Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Weltmeister im Triple Ultra Triathlon
Richard Jung kommt nach 33:38:50 Stunden und 678 Kilometern im Ziel an
Richard Jung aus Zwiefalten kommt nach 678 Kilometern im Ziel an.
ZWIEFALTEN/BAD BLUMAU - Richard Jung hat am Wochenende bei der Weltmeisterschaft im Triple Ultra Triathlon in Bad Blumau in Österreich seinen Weltmeistertitel verteidigt. Er schwamm 11,4 Kilometer, fuhr 540 Kilometer auf dem Rad und rannte nach 126,6 Kilometern in einer Zeit von 33:38:50 Stunden über die Ziellinie. Richard Jung ist gebürtiger Zwiefalter. Sein neuer Nachname könnte noch nicht allen geläufig sein. Vor seiner Heirat im Mai hieß er Widmer.
Top-Athleten aus der ganzen Welt gingen am vergangenen Wochenende im österreichischen Blumau an den Start. Sie bezwangen in zwei Tagen insgesamt 678 Kilometer – davon 11,4 Kilometer schwimmend, 540 Kilometer radelnd und 126,6 Kilometer laufend.
In drei Blöcken wurde der Wettbewerb gestartet. Beim ersten Startschuss um 7 Uhr in der Frühe gingen Frauen und die langsameren Männer ins Wasser. „Ich war in der zweiten Welle, sechs Stunden später dabei“, erklärt Richard Jung. Weitere sechs Stunden später starteten die Staffeln. Da war der Zwiefalter Triathlet schon längst auf der Radstrecke. Drei Stunden brauchte er für die Schwimmstrecke. Auf dem Fahrrad ging es anschließend über 16 Stunden lang durch den Abend und die Nacht. Die 540-Kilometer-Distanz hatte er gegen 8.45 Uhr am Samstagmorgen hinter sich gebracht. Es folgten knapp 14 Stunden auf der Laufstrecke. Nach 33:38:50 Stunden rannte er durchs Ziel, rechts im Arm seine Ehefrau Bettina, links deren Freundin Andrea Spindler. Der Zwiefalter Athlet gewann erneut den Weltmeistertitel.
„Ausdauersport ist sein Ding“, sagt Gerhard Widmer über seinen Sohn. „Da funktioniert er wie ein Uhrwerk.“Schon als Kind zeigte er beim Schwimmen und Tauchen erste Anzeichen für den Ausdauersport. Den ersten Weltmeistertitel gewann Richard Jung 2013 im Double Ultra Triathlon in Emsdetten, 2014 holte er sich den Titel im Triple Ultra Triathlon in Lensahn, 2016 siegte er auf der zehnfachen Distanz und in diesem Jahr wiederholte er nun den Sieg im Triple.
Er treibe in seiner Freizeit viel Sport, sagt der 35-Jährige, der als Sozialarbeiter in Lörrach arbeitet. Ab und zu besucht er seinen Freund in Bern. Dann fahren sie gemeinsam am Sonntag einen Alpenpass hinauf oder er joggt auf den Hohen Niesen im Berner Oberland. Auch im Alltag sei er viel mit dem Fahrrad unterwegs. Zur Vorbereitung auf den dreifachen Ironman habe er vier Wochen zuvor einen doppelten Ironman absolviert.
Während des Wettkampfes beschäftigt sich Jung auf dem Rad mit Kopfrechnen. Er rechnet seine Durchschnittsgeschwindigkeit aus und was für eine Zeit am Ende rauskommt. Gespräche mit anderen seien auf dem Rad nicht möglich. Ganz anders beim Laufen – dieses Mal plauderte er mit einem Dänen über die Vorbereitung und andere Wettkämpfe, aber auch über die Familie. Dem Wettkampf in Bremau bestätigt der Athlet eine schöne Atmosphäre mit sympathischen Mitbewerbern. Er hätte den Sieg auch dem Dänen gegönnt, der kurz vor dem Ziel aufgeben musste.