Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Rund 500 Frauen besuchen Frauenfest in Untermarchtal
Der Katholische Deutsche Frauenbund feiert im Kloster sein 100-jähriges Bestehen
(khb) - Alle zwei Jahre veranstaltet der Katholische Deutsche Frauenbund in der Diözese Rottenburg-Stuttgart ein Frauenfest. Rund 500 Frauen aus vielen Kirchengemeinden der Diözese sind dazu am Samstag ins Untermarchtaler Kloster gekommen. „Wir feiern in diesem Jahr das 100-jährige Bestehen des Frauenbunds“, sagte die Diözesanvorsitzende Annette Ruck zur Begrüßung in der Vinzenzkirche.
Nach Kaffee, Obst und Brezeln im Klosterhof erfuhren die Frauen, dass der Frauenbund 1917 in Stuttgart gegründet wurde, um Frauenrechte und Bildung für Frauen zu fordern. „Das sind bis heute unsere Themen“, so Ruck, „wir sind immer noch nicht auf Augenhöhe, vor allem nicht in der Kirche“. Deshalb sei es bis heute Ziel des Frauenbunds, die Rolle der Frau in Kirche und Gesellschaft zu stärken, so die Vorsitzende.
Wegen des Jubiläums „500 Jahre Revolution“, so Ruck, sei die evangelische Landesfrauenpfarrerin Eva Bachteler nach Untermarchtal gekommen. Sie sprach in der Vinzenzkirche über das Motto des Frauentags „selbst – bewusst – offen“. Zwischendurch sorgte die Jazzcombo des Biberacher Pestalozzi-Gymnasiums für Musik und nach dem Mittagessen hatten die angereisten Frauen die Gelegenheit, an einem der Workshops teilzunehmen.
Das Angebot reichte vom Lauterbach-Film „Wir sind die Neuen“oder einem spirituellen Spaziergang über Gesundheitsvorsorge für Frauen, „Hitzefrei – die Wechseljahre“und „Lebensqualität im Alter“bis zum Line Dance-Unterricht für Anfängerinnen. Die Untermarchtaler Schwester Katharina Maria Scherer erzählte interessierten Frauen über das Klosterleben und Hannelore Illchmann aus Wangen begab sich mit den Frauen auf „Spurensuche nach Jesus und den verschwundenen Frauen“. „Oft fühlen sich Frauen von der bestehenden Liturgie nicht mehr angesprochen. Deshalb gilt es, neue Formen mit gestalterischen Elementen zu finden, die besser zum Lebensalltag der Frauen passen“, so die Diözesanvorsitzende Annette Ruck.