Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Volksbankhöfe sortieren Quartier neu
Durchgang vom Ehinger Marktplatz zur Sonnengasse geplant
- Architekt Marcus Wörtz vom Ulmer Architekturbüro Braunger&Wörtz hat am Donnerstagabend im Ehinger Gemeinderat detailliert die Pläne der Neubauten der DonauIller-Bank am Ehinger Marktplatz vorgestellt. Die sogenannten Volksbankhöfe sortieren das kleine Quartier zwischen Sonnengasse, Schulgasse und Marktplatz komplett neu. Drei Gebäude, mit kleinen Höfen und Gassen sowie einem Durchgang vom Marktplatz bis zur Sonnengasse, haben viel Zustimmung bei den Ehinger Stadträten erfahren.
Die Planungen, die die Donau-Iller-Bank im April 2016 vorgestellt hat, sind Geschichte. Nun hat das Ulmer Büro Braunger&Wörtz eine neue Planung erarbeitet, die sich perfekt in das Ehinger Stadtbild einfügen soll. „Wir haben mit den Architekten sehr gute Erfahrungen bei unserem Neubau in der Pfisterstraße gemacht. Wir vertrauen ihnen und sind nun froh über die neuen Planungen“, erklärt Hans-Peter Hirling, Vorstandssprecher des Investors Donau-Iller-Bank. Die Gewölbekeller, die im Untergrund der Sonnengasse entdeckt wurden, müssen nicht erhalten bleiben, die Erhaltung hätte laut Hirling einen Mehraufwand von rund einer Million Euro bedeutet. „Alles, was bisher fraglich gewesen ist, wurde gelöst. Das bedeutet, dass die jetzigen Entwürfe baubar sind“, so Hirling.
Die geplante L-Form vom Marktplatz über die Schulgasse bis hinein in die Sonnengasse wird erhalten bleiben, allerdings werden drei Baukörper entstehen, zwischen denen es rund fünf Meter breite Gassen sowie kleine Höfe geben wird. „Die Sonnengasse schlummert, es wird Zeit, dass wir sie aufwecken“, betont Architekt Marcus Wörtz. Denn bisher ist die Sonnengasse durchlässig verbaut, eine Öffnung zwischen den Gebäuden soll dafür sorgen, dass über eine Gasse direkter Zugang zum Marktplatz möglich ist. „Durch die Wege, Gassen und Höfe lassen wir in diesem Quartier eine Altstadtlebendigkeit entstehen. Das bringt eine hohe Nutzungsattraktivität im Erdgeschoss, weil die Häuser ringsum bespielt werden können. Denn im Prinzip haben wir dann nur Vorderseiten“, erklärt Wörtz. Komplett barrierefrei werden die drei Gebäude zudem geplant, der Höhenunterschied zwischen Marktplatz und Sonnengasse im Außenbereich soll durch kleine Rampen barrierefrei überbrückt werden können. „Als Nutzung der Volksbankhöfe sehen wir Gastronomie, Dienstleistung, Büros und Handel vor“, sagt Wörtz, der alle Gebäude mit der gleichen Fassade versehen wird. Jedes der Gebäude wird neben dem Erdgeschoss zwei Obergeschosse haben, auch Wohnungen im Dachraum sind hier denkbar. Alle Gebäude werden, dem Ehinger Stadtkern angepasst, Satteldächer bekommen. „Unter dem Areal wird es eine Tiefgarage geben. Diese wird durch die Einfahrt der Buck’s-Höfles-Tiefgarage erschlossen. So halten wir den Verkehr aus der Altstadt heraus“, sagt Wörtz.
Die Fassade an sich soll eine sogenannte geschlemmte Fassade werden, die Fenster, die tiefliegend im Gebäude sind, werden Holzrahmen bekommen. „Insgesamt werden wir die Gebäude in einem warmen Ton halten“, verspricht der Architekt.
Für Ehingens Oberbürgermeister Alexander Baumann habe die Planung deutlich an Qualität gewonnen. „Das ist ein schlüssiges Konzept. Hier ist man auf Ehingen eingegangen“, so der OB. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Manuel Hagel sprach von einem „passenden Gefühl für die Stadt“, Christian Walther (Junges Ehingen) freute sich vor allem über neue Plätze mit Aufenthaltsqualität in der Innenstadt, Wolf Brzoska (Freie) bezeichnete das Projekt als „Gewinn für die Stadt“.
Laut Hirling seien bereits diverse Interessenten für die Flächen vorhanden, Gespräche seien hier im Gange. Der Abbruch der bestehenden Gebäude bis hin zur Sonnengasse soll im Spätherbst dieses Jahres erfolgen, so die Planungen der DonauIller-Bank.