Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Standortvertrag auf den Weg gebracht
St. Elisabeth-Stiftung hält am Klinik-Areal fest – Stadt garantiert Anbindung an Innenstadt
- Der Gemeinderat hat dem Standortvertrag der Stadt Riedlingen mit der St. Elisabeth-Stiftung zugestimmt. In dem Vertrag ist geregelt, welche Maßnahmen die Stadt zusagt, damit die Bewohner des künftigen Pflegeheims und des Betreuten Wohnens besser an die Stadt angebunden sind. Diese Vereinbarung ist die Voraussetzung für die Stiftung, dass sie ihre Pläne am Krankenhausstandort umsetzt.
Eigentlich war der Vertrag im März ausgelaufen und ursprünglich war die Zusage der Stadt auch an die Voraussetzung geknüpft gewesen, dass das Runde-Konzept mit allen vier Säulen – also auch ein Gesundheitszentrum mit stationären Betten – realisiert wird. Aber die Umsetzung des Prozesses hakt, weil die Kassenärztliche Vereinigung (KV) und der entsprechende Ausschuss eine Zulassung von Internisten in Riedlingen eine Absage erteilt haben. Dieser Prozess kann sich noch hinziehen, doch die St. Elisabeth-Stiftung (SES) braucht Gewissheit, weil sie möglichst bald einen Pflegeheim-Neubau realisieren muss.
Und das soll auf der Fläche beim Krankenhaus geschehen. Die Stiftung hält an diesem Standort fest, obwohl auch die Realisierung eines weiteren Bausteins des Runde-Konzepts – das Ärztehaus – ebenfalls noch nicht in trockenen Tüchern ist. Das war eigentlich eine Forderung der SES. Doch auch dieser Prozess ist wegen des KV-Entscheids ins Stocken geraten.
Definitiv Voraussetzung für den SES-Neubau ist allerdings die Zusage der Stadt, eine Anbindung an die Innenstadt zu garantieren. Das ist nun auf den Weg gebracht. Man garantiere Maßnahmen, die „wir auch schon an anderer Stelle praktizieren“, sagt Bürgermeister Marcus Schafft – nämlich beim Konrad-Manopp-Stift. So haben die Bewohner des Pflegeheims und des Betreuten Wohnens die Möglichkeit ein Taxi zu rufen, wenn sie eine Fahrt in die Innenstadt machen wollen. Dies wird von der Hospitalstiftung übernommen.
Damit ist die Möglichkeit gegeben, dass die Bewohner regelmäßig und relativ kurzfristig in die Stadt kommen können. Wie die Stadt diesen Service organisiert – ob über das Taxi-Unternehmen oder einen BusPendelverkehr – bleibt der Stadt überlassen. Schafft geht davon aus, dass diese Zusage die Stiftung mehrere Tausend Euro im Jahr kostet.
Zudem wurde im Standortvertrag, der im März auslief, folgendes festgehalten: Die Ampelschaltung für Fußgänger an der Bundesstraße soll so verlängert werden, dass auch ältere oder gehbehinderte Menschen die Straße bequem queren können.
„Alle guten Willens“
„Alle sind guten Willens den Prozess weiter voranzutreiben“, sagt Bürgermeister Marcus Schafft. Mit dem Standortvertrag ist nun eine Hürde aus dem Weg, dass zumindest diese erste Säule des Runde-Konzepts in die Umsetzung gehen kann: der Pflegeheim-Neubau und der Wohnpark wäre damit der erste Bauabschnitt.
Dass es zu einer „zeitlichen Entkoppelung“bei der Umsetzung einzelner Säulen des Runde-Konzepts kommen wird, war wegen der Verzögerungen durch die „Querschüsse“aus dem Gesundheitsministerium und nun durch den KV-Entscheid längst absehbar. Doch man arbeite weiter an der Realisierung des Gesamtprojekts, „im Schulterschluss“, so Schafft: die Sana GmbH, der Landkreis, die Stadt und auch die Bürgerinitiative. „Wir arbeiten auf Hochtouren“, so Schafft. So stehen in Kürze wieder Gespräche mit der Kassenärztlichen Vereinigung an.