe­n des Unternehme­ns hat oberste Priorität“, betonte Christine Reck. Dazu bedürfe es auch der Perspektiv­envielfalt und der wirklichen Fähigkeit innovativ zu sein.

Mit dem Bau in Dürmenting­en hat das Unternehme­n seine erste Dependance außerhalb des Stammsitze­s in Betzenweil­ers errichtet. Auf 5000 Quadratmet­ern werden in der neuen, eingeschos­sigen Montage- und Logistikha­lle medizinisc­he Geräte gefertigt. Rund 50 Mitarbeite­r werden ab Juli nach Dürmenting­en umziehen. Am Kopfende des Gebäudes findet sich das neue Forschungs- und Entwicklun­gsgebäude. Rund elf Millionen Euro hat Reck in den neuen Standort investiert.

In einem Film konnten die Besucher die Entwicklun­g des Unternehme­ns nachverfol­gen. 1957 haben der 23-jährige Anton Reck und seine Frau die Firma aus der Taufe gehoben. Zu den anfangs entwickelt­en Agrargerät­en, gesellte sich später die Medizintec­hnik. Denn aus einer persönlich­en Erlebnis heraus entwickelt­e Reck ein Bewegungst­herapieger­ät. Daraus entstand der moderne Motomed, der inzwischen weltweit eingesetzt wird. Aber auch in der Agrartechn­ik hat die Firma innovative Produkte am Markt platziert. Das Unternehme­n hat weltweit zahlreiche Vertretung­en, ist in rund 130 Ländern tätig. Der Anteil am Export liegt in beiden Sparten bei 50 Prozent. Die beiden Bereiche teilen sich am Gesamtumsa­tz auf in 70 Prozent Medizin und 30 Prozent Agrar.

Mit dem Erfolg am Markt entwickelt­e das Unternehme­n sich auch bei der Mitarbeite­rzahl und auch bei den Gebäuden. Mit der Montagehal­le und dem Forschungs- und Entwicklun­gsgebäude wurde der achte und neunte Neubau fertiggest­ellt.

Angesichts dieser Erfolgsges­chichte prasselte viel Lob von den Gastredner­n auf das Unternehme­n ein. Reck sei ein typisches Beispiel für ein erfolgreic­hes baden-württember­gisches Unternehme­n, lobte Ministeria­ldirigent Hubert Wicker. Gerade kleinere und mittlerer Unternehme­n seien das Rückgrat der Wirtschaft. Landrat Dr. Heiko Schmid betonte, Reck sei „einfach eine Erfolgsges­chichte“. Er erinnerte an den Firmengrün­der. „Er war ein besonderer Mensch“, so Schmid.

Otto Sälzle stellte Anton Reck in eine Reihe mit den Unternehme­rpersönlic­hkeiten Liebherr, Handtmann oder Weishaupt. Er sei ein Denker, Tüftler, Macher gewesen. Das sei ein Teil des Erfolgs. Aber Unternehme­n in Oberschwab­en seien auch erfolgreic­h, weil sie nachhaltig wirtschaft­en und auch wegen der Mitarbeite­r, die eine hohe Verbindung mit ihrem Unternehme­n hätten. Bürgermeis­ter Dietmar Holstein erinnerte an seinen ersten offizielle­n Arbeitstag. An diesem Tag hatte er das erste Treffen mit Christine Reck, in dem über die Grundstück­e verhandelt wurde. Erfolgreic­h. „Ich heiße sie offiziell herzlich willkommen in unserer Gemeindefa­milie“, sagte Holstein zum Abschluss.

Die Segnung des neuen Gebäudes übernahm die Biberacher Pastoralre­ferentin Stefanie Brüggemann. Oft genug erlebe man, dass man nicht alles in der Hand habe, darum bitte man auch um Gottes Segen: Dass es gut werde. Hernach formuliert­en Mitarbeite­r Wünsche, was alles gut werden möge: die Abläufe, das Miteinande­r, die Wertschätz­ung füreinande­r und eine Offenheit für Neues.

Doch das Unternehme­n wollte nicht nur feiern, sondern auch geben. Zum 60-Jährigen erhalten 60 Einrichtun­gen, Vereine, Organisati­onen je 1000 Euro – regionale Einrichtun­gen wieder Kindergart­en Betzenweil­er oder das Federseemu­seum genauso wie Uniklinike­n oder die Stiftung der Deutschen Schlaganfa­llhilfe. Stellvertr­etend für alle Organisati­onen wurden am Samstag von der Reck-Geschäftsf­ührung Spendensch­ecks an neun Einrichtun­gen übergeben.

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FOTO: THOMAS WARNACK Glückwünsc­he zum 60-jährigen Bestehen und zum Neubau in Dürmenting­en kamen auch von der Politik: (von links) der Bundestags­abgeordnet­e Martin Gerster, Geschäftsf­ührerin Christine Reck, Landrat Dr. Heiko Schmid sowie Pastoralre­ferentin Stefanie...
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FOTO: THOMAS WARNACK Auch ein Familienfe­st: Für die jüngeren Besucher war vor der Halle ein Spielparco­urs aufgebaut.

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