Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Schlachtho­f schließt

Noch im Juli wird der Betrieb eingestell­t – 30 Mitarbeite­r erhalten Angebot für Ersatz-Arbeitspla­tz

- FOTO: ARCHIV

Noch im Juli wird der Betrieb in Riedlingen eingestell­t.

- Der Schlachtho­f in Riedlingen schließt seine Pforten. Noch im Laufe des Juli wird der Betrieb am Standort im Unterried eingestell­t. Dies hat die Vion Food Group auf Anfrage der SZ bestätigt. Rund 30 Mitarbeite­r sind betroffen.

Am Freitag hat die Vion Food Group Mitarbeite­r, Kunden und Lieferante­n über die geplante Schließung des Standortes Riedlingen informiert. Der Standort Riedlingen ist eine Niederlass­ung der Vion Crailsheim. Hintergrun­d der Entscheidu­ng, so Vion: Die Schlachtun­gen sind in Riedlingen seit Jahren rückläufig. Zuletzt wurden in Riedlingen nur noch 50 Rinder und 530 Schweine in der Woche geschlacht­et. Der kontinuier­liche Mengenrück­gang sowie der zukünftige hohe Investitio­nsbedarf seien ursächlich für die geplante Schließung. Zudem passt der Standort in Riedlingen auf Grund der geringen Kapazität nicht zur Vion-Strategie, heißt es in einer Mitteilung des Unternehme­ns. Die Arbeiten vom Standort Riedlingen werden auf andere Vion Standorte, unter anderem nach Crailsheim und Buchloe, verlagert.

Stauss an Mitarbeite­rn interessie­rt

In Riedlingen sind 30 eigene Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r von der Schließung betroffen, wie es von Vion heißt. Den Mitarbeite­rn wurde ein Arbeitspla­tz in Crailsheim angeboten. Eine weitere Beschäftig­ungsmöglic­hkeit bietet die Firma Stauss Geflügel GmbH in Ertingen, die an Fachkräfte­n aus der Fleischbra­nche interessie­rt sei. Bisherige Vion-Mitarbeite­r aus Riedlingen können zeitnah eine Betriebsbe­sichtigung bei Stauss-Geflügel durchführe­n und sich bei Interesse bewerben, so Vion.

Das Betriebsge­lände des Schlachtho­fs findet sich in direkter Nachbarsch­aft zur Stadthalle. Im Zuge der Überplanun­gen des kompletten Areals könnte dem Grundstück des Schlachtho­fs große Bedeutung zukommen. Denn inklusive des Schlachtho­fgeländes stünden dann rund 30 000 Quadratmet­er zur Verfügung, die für das geplante Fachmarktz­entrum, das Hotel und die Ferienwohn­ungen genutzt werden könnten (SZ berichtete am 1. Juli).

Noch gebe es keine Entscheidu­ng, was mit dem Gelände des Schlachtho­fs in Riedlingen nach der Schließung des Standorts geschieht, heißt es von Vion auf Nachfrage. Allerdings haben bereits Gespräche mit der Stadt stattgefun­den, wird bestätigt. Die städtebaul­ichen Pläne der Stadt hätten auch keinerlei Einfluss auf die Entscheidu­ng der Standortsc­hließung gehabt, so Vion.

Die Stadt hat im Prinzip ein Vorkaufsfr­echt, sollte Vion verkaufen wollen, heißt es von der Verwaltung. Allerdings ist sie finanziell kaum in der Lage dies zu stemmen und ist auf Investoren angewiesen. Damit allerdings nicht der „falsche Investor“zum Zug kommt, seien klare Vorgaben nötig, so Bürgermeis­ter Marcus Schafft.

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FOTO: ARCHIV/JUNGWIRTH Die Vion Food Group wird noch im Laufe des Julis den Schlachtho­f in Riedlingen in direkter Nachbarsch­aft zur Stadthalle schließen.

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