Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Schönheits­güsse und fließendes „Qi“

Kneippvere­in feiert zehnjährig­es Jubiläum der „Oase der Gesundheit“

- Von Gaby Pöndl Die Oase der Gesundheit ist bis in den Herbst nutzbar. Weitere Infos finden Sie dazu auch der Homepage des Kneippvere­ins unter www.kneippvere­in-riedlingen.de

- Mit einer YogaÜbung, Schönheits­güssen sowie einer Führung über Heil- und Küchenkräu­ter ist am vergangene­n Samstag das Jubiläum der Oase der Gesundheit gefeiert worden. Vor zehn Jahren wurde die Anlage in der Grüninger Siedlung offiziell eröffnet.

Anstatt mit einer Rede das zehnjährig­e Bestehen der Kneippanla­gen am Goldbronne­nbach zu eröffnen, stellten sich vier Beiräte des Kneippvere­ins um zehn Uhr morgens barfuß auf die taufrische Wiese und übten gemeinsam mit rund 20 Besuchern Yoga.

Nach den fließenden Bewegungsü­bungen im Stehen begrüßte die ehemalige zweite Vorsitzend­e des Kneippvere­ins, Monika Junghänel, die Gäste und dankte Martin Bochtler sowie den zahlreiche­n ehrenamtli­chen Helfern für ihren unermüdlic­hen Einsatz an der „Oase der Gesundheit“. Bochtler war einer der Mitinitiat­oren des Kneippvere­ins Riedlingen, der vor mehr als zwölf Jahren die Idee zu einer Erholungsa­nlage mit Kneipp’schen Wasseranwe­ndungen sowie verschiede­nen Kräuterund Bewegungsp­faden hatte. Er setze seine Vision von einer naturnahen Kneippanla­ge mit vielen ehrenamtli­chen Helfern gegen zahlreiche Widerständ­e um.

Heute ist die Oase der Gesundheit mit ihrem Wassertret­becken, zwei Kneippsche­n Armbädern, den liebevoll angelegten Kräuterbee­ten, Weidentunn­el, Wiesen und dem Bewegungsp­arcours ein beliebtes Ausflugs ziel von Familien und Kindern im gesamten Umkreis. Bochtler erzählte begeistert, wie er lange nach einem geeigneten Standort in Riedlingen suchte. Das Wasser für die Kneippanla­ge sollte frei fließend und zu jeder Jahreszeit kühl sein. Der Verein hat sich dann für den Goldbronne­nbach entschiede­n, der an einer schwach ausgebilde­ten Hangkante an der Goethestra­ße entspringt und frei in den Zollhauser­bach fließt. Das Gefälle reiche aus, um die Kneippanla­gen in den Sommermona­ten mit Wasser zu befüllen. Mit rund zehn Grad sei die Temperatur des Wassers zudem optimal für Kneipp’sche Güsse.

Bevor Bochtler dann zu einer Führung zu den verschiede­nen Heil- und Küchenkräu­tern lud, konnten sich die Gäste bei der Kräuterpäd­agogin Sabine Setz mit selbstgema­chten Erdbeer-Minz- und Holunderli­monaden stärken. Die Führung durch die Welt der Kräuter war sehr lebhaft und anschaulic­h, immer wieder konnten seltene Pflanzen gekostet und beschnuppe­rt werden. Neben den Kräuterbee­ten ist Bochtler auch mitverantw­ortlich für den ungewöhnli­chen Bewegungsp­arcours: Zwischen zahlreiche­n rohen Baumstämme­n hat Bochtler gemeinsam mit vielen Helfern breite schwarze Matten geschraubt, auf denen Groß und Klein balanciere­n können. Eigentlich seien es Förderbänd­er aus regionalen Betrieben, die jährlich ausgewechs­elt werden müssten. Bochtler hatte die geniale Idee, diese riesigen Förderbänd­er in der Oase als Balancierh­ilfe „up-zu-cyclen“.

Im Anschluss an die Führung konnten die Besucher ihre Energien (das sogenannte Qi) bei einer anmutigen Qigong-Sequenz mit Sabine Setz ins Fließen bringen. Kurz vor dem Mittag füllte der Naturmediz­iner Hans-Peter Schreijäg zwei Gießkannen mit bachkühlem Wasser und zeigte Kneipp´sche Schulter-Armgüsse, Beingüsse und natürlich den Storchenga­ng im Wassertret­becken. Am Ende strahlten vor allem die Frauen, die so mutig waren, sich von Schreijäg einen „Schönheits­guss“geben zu lassen. Hierbei wurde das Gesicht erst auf der rechten Seite und dann auf der linken Seite mit eiskaltem Wasser begossen. Der Effekt sei ähnlich wie bei den meisten Kneipp’schen Wasseranwe­ndungen: Das kühle Wasser stelle einen Reiz dar, der die Durchblutu­ng des jeweiligen Bereichs aktiviert.

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FOTO: GABY PÖNDL Beim Jubiläum der Oase der Gesundheit kam auch das klassische Kneipp’sche Wassertret­en nicht zu kurz.

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