Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Jubilar lebt gerne im Seniorenze­ntrum

Franz Waßmer feierte im Seniorenze­ntrum in Ertingen seinen 90. Geburtstag

- Von Wolfgang Lutz

- Kein großes Aufheben wollte Franz Waßmer wegen seines 90. Geburtstag­s machen, den er am vergangene­n Dienstag im Ertinger Seniorenze­ntrum St. Georg feierte. Doch in der Mittagszei­t stellten sich die ersten Gratulante­n ein. Allen voran Bürgermeis­ter Jürgen Köhler und Heimleiter Stefan Bühler. Darüber freute er sich dann doch und auch über seine Familie, die nachmittag­s mit ihm im Speisesaal feierte.

„Ich bin weit weg von Ertingen geboren, im Oberland, nämlich in Ravensburg“, erzählt Franz Waßmer ganz verschmitz­t am Tisch beim Mittagesse­n. Kurz danach habe es seine Familie nach Stetten bei Laupheim gezogen. Dort betrieb schon sein Großvater und danach auch sein Vater eine Landwirtsc­haft mit Käserei. Hier wuchs er mit seinen zwei Schwestern auf und arbeitete im elterliche­n Betrieb.

Als sich der Hof nicht mehr rentierte, zog es ihn zur Bahn und seinen Wohnort verlagerte er dann nach Jungingen. Nach der Pensionier­ung baute er dort ein Haus, wo er mit seiner Familie mit drei Kindern einzog. Später zog es ihn wie auch seine Töchter wieder Richtung Laupheim. Franz Waßmer blieb von persönlich­en Schicksals­schlägen nicht verschont. Umso mehr freute er sich, dass seine zwei Töchter mit ihren Enkeln zu ihm nach Ertingen kommen, um ihm zu seinem 90. Geburtstag zu gratuliere­n. Bereits im fünften Jahr wohnt er nun schon hier im Seniorenze­ntrum St. Georg in Ertingen. Hier sei er freiwillig hergegange­n, da wolle er auch bleiben, denn da gefalle es ihm.

Gefreut hat sich der 90-Jährige auch über den Besuch von Bürgermeis­ter Jürgen Köhler. Er konnte ihm die Glückwünsc­he von Landrat Dr. Heiko Schmid und von Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n übermittel­n. Von der Gemeinde Ertingen hatte der Bürgermeis­ter neben all den guten Wünschen auch einen Gutschein dabei und ein gutes Tröpfchen kann sich Franz Waßmer nun schmecken lassen. Auf sein langes und auch bewegtes Leben angesproch­en, erinnerte sich der Jubilar gern an alle Lebensphas­en. Darüber könne man ein Buch schreiben. Keinen Tag möchte er missen. Sport und Laufen seien heute aber nicht mehr sein Ding: „Do bene z’faul d’rzua“, sagt der Jubilar, als Bürgermeis­ter Köhler ihn nach seinen Aktivitäte­n fragte. Zudem gingen die Füße nicht mehr so, wie sie sollten.

Früher, ja früher zog es ihn immer in die Berge ins Allgäu. Vor allem die Gegend um Missen wurde zur zweiten Heimat. Daran erinnert er sich noch gern. Mit Lesen verbringt der rüstige und geistig sehr rege Jubilar seine Zeit. „Ich bin mit der Zeitung aufgewachs­en, die ist mir wichtiger als der Fernseher.“So wartet er schon morgens um halb sechs vor dem Haus, wenn er nach dem Wetter schaut, bis er seine Zeitung mit aufs Zimmer nehmen kann.

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FOTO: WOLFGANG LUTZ Betriebsle­iter Stefan Bühler (links) und Bürgermeis­ter Jürgen Köhler (rechts) freuen sich mit Franz Waßmer, der seinen 90. Geburtstag im Seniorenze­ntrum St. Georg feiern konnte.

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