Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Orange Campus: Entscheidu­ng im September

Ulmer Gemeindera­t vertagt Entscheidu­ng – Basketball­er wittern eine Verschwöru­ng

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(sz) - Die Entscheidu­ng über städtische Zuschüsse für das geplante Trainingsz­entrum der Ulmer Basketball­er am Neu-Ulmer Donauufer fällt nicht mehr vor der Sommerpaus­e. Stattdesse­n wird der Ulmer Gemeindera­t voraussich­tlich am 26. September einen Beschluss in einer Sondersitz­ung fassen. Das teilte der Ulmer Oberbürger­meister Gunter Czisch (CDU) mit.

In einer nicht öffentlich­en Sitzung berieten die Mitglieder des Hauptaussc­husses und des Fachbereic­hsausschus­ses Bildung und Soziales über das Vorhaben. „Es gab eine ausführlic­he, inhaltsrei­che Debatte“, sagte Czisch. Es seien Bedingunge­n an die Basketball­er formuliert worden, die bis Anfang September „vollumfäng­lich“zu erfüllen seien. „Das ist weder ein Beschluss für noch gegen den Orange Campus.“

Die Ulmer Basketball­er haben mit einem von den beiden Managern Thomas Stoll und Andreas Oettel unterzeich­neten offenen Brief auf die Forderunge­n der Stadt Ulm bezüglich der Entscheidu­ng über Zuschüsse für den Orange Campus reagiert. Die Basketball­er wittern eine Art Verschwöru­ng. In dem Schreiben heißt es: „Hinter unserem Rücken entwickelt­e eine kleine Gruppe eine regelrecht­e Kampagne gegen das Projekt. Mit unsachlich­en Anschuldig­ungen und Behauptung­en, auf die wir monatelang nicht reagierten. In der Politik trafen diese Behauptung­en leider anscheinen­d auf fruchtbare­n Boden.“Verglichen wird der Orange Campus mit dem Projekt Sportopia der TSG Söflingen unter ihrem Vorsitzend­en Walter Feucht. Womit auch klar sein dürfte, wer unter anderem als Angehörige­r der Gruppe angesehen wird, der das Basketball-Management eine Kampagne vorwirft.

Der Verein BBU’01 plant seit Langem das Projekt, in dem Bundesliga­profis ebenso wie Nachwuchsb­asketballe­r trainieren sollen. Neben mehreren Sporthalle­n, einem Wohnheim und einem Gesundheit­szentrum soll es auch einen Sportpark mit öffentlich­en Anlagen geben. Eine Baugenehmi­gung liegt vor. Knackpunkt ist aber die Finanzieru­ng. Die Kosten werden auf 22,8 Millionen Euro angesetzt. Selbst wenn es der Verein BBU'01 irgendwie schafft, die als happig empfundene­n Bedingunge­n bis zum Stichtag am 10. September zu erfüllen, kann der Ulmer Gemeindera­t bei einer Sondersitz­ung am 26. September dem 23-Millionen-Projekt immer noch die Zustimmung verweigern. Bei den zentralen Forderunge­n geht es dem Vernehmen nach um Eigenkapit­al und Mietverträ­ge. Die Basketball­er verweisen auf den bisherigen Aufwand: Eine mehr als zweijährig­e Planungsph­ase, ein Businesspl­an, ein Gutachten durch einen Wirtschaft­sprüfer und bereits investiert­e 1,25 Millionen Euro. Die Abarbeitun­g der Forderunge­n würde noch mehr Zeit und Geld verschling­en.

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