Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Ohne Goldmünze
Ausstellung zur Alchemie präsentiert 200 Exponate
(dpa) - Sie sollte ein Prachtstück der Ausstellung sein – doch in der Schau „Alchemie. Die große Kunst“im Berliner Kulturforum hängt nun lediglich ein Bild der millionenschweren Goldmünze „Big Maple Leaf“. Das legendäre Stück aus Kanada bleibt verschwunden, seit Diebe es in der Nacht zum 27. März aus dem Berliner Bode-Museum gestohlen haben.
Museen-Generaldirektor Michael Eissenhauer und der Direktor des Getty Research Institute in Los Angeles, Thomas W. Gaehtgens, stellten die Ausstellung deshalb ohne Münze vor. Noch bis Ende Juli sind rund 200 Exponate aus über 3000 Jahren Kulturgeschichte zu sehen, die den Zusammenhang zwischen Alchemie („Metallgießen“) und Kunst verdeutlichen sollen.
Gezeigt werden Bilder und Laborbücher, Skulpturen und Installationen, falsche Edelsteine und künstliches Gold. Zeitgenössische Werke wie Jeff Koons’ „Dom Pérignon Balloon Venus“(2013) oder Joe Ramirez’ Videoarbeit „The Gold Projections“(2013-2017) greifen das Thema aus heutiger Perspektive auf.
Vom jüngsten Schicksal des kanadischen Goldstücks ist in der Ausstellung nichts zu lesen. Dort heißt es nur, die Münze sei wegen ihres „bis dato unerreichten Feingoldstandards“ein Beweis dafür, dass sich die alchemistische Idee bis heute erhalten habe. Bei der Polizei sind inzwischen zahlreiche Hinweise zu dem professionell inszenierten Diebstahl eingegangen – bisher gibt es weiter keine heiße Spur. Informationen: Die AlchemieAusstellung ist noch bis Ende Juli im Berliner Kulturforum zu sehen. Öffnungszeiten: Di/Mi/Fr 10-18 Uhr, Do 10-20 Uhr, Sa/So 11-18 Uhr Eintritt: 12 Euro, ermäßigt 6 Euro, www.smb.museum/ausstellungen/detail/alchemie