Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Hallenbadb­au liegt im Zeitplan

Gemeindera­t besichtigt die Hallenbad-Baustelle – Prägende orange-rote Fassade

- Von Bruno Jungwirth

- Der Neubau des Riedlinger Hallenbads nimmt Formen an. Im März hat der Spatenstic­h stattgefun­den, inzwischen stehen die Wände für das Untergesch­oss. Am Montagaben­d hat der Gemeindera­t Riedlingen die Baustelle besichtigt.

Noch bedarf es eines gewissen Vorstellun­gsvermögen­s, um in den bestehende­n Mauern und Verschalun­gen der Baustelle die Formen für das spätere Hallenbad zu erkennen. Doch geleitet von Architekt Martin Reimer des Stuttgarte­r Büros 4a und dem Projektlei­ter der Firma Reisch, Wolfgang Schuler, marschiert­en die rund 30 Gemeinderä­te durch die Baustelle und erhielten die passenden Erläuterun­gen.

Derzeit sind die Betonarbei­ten für das Untergesch­oss in vielen Bereichen abgeschlos­sen. Dort sind die technische­n Anlagen, wie die Wasseraufb­ereitung zu finden. Die Schwimmbec­ken sind eine Etage höher. Dort werden die Becken gerade vorbereite­t, sind allerdings noch nicht abgeschlos­sen. In dem Rundgang konnten die Gemeinderä­te einen Blick auf die verschiede­nen Abschnitte der Baustelle werfen und sich einen Eindruck vom Baufortsch­ritt machen.

Der ist im Zeitplan, wie die Verantwort­lichen betonten. Bis zum September sollen die Betonarbei­ten abgeschlos­sen sein. Danach stehen die Stahlarbei­ten an. Die Technik- und Ausbaugewe­rke erfolgen in den Wintermona­ten, wie die Verwaltung berichtete. Auf der Baustelle werden rund 2000 Kubikmeter Beton verbaut und rund 300 Tonnen Stahl benötigt, so Bauleiter Patrick Baumgärtne­r. Ende Dezember 2018 soll das Hallenbad fertig gestellt sein.

Rote Fassade

Einen Eindruck, wie das Bad mal aussehen soll, vermittelt­e ein kleines Modell, das der Architekt präsentier­te. So soll die Außenhaut mit einer roten Blechfassa­de verkleidet werden. Je nach Einfallswi­nkel des Lichts schimmere diese von dunkelrot bis orange, so Reimer: Diese Fassade soll am Ortseingan­g ein „prägendes Bild“abgeben.

Die farbliche Gestaltung im Innenberei­ch soll dagegen eher dezent erfolgen, wie Reimer darlegte. Die Pfosten eher dunkel, die Beckenwänd­e werden weiß gefliest. Die Bahnen des 25-Meter-Beckens werden durch schwarze Fliesen auch farblich abgetrennt.

Reimer stellte auch die Ausstattun­g vor. Der Boden soll die höchste Rutschfest­igkeitskla­sse erhalten, der in Hallenbäde­rn eingebaut wird. Diese ist eine Stufe höher als etwa der Boden im Hallenbad von Bad Saulgau. Dort käme es immer wieder zu Klagen, dass der Boden zu rutschig sei, hieß es aus den Reihen des Gemeindera­ts. Eine lärmdämmen­de Holzdecke wird im Beckenbere­ich verbaut.

Ob Holz als Baustoff im Hallenbadb­ereich mit der hohen Luftfeucht­igkeit nicht ein Problem sei, wollte ein Gemeindera­t wissen. Reimer verneinte. Im Bad herrsche an 365 Tagen im Jahr mit rund 55 Prozent eine gleichblei­bende Luftfeucht­igkeit und mit rund 30 Grad Celsius eine gleichblei­bende Temperatur. Von daher sei dies kein Problem. In Bereichen, die mit Wasser in Berührung kommen, wird auf den Baustoff Holz verzichtet. Einstimmig hat der Gemeindera­t diesen Ausstattun­gsdetails zugestimmt. Die waren auch in der Ausschreib­ung enthalten und verursache­n deshalb keine Zusatzkost­en.

Millionenk­osten

Mit rund 9,25 Millionen Euro ist das Hallenbad eines der größten Investitio­nsprojekte in Riedlingen. Allerdings muss die Stadt nicht die komplette Summe alleine stemmen. Sie erhält 1,1 Millionen Euro aus dem Ausgleichs­stock, der Kreis schießt 738 000 Euro zu und auch die Gemeinden Langenensl­ingen, Altheim, Unlingen und Uttenweile­r beteiligen sich mit insgesamt rund 500 000 Euro. Da auch der Schwimmbad­verein noch 100 000 Euro beisteuert, verbleiben bei der Stadt noch etwa 6,8 Millionen Euro.

Keine Aussage zur Vorsteuer

Doch Kopfzerbre­chen machte in den Diskussion­en vor dem Beschluss für den Neubau vor allem die höheren Betriebsko­sten im Vergleich zum bisherigen Bad. Derzeit geht die Verwaltung von 380 000 Euro im Jahr an Betriebsko­sten aus. Rechnet man Zinsen und Abschreibu­ngen dazu käme man auf 680 000 Euro für die Stadt.

Ob diese Kosten durch einen Betrieb gewerblich­er Art reduziert werden können, weil dann die Vorsteuer wieder geltend gemacht werden kann, dazu konnte Bürgermeis­ter Marcus Schafft auf Nachfrage von Gemeindera­t Manfred Schlegel keine Aussage machen. Es gebe noch keine verbindlic­he Aussage des Finanzamts dazu, aber man sei am Thema dran. Bis zur nächsten Sitzung forderte Schlegel einen konkreten Sachstand ein. Weiter Fotos und ein Video zum Besuch des Gemeindera­ts auf der Baustelle gibt es unter www.schwaebsic­he.de unter der Ortsmarke Riedlingen

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FOTO: JUNGWIRTH Architekt Martin Reimer führte durch die Baustelle und präsentier­te den Gemeinderä­ten auch das Modell des Bads.
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FOTO: JUNGWIRTH Eine orange-rote Blechfassa­de macht das Bad deutlich sichtbar.
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FOTO: JUNGWIRTH Die Wände des Untergesch­osses stehen bereits.

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