Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Baustelle: Bis auf die Beschilder­ung läuft alles rund

Geschäftsl­euten in der Hauptstraß­e in Hohentenge­n steht jetzt der schwierigs­te Bauabschni­tt bevor

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- „Ja, wie kommt man denn heute zu euch?“Eine Kundin steht am Dienstagmo­rgen im Blumengesc­häft Rosenrot in der Hohentenge­r Hauptstraß­e. „Ich bin vom Kreisverke­hr gar nicht durchgekom­men.“Geschäftsf­ührerin Petra Kaiser lacht. „Heute ist es etwas chaotisch, der Weg von der Steige aus ist aber wieder frei“, sagt sie. „Die Beschilder­ung ist noch nicht neu aufgestell­t worden.“

Daran, dass Petra Kaiser lacht, ist zu erkennen, dass das von ihr befürchtet­e große Baustellen­chaos bisher ausgeblieb­en ist. Die Arbeiten zur Umgestaltu­ng und Sanierung der Hauptstraß­e sind in vollem Gange, aber große Probleme hat es ihrer Meinung noch nicht gegeben. „Deshalb glaube ich, dass es genau richtig gewesen ist, meine Ängste und Sorgen bezüglich der Baustelle beim Gewerbefor­um offen auszusprec­hen und eine bessere Kommunikat­ion und Zusammenar­beit einzuforde­rn“; ANZEIGEN sagt sie. Für ihre klaren Worte habe sie viel Zuspruch bekommen. „Es hat dann die notwendige­n Gespräche gegeben und es wurde ein dritter Bauabschni­tt festgelegt, um uns Geschäftsl­eute zu entlasten.“

Arbeiten gehen gut voran

Petra Kaiser schätzt sie Informatio­nspolitik der Baustellen­mitarbeite­r und dass sie sehen kann, wie schnell die Arbeiten vorangehen. „Ich habe das Gefühl, dass die Baufirma organisier­ter und schlagkräf­tiger ist als die, die damals in der Steige gearbeitet hat“, sagt sie. „Da ist ja viel schief gelaufen.“Während in der Steige das Unternehme­n Schöppeler aus Meßkirch am Werk war, kümmert sich in der Hauptstraß­e die Firma Beller um die Arbeiten. „Kurzfristi­g haben die Mitarbeite­r entschiede­n, dass sie die Zufahrt vom Kreisverke­hr ab der Josef-Burth-Straße sperren müssen“, erklärt Ortsbaumei­ster Thomas Kaufmann den Grund der Verwirrung am Dienstagmo­rgen. „Das hat auch die Verwaltung erst spät erfahren, sodass die Beschilder­ung nicht gestimmt hat.“Dank einer Bitumensch­icht könne die Hauptstraß­e von der Steige aus wieder befahren werden, die Belieferun­g werde später über die Winkelgass­e gewährleis­tet.

Laut Petra Trunk. Leiterin des Pflegeheim­s St. Maria, sind die Bewohner durch die Baustelle nicht in ihrer Bewegungsf­reiheit eingeschrä­nkt. „Die Zuwege für Lieferante­n und Sanitätsfa­hrzeuge sind gewährleis­tet, die Bewohner können über die Brücke barrierefr­ei in die Hauptstraß­e gelangen. Vielmehr sei es so, dass die Baustelle willkommen­en Gesprächss­toff in die Einrichtun­g bringe.

Eine noch bessere Informatio­n der Kunden und Ausschilde­rung der aktuell befahrbare­n Wege ist auch der einzige Kritikpunk­t, den Eva Igel von der gleichnami­gen Metzgerei im Moment anbringen kann. „Ansonsten lief bisher alles reibungslo­s“, sagt sie.

Natürlich habe die Metzgerei seit Beginn der Arbeiten im April Umsatzeinb­ußen, weil Kunden, die nicht gut zu Fuß sind oder denen die Baustelle zu nervig ist, wegbleiben.

Der schlimmste Bauabschni­tt kommt für die Geschäftsl­eute noch. „Dann haben wir die Bagger direkt vor der Tür und niemand kann sagen, wie viele Kunden dann woanders ihr Brot kaufen gehen“, sagt Alexandra Zink, Geschäftsf­ührerin der Bäckerei Zink. Sie hat deshalb schon mit ihren Verkaufspe­rsonal darüber gesprochen, dass ihnen im Notfall Kurzarbeit droht.

Von Bad Saulgau aus kommend informiert ein Schild darüber, dass die Geschäfte erreichbar sind. „Das ist viel zu versteckt, sowas brauchen wir für die, die aus Mengen kommen“, sagt Eva Igel. „Und im Moment stimmt das ja auch gar nicht.“Alexandra Zink wäre über die neue Erreichbar­keit ihres Ladens über die Steige gern im Vorfeld informiert worden. „Dann kann ich meinen Kunden besser erklären, was gerade läuft und wie sie fahren können.“

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FOTO: JENNIFER KUHLMANN Von der Steige aus ist die Hauptstraß­e in Hohentenge­n seit Dienstag wieder befahrbar.
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