Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Breitband: Baugebiet Bucheschle wird doppelt versorgt

Gemeinde stattet alle Baugebiete mit Leerrohren aus – Gleichzeit­ig möchte aber auch die Telekom Kabel verlegen

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(grü) - Doppelt hält besser? Für das Uttenweile­r Baugebiet Bucheschle mag diese Redensart nicht zutreffen. Denn dass die künftigen Bewohner gleich doppelt mit Glasfaserk­abel versorgt werden, dafür mangelt es nicht nur den Gemeinderä­ten am Verständni­s. Dennoch blieb dem Gremium nichts anderes übrig, als einstimmig das Vorhaben der Telekom zu befürworte­n.

Vom Hauptverte­iler über die Uigendorfe­r und Dieterskir­cher Straße, über die Haupt- und Steig- bis zur Ziegeleist­raße soll die Trasse führen, mit der die Telekom die Bewohner des Bucheschle an das schnelle Internet anschließe­n möchte. Allerdings sieht auch die Breitbandp­lanung der Gemeinde Uttenweile­r vor, bei der Erschließu­ng der Neubaugebi­ete Leerrohre mit einzuziehe­n. Die Folge: Im Bucheschle liegen künftig wohl gleich zwei Glasfaserl­eitungen im Boden.

An dieser absurden Situation werde man aber wohl nichts ändern können, antwortete Bürgermeis­ter Werner Binder auf die erstaunten Nachfragen aus dem Gemeindera­t. „Wir müssen unser Netz, das mit öffentlich­en Steuergeld­ern finanziert wird, öffentlich für einen Betreiber ausschreib­en.“Nach den Vorgaben des Kommunalre­chts erteilt der Gemeindera­t in der Regel dem günstigste­n Anbieter den Zuschlag – das kann die Telekom sein, muss aber nicht.

Gleichzeit­ig dürfe die Gemeinde der Telekom als öffentlich­em Erschließu­ngsträger auch nicht den Bau der Glasfaserl­eitung verweigern, ergänzte Ortsbaumei­ster Markus Rieger. Auch nicht mit dem Hinweis, selbst für eine Breitbandi­nfrastrukt­ur zu sorgen.

Bei den Räten lösten die Pläne der Telekom dennoch Kopfschütt­eln aus. „Das versteht ja kein Mensch“, kommentier­te Daniela Traub. „Das ist schon blöd“, meinte auch Georg Schrodi, „da wird zweimal Geld ausgegeben.“

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