Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Überraschungen warten auf die Soldaten beim 33. Infanterietag
Siegerteam kommt von der Hubschrauberstaffel Laupheim
- Ein dickes Lob verdient hat sich die Reservistenkameradschaft Ertingen für die Ausrichtung des 33. Infanterietags am vergangenen Samstag. Ein sportlich-militärischer Wettkampf mit Aufgaben, die sich zum Teil „gewaschen“haben; eine Veranstaltung, die in ihrer Dimension einmalig ist: Alles war bestens organisiert und mit abwechslungsreichen, spektakulären und auch realistischen Aufgaben waren die Reservistenteams gefordert. Am Ende ging der Siegerpokal an die InstandsetzungsElektrostaffel des Hubschraubergeschwaders 64 in Laupheim vor der RK Unlingen 3 und der RK Karlsruhe 2. sagte der Ertinger Reservistenvorsitzende Hubert Buck auf die Frage von Günter Geprägs, Chef des Landeskommandos, ob der Ertinger Bürgermeiter Jürgen Köhler überhaupt schießen könne.
„Wenn jetzt niemand mehr anruft, dann weiß ich, dass alles funktioniert“, zeigte sich Hubert Buck, Chef der Ertinger Reservisten und Organisationsleiter des Infanterietags, erleichtert, als die Kirchturmuhr zehn schlug. Schon um 6 Uhr morgens gingen 41 Mannschaften aus dem ganzen süddeutschen Raum an den Start, um sich den Aufgaben an den zehn Stationen zu stellen. Dazu hatten die Reservisten eine Wegstecke von 18 Kilometern zu meistern. Dabei hatten sie etwas Glück, denn vor allem am Morgen herrschten noch etwas angenehmere Temperaturen.
Wie in jedem Jahr machten sich viele Interessierte an den einzelnen Stationen ein Bild über die Leistungen der Soldaten. Stabsbootsmann Arne Zühr hatte dabei wiederum die Moderation vor Ort übernommen, und den „Zivilisten“die Aufgaben erklärt. Davon profitierten auch Bürgermeister Jürgen Köhler, der 1. Beigeordneter des Kreises Walter Holderried, Günter Geprägs vom Landeskommando Stuttgart mit Gefolge sowie die interessierten Bürger.
Beim Waaghaus des ehemaligen Kieswerks Wenzelburger fielen die ersten Schüsse, denn hier galt es im Häuserkampf die Räumung eines Gebäudekomplexes zu demonstrieren. Auf dem gleichen Gelände wurde dann aber auch noch „scharf“geschossen – stehend, liegend und kniend. Spektakulärer für die Soldaten war dann eine weitere Aufgabe, die vor allem einen guten Umgang mit Karte und Kompass verlangte. Eine Drohne überflog ein abgegrenztes Gebiet und machte Aufnahmen vom Gelände. Anhand des Films mussten die Soldaten Entfernungen schätzen und Zielorte bestimmen.
Ähnlich die Aufgabe an den beiden Maschinengewehren im Ertinger Wald. Auf ihnen waren Zielfernrohre angebracht, mit denen Punkte in Entfernungen bis zu 980 Meter ausgemacht werden mussten. Eine heikle Aufgabe, die wenige Mannschaften ganz erfüllten. Eine weitere Station hatte es ebenfalls in sich, denn hier war die Panzerabwehr das Ziel. Anhand einer Laserkanone galt es das bewegliche Ziel in großer Entfernung zu orten und zu bekämpfen.
Abseilen erfordert Mut
Mut beweisen mussten die Reservisten aber auch beim freien Abseilen aus stattlicher Höhe in der alten Kiesgrube. Aber es gab kein Zurück, der Mannschaftsgeist stand im Vordergrund: Jeder musste runter.
Für solch einen sportlich-militärischen Wettkampf scheint Ertingen prädestiniert zu sein, bieten sich doch alle Möglichkeiten zu Land und zu Wasser. Dabei wurde das Übersetzen über die Schwarzachtalseen wurde manchen Teams zum Verhängnis und „Mann und Maus“lagen im Wasser. Auf festem Grund dann wieder das Schießen im Schützenheim und wenn man dann das Ziel bei der Grundschule wieder erreicht hatte, steckten jedem Soldaten 18 Kilometer gelaufene Strecke in den Knochen.
„Wenn der it schiaßa könnt, wär er it Bürgermoischter von Ertinga wora“,
Die weiteren Ergebnisse folgen in einem gesonderten Bericht.