Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Kreisräte diskutieren Aufstieg zur B 30
Pläne sollen schnell vorangetrieben werden, auch ohne die Anbindung zur L 280
- Geht es um den geplanten Aufstieg zur B 30, ist auch die Stimmung im Umwelt- und Technikausschusses angespannt. Seit Kurzem steht fest: Der Aufstieg zur B 30 soll ohne eine Anbindung der L 280 an die B 30 bei Mettenberg geplant werden (SZ berichtete). Eigentlich hätte die Anbindung der L 280 eine Verkehrsentlastung der Ortsdurchfahrt von Mettenberg bringen sollen. Diese Notwendigkeit wird im Regierungspräsidium (RP) Tübingen aber nun nicht mehr gesehen.
„Das Land hat uns drastisch zu verstehen gegeben, dass zwei zusätzliche Anschlüsse zur B 30 nicht möglich sind“, sagte Landrat Heiko Schmid. „Diesen Hinweis des Landes hätten wir uns früher gewünscht, da wir bereits mitten in den Planungen waren.“Jetzt werde vorerst ohne den Anschluss an die L 280 geplant. „Und zwar zügig“, forderte Franz Lemli (SPD). „Wir müssen uns jetzt mit den Gegebenheiten abfinden und in die Pötte kommen.“
Hans Beck (CDU) beschreibt die aktuelle Lage als eine „absolute Rolle rückwärts“. „Es ist sehr bedauerlich. Jetzt müssen wir den Aufstieg weiter vorantreiben und dürfen die L 280 aber auf keinen Fall aus den Augen verlieren“, so Beck. „Denn nur wenn wir beide Maßnahmen umsetzen, macht der Aufstieg erst richtig Sinn.“
Manfred Lämmle (Freie Wähler Vereinigung) sieht das Ganze nicht so pessimistisch: „Wir sehen das auch ein bisschen als Chance, dass der Aufstieg jetzt vielleicht schneller realisiert werden kann.“Und das ist wichtig, vor allem auch für die Bürger von Warthausen und Herrlishöfen. „Die warten sehnsüchtig auf eine Entspannung der Verkehrslage“, sagte Kreiskämmerer Ralf Miller. „Der Druck ist da, den Aufstieg schnellstmöglich zu realisieren.“Bis Ende 2018 könnte mit dem Planfeststellungsverfahren begonnen werden. „Ich weiß, das klingt sportlich“, so Miller. „Aber man muss sich schließlich große Ziele stecken.“
„Horror für Mettenberg“
Einer, der ganz und gar nicht mit dem Aufstieg zur B 30 einverstanden ist, ist Josef Weber (Grüne): „Trotz Klimawandel soll der Aufstieg gebaut werden. Es werden wieder Flächen versiegelt und dieser ortsnahe Anschluss ist ein Horror für Mettenberg“, so Weber. „Ich weiß nicht, wann wir endlich an eine andere Mobilität denken.“Für ihn sei die ganze Sache ein „absoluter Schildbürgerstreich“. Er fügte an, dass die Stadt Biberach immer den Königsweg wählen würde.
Landrat Heiko Schmid versicherte Weber, dass die Maßnahme mit dem kleinstmöglichen Eingriff in die Natur geschehen werde. „Wir versuchen hier allerdings, ein wichtiges Verkehrsnetz weiterzuentwickeln“, so Schmid. „Ich bin auch überzeugt, dass die L 280 eine wichtige Entlastung für Mettenberg gewesen wäre.“