Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
20 000 Euro mit Enkeltrick ergaunert
Älteres Ehepaar in Riedlingen wird Opfer einer Betrugsmasche
(sz) - Ein älteres Ehepaar aus Riedlingen ist vergangene Woche Opfer eines Betrugs geworden: Ein Unbekannter hat sich als Enkel Nils ausgegeben und dem Paar 20 000 Euro abgenommen. Erst eine Woche später flog der Betrug auf.
Vergangenen Dienstag klingelte bei dem 81-Jährigen in Riedlingen das Telefon. Der Anrufer gab sich als sein Enkel Nils aus. Er bat um 37 000 Euro für einen Wohnungskauf in Ulm. Die Bitte konnte der Opa dem vermeintlichen Enkel nicht gänzlich ausschlagen. Immerhin, so wurde besprochen, würde der Großvater das Geld zurücküberwiesen bekommen.
Sie einigten sich auf 20 000 Euro, die der Opa seinem Enkel zukommen lassen würde. Die Ehefrau des Seniors ging zur Bank, ließ sich das Geld geben und ging zum vereinbarten Treffpunkt. Dort wartete absprachegemäß eine Frau, da Nils keine Zeit habe. Die Dame nahm dankend das Geld von der 79-Jährigen an und verschwand. Eine Stunde später bedankte sich Nils telefonisch bei dem älteren Mann.
Nachdem der 81-Jährige eine Woche später noch immer kein Geld von „Nils“auf seinem Konto fand, rief er seinen Enkel an. Der heißt tatsächlich Nils, wusste aber von dem ganzen Vorfall nichts. Daraufhin ging der Senior nun dieser Tage zur Polizei. Die hat nun die Ermittlungen aufgenommen. „Das ist schon ein gravierender Fall“, sagt Polizeisprecherin Claudia Kappeler über den Betrug in Riedlingen. Die Vorgehensweise sei zwar ganz klassisch, aber von der Schadenshöhe sei dies schon außergewöhnlich. Die Ermittlungen laufen, allerdings sei die Tat schon vergangene Woche erfolgt. Von daher sei es schwieriger die Täter zu ermitteln, als wenn die Anzeige bei der Polizei ganz zeitnah erfolgt: „Je schneller, desto besser“, so Kappeler.
Polizei: Misstrauisch sein
Die Polizei rät bei Anrufen angeblicher Familienangehöriger stets misstrauisch zu sein. „Rufen sie bei Telefonaten angeblicher Verwandter in finanzieller Notlage unter der ihnen bekannten üblichen Rufnummer zurück und prüfen sie den Sachverhalt mit einer Vertrauensperson“, so die Polizei. Werde Geld verlangt, solle aufgelegt weden. Und: „Übergeben Sie niemals Geld an Fremde“, so die Polizei. Zudem sollte die Polizei sogleich informiert werden, wenn einem ein Anruf verdächtig vorkommt.