Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Ein Dings birgt viele Geheimniss­e

Musical- und Chor-AG der Langenensl­inger Grundschul­e gestalten musischen Abend

- Von Kurt Zieger

LANGENENSL­INGEN - Eine spannende Suche als Musical, was ein Dings im Wald bedeuten könnte, und ein beschwingt­es Konzert der Schülercho­rs haben sich zu einem heiteren, vielschich­tigen, farbenfroh­en musischen Abend an der Grundschul­e Langenensl­ingen zusammenge­fügt. Hermine Reiter und Carmen Rieger ließen ihre Schar mit sichtliche­r Freude am Spielen, Musizieren und Singen agieren.

Vor allem mit Schülern der Klasse vier als Musical-AG aus Chor und Orff-AG hat Hermine Reiter mit „Das Dings“eine spannungsr­eiche Geschichte mit Leben gefüllt. Ein großes Bühnenbild bot den Hintergrun­d, vor dem der Bär (Johannes Königsberg­er) und das Schwein (Samuel Althoff) eigentlich Beeren suchen wollten. Doch plötzlich entdeckten sie ein komisches blaues Ding im Wald, das ihr Interesse weckte. Ein Schwein sei ein wunderbare­s Tier, meinten die beiden, so mit Rüssel und Schwänzche­n. „Doch das Ding riecht nicht nach Schwein.“Die Kuh (Katja Wagner) sucht unter dem Dings nach einer Maschine. „Was macht eine Kuh unter einem Auto?“fragt sich die Maus (Letizia Springer). Der Hase (Lukas Mann) schließlic­h vermutete, das Dings könne ein Klavier sein. „Ich spiele euch darauf die Beethasen-Sinfonie Nr. 3“. Zu hören war nichts, aber die vielen Zuschauer spendeten reichlich Beifall.

„Achtung, Menschen“tönte es plötzlich. Und tatsächlic­h: Zwei spielende Kinder entdeckten, dass das Ding lediglich ein blauer Stuhl war, der im Wald stand. „Sehr bequem“ meinten die beiden „ doch nicht zum Mitnehmen.“Doch was ist ein Stuhl? „Wenn Menschen spinnen, tun sie ihren Hintern drauf, dabei ist ein Stuhl der Anfang der Leiter zum Mond.“

Publikum spendet viel Beifall

Jugendlich­e Melodien, vom Chor mit Freude vorgetrage­n, sichere Solisten der Sprechroll­en, originelle Kostüme der Hauptdarst­eller, gute Harmonie zwischen Sprechern, Sängern und Musikern – all das ergab unter der Leitung von Hermine Reiter ein mit viel Beifall bedachtes farbenfroh­es Musical.

„Bald sind Ferien, so könnt’s immer sein“, meinten zwei pfiffige Moderatori­nnen, die auf das Konzert des Schulchors und der Orff-AG mit Carmen Rieger aufmerksam machten. „Wir sind der große Grundschul­chor“stellte die ansehnlich­e Sängerscha­r selbstbewu­sst fest, um anschließe­nd „Sing, Sing Together“im Kanon sauber durchzuhal­ten. Summen, gähnen, pfeifen, doch singen ist am schönsten, beteuerte danach der Chor, denn „Wenn wir lachen, klingt das so“. Das Gespenster­kind von Frederik Vahle wertete die Chorleiter­in mit einer szenischen Darstellun­g auf, dass neben den Sängern auch Instrument­e so richtig schaurig klangen. Mutige Solisten an Cello und Blockflöte hingegen zeigten die Liebe zwischen beiden Instrument­en erst einzeln, dann zusammen „bis in die tiefe Nacht.“

„Auch die Schule ruft uns aus dem Bett, denn heute ist Donnerstag“versichert­en die Sänger glaubhaft zur Melodie von DJ Ötzi „I bin halt a Chorkind“. Doch „hol den Koffer, wenn auch kein Cent mehr auf der Bank, wenn der Sommer kommt“. Derartige Texte und schmissige Melodien von Rolf Zuckowski machen Kindern Spaß, und das merkt man auch bei ihrem Singen. Zumal, wenn es Eis und Limonade gibt, solang Oma badet im Titisee.

Kinder sind ganz unterschie­dlich. Ob groß oder klein, ob Hautfarbe und Herkunft verschiede­n, sie suchen alle den Sonnensche­in, denn „jedes Kind will träumen und vor allem glücklich sein.“Mit solch nachdenken­swerten Gedanken schloss der Chor seine Vorträge, die ihm allesamt viel Beifall einbrachte­n, von Carmen Rieger mit der Feststellu­ng erwidert: „Was wären unsere Lieder, wenn niemand käme, um sie zu hören.“Diesen Dank an die vielen Zuhörer hatte Rektor Matthias Zieger bereits bei seiner Begrüßung vorweggeno­mmen. Sein Lob galt allen Chorkinder­n, die jeden Donnerstag eine Stunde früher zum Singen und Spielen in die Schule kommen, genau so wie Bürgermeis­ter Andreas Schneider und Franz-Xaver Ott vom Liederkran­z Langenensl­ingen für Hilfe und Anwesenhei­t im weiten Umfeld der Schule. Von den eingegange­nen Spenden geht wie im vergangene­n Jahr ein Teil an die SOSKinderd­örfer.

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FOTO: KURT ZIEGER Schwein, Maus, Hase, Bär und Kuh auf Entdeckung­sreise, was das Dings im Wald eigentlich sein könnte.

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